Dikken ist im emsländischen Teil des Hasetals groß geworden und eigentlich ist klar, dass der Weggang nach der schulischen Laufbahn Richtung Studium etwas Endgültiges hat. Die Region hatte noch keine (durchgehende) Autobahn und so war es schon schwierig, überhaupt wegzukommen. Raus aus der Provinz in die große weite Welt. Noch einmal ging es kurz zurück, als er im Rahmen seines Studiums ein Praktikum im Hasetal absolviert. Das war es nun, auf Wiedersehen.
Die touristischen Projekte, die Dikken im Laufe der Jahre betreut hat, sind in ganz Deutschland zu finden: Begleitung der Friesischen Karibik auf Föhr, Entwicklung von Organisationsstrukturen im Tegernseer Tal und an der Lübecker Bucht, grenzüberschreitende Nachhaltigkeit am Niederrhein und in Limburg (NL), Markenentwicklung in Winterberg und ein Tourismuskonzept auf Usedom. Auch die TUI, Condor und der deutsche Reiseverband gehörten zu den Kunden.
Abwechslungsreich, spannend, immer wieder neu. Dazu private Reisen, die ebenso vielfältig waren: Europa von Dänemark bis Griechenland und die Highlights Aruba (inkl. Besuch eines Queen-Konzerts) und Hongkong als Gegenpol zu allen anderen Reisezielen: mal laut und hektisch, mal grün und absolut still. Inspiration pur.
Dazu der Alltag in und um Hamburg mit den bekannten Highlights. Und dann gab es die Gelegenheit, Geschäftsführer in einer Region zu werden, die schon öfter auch als positives Beispiel in der Beratung herhalten durfte: das Erholungsgebiet Hasetal. Hier gibt es ein seltenes und dazu sehr modernes Konstrukt der Zusammenarbeit mit den beteiligten Orten und den Leistungsanbietern in der Region. Die Frage, die sich stellte, lautete: „Warum eigentlich zurück?“. In einer Welt, die so groß ist und so viele Möglichkeiten bietet, warum kehrt man in die ländliche Idylle zurück, wo die Zeit gefühlt langsamer vergeht als anderswo? Am Ende fiel die Entscheidung, nun doch wieder in die Heimatregion zu kommen, trotz Provinz.
Und mit ein paar Monaten Abstand wird klar, warum es die richtige Entscheidung war. Die Rückkehr hatte einerseits etwas Erwartbares und andererseits gab es doch viel Überraschendes. Einerseits waren noch Freunde von früher vor Ort und es war, als wäre man nie weg gewesen. Aber besonders beeindruckend ist die Identifikation der Bewohner mit der Region. Jeder scheint zu wissen, wo er hingehört, übt wie selbstverständlich ein Ehrenamt aus und trägt aktiv zum Erhalt des ländlichen Lebens bei, unabhängig vom Alter. Das ist eine Identifikation, die in der Großstadt oft verloren geht. Hier ist jeder ein Teil des Ganzen, ein Zahnrad im Uhrwerk der Region.
Ein weiterer Grund für die Rückkehr war die Erkenntnis, dass das Hasetal und die angrenzenden Regionen ein erhebliches Potenzial für Entwicklung und Wachstum haben. In einer Welt, die sich ständig verändert und in der viele ländliche Gebiete veröden, hatte Dikken das Gefühl, dass es bereits einigen Fortschritt gibt, aber auch noch ausreichend Potenziale für eine Weiterentwicklung vorhanden ist und seine Erfahrung etwas Positives bewirken konnte.
Dazu handelnde Personen, die Dinge nachhaltig verbessern wollen. Egal, ob Bürgermeister, Hoteliers, Gastronomen, alle ziehen an einem Strang und wissen, dass Tourismusentwicklung nicht nur dafür da ist, Gäste glücklich zu machen, sondern gerade in
Zeiten von Fachkräftemangel erheblich dazu beiträgt, einen Ort oder eine Region auch als Lebensstandort zu entwickeln. Eine touristisch attraktive Region zieht nicht nur Gäste an, sondern wird durch die Freizeitangebote auch für Einwohner reizvoll, sowohl für bereits bestehende als auch für potenziell neue Bürgerinnen und Bürger. Und wird damit auch mögliches Ziel für einen Umzug in eine Region. Mit anderen Worten: Tourismusförderung ist Wirtschaftsförderung. Neben den häufig unterschätzten wirtschaftlichen Effekten (Beitrag zur Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, ...) trägt Tourismus erheblich zur Steigerung der Lebensqualität in einer Region bei.
Und das Hasetal ist schon heute eine lebenswerte und touristisch gut erschlossene Region. Die Natur ist hier atemberaubend, und die Ruhe bietet Raum für Kreativität und Innovation. Gemeinsam mit dem Verbund Oldenburger Münsterland und den anderen Erholungsgebieten wird intensiv an der – heute schon guten, aber immer noch ausbaufähigen – touristischen Infrastruktur (zum Beispiel Rad- und Wanderwege inklusive eines Knotenpunktsystems), an der Entwicklung vermarktbarer Angebote wie der Boxenstopproute und an Kommunikation und Vertrieb gearbeitet.