Die Firma befindet sich seitdem im stetigen Wachstum. So wurden – in Zusammenarbeit mit Architekten – neue Großkundenaufträge angenommen und gefertigt. Ein gutes Beispiel sind hier die Vorstellbalkone für die Wohnquartiere einer Kaserne in Oldenburg, die aus der Baumstraße in Petersdorf stammen. Auch in Berlin wurden mehr als 1.000 Wohneinheiten mit diesen Balkonen bestückt.
Heute liegt der Tätigkeitsschwerpunkt des Unternehmens in der Beratung, Gestaltung und Produktion individueller, hochwertiger Maschinen- und Metallkonstruktionen. Die Fertigungsschwerpunkte liegen primär im Bau von Behältern, Förderanlagen, Maschinen für die Futtermittelindustrie, Waagen- und Dosiertechnik (Mikrodosieranlagen, Durchlaufwaagen, Big-Bag-Befüllung und -Entleerung), Stahlkonstruktionen für den Fahrzeugbau und für Sicherheitsunternehmen. Auch Sondermaschinen und Spezialkonstruktionen für diverse Bereiche werden gebaut.
Großer Wert wird dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Kunden gelegt, der in die Entwicklung, Konstruktion und Produktion eng eingebunden wird. Nur so entsteht für den Kunden das optimale Produkt, das von der Entwicklung bis hin zur Montage kompetent begleitet wird.
Als zertifizierter Schweißfachbetrieb ist Tangemann mit hochqualifiziertem Fachpersonal und einem modernen Maschinenpark autorisiert, sowohl Einzelteile als auch komplexe Schweißbaugruppen WIG/MIG/MAG in Serien zu bearbeiten. In der Fertigung ermöglichen CNC gesteuerte Maschinen wie Stanz-, Laser- und Wasserstrahlanlage das Zuschneiden von Blechen. Vornehmlich werden Werkstoffe wie Stahl, Edelstahl, Aluminium und Kunststoffe verarbeitet.
Auch im Bereich der Blechumformung wird auf einen hochmodernen Maschinenpark mit modernster CNC-Technik gesetzt. In der Produktion wird aus der 3D-Simulation das fertige Produkt gekantet oder gewalzt. Mit Hilfe von CAD-Software werden Fertigungs- teile so optimiert, dass sie besonders effizient produziert werden können. Gleichermaßen entstehen Fertigungszeichnungen mit der 3D-Konstruktionssoftware und ermöglichen so einen reibungslosen Produktionsprozess.
„Die Qualität unserer Arbeit ist unser Markenzeichen. Daher planen wir, unser Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001 zertifizieren zu lassen – eine weitere von vielen Prüfungen und Zertifizierungen, die jedes Jahr anstehen“, so Dominik Tangemann. „Nur so können wir uns kontinuierlich verbessern.“ Das Familienunternehmen mit mehreren Generationen Erfahrung, Wissen und Weiterentwicklung zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, Wissen weiterzugeben.
Tangemann und Bley-Hilker
Mit dem Jahreswechsel 2023/2024 ist das Unternehmen nicht nur in die Tangemann Anlagenbau GmbH umfirmiert worden, sondern hat auch ihren Standort gewechselt.
Wenn jemand kürzertreten und ein anderer mehr machen möchte, entstehen oft neue Möglichkeiten. So ist Tangemann Anlagenbau GmbH in die Hallen der Bley-Hilker Metallbau GmbH an der Werner-von-Siemens-Straße in Friesoythe eingezogen und hat deren Geschäfte übernommen. Auch das Team sowie die Kunden, Maschinen und Hallen wurden von Dominik Tangemann übernommen.
„Wir freuen uns sehr über diese Veränderungen und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten. Ludger Bley-Hilker und Tochter Karin haben es mir mit der Entscheidung sehr leicht gemacht und für eine faire Übergabe gesorgt“, so Dominik Tangemann.
Ludger Bley-Hilker wird auch weiterhin an der bisherigen Adresse zu finden sein und dort seine bekannten Standbilder, Feuerschalen, -körbe und Gartendekorationen verkaufen.
Wichtige Wegbegleiter
Mechthild Tangemann, die bereits ihrem Mann Konrad immer zur Seite stand und das Unternehmen mit aufbaute, ist auch heute noch die „gute Seele“ der Firma. Sie hilft und unterstützt, wo sie kann und steht ihrem Sohn Dominik mit Rat und Tat zur Seite – eine starke Frau, die sich in vielen Bereichen engagiert.
Ein weiterer treuer Ratgeber und Wegbegleiter für Dominik Tangemann war Helmut Wittkamp († 2023). Die zwei entwickelten gemeinsam eine Mikro-Differential-Dosieranlage, die auf 1 Gramm genau dosieren kann und mit einer automatischen Befüllung läuft. Durch die Schnelligkeit und Genauigkeit dieser Maschine öffnet sie neue Türen zu alternativen Märkten.
Helmut Wittkamp verfasste vor Jahren ein Buch mit all seinem Wissen über den Maschinenbau im Futtermittelbereich, das er kurz vor seinem Tod an Dominik Tangemann übergab. Ursprünglich wollte Helmut Wittkamp sich mit 77 zur Ruhe setzen; leider verstarb er im Juli 2023. Mit dem folgendem Zitat von Antoine de Saint-Exupéry betitelte er seine Arbeit: „Die Technik entwickelt sich immer mehr vom Primitiven über das Komplizierte zum Einfachen“.