Schon früh begeisterte der 2010 verstorbene Seniorchef Anton Böckmann seine Söhne für den Reitsport. Es kam der Zeitpunkt, an dem die Ponys zum Turnier transportiert werden mussten. Dies nahm sich der gelernte Schmied zum Anlass, ein Anhänger-Prototyp zu konstruieren. Kurze Zeit später wurden bereits die ersten serienmäßig gefertigten Anhänger in Lastrup verkauft.
„Diese Aus-der-Praxis-für-die-Praxis-Philosophie steht noch heute hinter all unseren Entwicklungprojekten", sagt Stella Böckmann. „Ob man nun Baumaterial transportiert oder einfach nur den Rasenschnitt wegbringen möchte: Am Ende müssen immer die passenden Funktionen gegeben sein". Das Produktportfolio des Unternehmens ist umfangreich. Vom einfachen ungebremsten Kastenanhänger über Kipper-Fahrzeuge bis hin zu LKW-Aufbauten werden sämtliche Transportprobleme gelöst – und zwar „made in Lastrup".
Mittlerweile befinden wir uns auf dem Gelände der Fahrzeugwerke, nur wenige Kilometer von dem Gestüt entfernt. Wir besichtigen die Pferdeanhänger-Produktion. „Hier sitzt jeder Griff", erklärt Stella Böckmann den Ablauf einer der Fertigungslinien. „Die Ankunft der Fahrgestelle, die vorgefertigten Komponenten aus anderen Bereichen – alles ist genau geplant. Das ist eine unserer Stärken".
Um uns herum reiht sich Anhänger an Anhänger und die Linien bewegen sich scheinbar fließend fort. Mitarbeiter in blauer Böckmann-Arbeitskleidung haben kaum etwas montiert, schon wird neues Material an ihren Arbeitsplatz gebracht. In kurzer Abfolge öffnet und schließt sich das Tor, durch das die fertigen Anhänger gezogen werden.
Die Familie steht zm Standort Lastrup. Neben 100 Trucks werden hier pro Jahr 20.000 Anhänger produziert. Zum Unternehmen gehören zwar auch weitere Fertigungsstandorte – einige davon im Rahmen von Joint Ventures –, doch Lastrup ist der größte. Von den über 500 Mitarbeitern, die die Böckmann-Gruppe international beschäftigt, arbeiten 300 hier am Stammsitz.
Vertrieben werden die Fahrzeuge über ein weltweites Händlernetz. „Mit unseren Partnern arbeiten wir eng zusammen", sagt Justus Böckmann. „Wir sind bemüht darin, in Sachen Service besser zu sein, als unser Wettbewerb. Der einheitliche Auftritt, die Beratung, die Ersatzteilversorgung: Es geht immer um den Kunden, ob in Australien, Südafrika oder Südoldenburg!"
Das Böckmann-Center in Lastrup, der Direktvertrieb der Firma, dient dabei als Referenzgeschäft. „Hier wollen wir Vorreiter sein, um unsere Händler von unseren Ideen zu überzeugen – egal, ob Prospektständer, Leuchtreklame oder Fahne. Denn erst, wenn man es live gesehen hat, erkennt man auch den Mehrwert", sagt er.