Der Preis für das unternehmerische Lebenswerk ist wohl die Auszeichnung des Verbunds Oldenburger Münsterland, bei der am meisten Respekt, Anerkennung und Wertschätzung zum Ausdruck kommen. Hier wird jemand geehrt, der es zu etwas gebracht hat. Der Visionen hatte, aber die Wirklichkeit nicht vergaß. Und auch jemand, der sich zusätzlich außerhalb seines Unternehmens engagiert und Spuren in der Region hinterlassen hat. Schaut man sich die lange Liste der seit 2003 ausgezeichneten Persönlichkeiten an, wird deutlich: Das trifft auf sie alle zu.
Auch auf Clemens-August Krapp, den Titelträger von 2017. Der heute 82-Jährige ist ein Unternehmer durch und durch. Und ein Mann mit klaren Wertvorstellungen. Ehrlichkeit nennt er als Beispiel, auch Loyalität und vor allem Offenheit. „Ich habe meine wichtigsten Mitarbeiter immer in meine Überlegungen und Entscheidungen mit einbezogen", sagt er. Zudem übernahm er über den Beruf hinaus Verantwortung, vertrat seine Heimat und seine Überzeugungen im Kreis- und im Niedersächsischen Landtag und war unter anderem Gründer der Berufsakademie in Vechta, aus der später die PHWT hervorging.
Kein Wunder, dass ihn Gert Stuke, Präsident der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK), in seiner Laudatio anlässlich der Preisverleihung als großen Unternehmer würdigte, „der gesellschaftliche, politische und unternehmerische Verantwortung in vorbildlicher Weise in Einklang gebracht hat". Das indes nur, weil er sich eine klare Wochenstruktur zurechtgelegt hatte, wie Krapp betont: „Zwei Tage gehörten meinem Unternehmen, zwei als Landrat dem Landkreis Vechta, zwei dem Landtag und der Sonntag der Familie."
"Man muss immer wissen, wohin man will"
Clemens-August Krapp, der nach wie vor im inzwischen von seinem Sohn geführten Betrieb anzutreffen ist, steht bis heute als Beispiel für eine Unternehmergeneration, die das Oldenburger Münsterland maßgeblich geprägt hat. Zupackend und zielgerichtet. „Man muss immer wissen, wohin man will", bekräftigt der gläubige Katholik. Ein Rat, den er mit all seiner Erfahrung auf den verschiedensten Feldern auch jungen Firmenlenkern mit auf den Weg gibt. Allerdings, so fügt er schmunzelnd hinzu, spreche auch nichts dagegen, „die Ziele bei Bedarf zu korrigieren".