Bei der Besiedelung der Moorflächen entlang des Hunte-Ems-Kanals wurde von der Oldenburger Regierung ein Kanalaufseher zur Beaufsichtigung und Regelung der umfangreichen Vorschriften eingesetzt. Er wohnte im 1896 erbauten Kanalwärterhaus. Bis 1985 gehörte das Gebäude dem Wasserwirtschaftsamt Cloppenburg, 1986 wurde hier das Moor- und Fehnmuseum eingerichtet.
Die Ausstellung in den mittlerweile zwei Häusern – 1993 wurde zur Erweiterung der Ausstellungsfläche ein Fehnhaus nachgebaut – ist in vier thematische Bereiche gegliedert: „Leben im Moor“, „Leben trotz Moor“, „Leben vom Moor“ und „Leben mit dem Moor“.
Im Dachgeschoss des Kanalwärterhauses werden wechselnde Sonderausstellungen gezeigt, aktuell die Sonderausstellung „Ton und Torf“ im Saterland.
Das Außengelände
Das Moor in Elisabethfehn Dreibrücken war circa acht Meter hoch! Das kann man sich erst so richtig vorstellen, wenn man oben auf dem Aussichtsturm steht. Vom Moorpegelplateau aus, so wird der Turm passenderweise genannt, hat man ebenfalls einen schönen Rundumblick auf das Museumsgelände.
Hier stehen Maschinen der industriellen Torfgewinnung und Torfschiffe liegen in der Museumswieke. Neben einer Moorkate ist ein Moorlehrgarten angelegt. Und das Hochmoor und der Niedermoor-See lassen Interessierte tief in die Botanik dieser Lebensräume
blicken. Nicht ganz so tief, nämlich nur ca. 30 cm, ist das Moortretbecken.
Der Moorlehrgarten
Wer kennt schon den Unterschied zwischen einem Hochmoor und einem Niedermoor? In der heutigen Diskussion über die Möglichkeit der Wiedervernässung von Mooren ist das aber Grundlagenwissen! Der Naturraum Moor wird auf dem gut einen Hektar großen Freigelände auf eine besondere Weise veranschaulicht: Neben dem verlandenden Niedermoor-See und der wachsenden Hochmoorfläche gibt es den Moorlehrgarten mit circa 80 Schaubeeten, in denen die typischen Pflanzen der Hochmoore, Übergangsmoore, des Hochmoorrandes, der Moorheiden und der nährstoffarmen und nährstoffreichen Niedermoore gezeigt werden.
Neuerdings wächst eine sehr interessante Wasserpflanze in einem der Schaubeete. Nicht nur der Sonnentau ist in der Lage, kleine Tierchen zu fangen und zu verdauen, der heimische Wasserschlauch (Utricularia spp.) kann das mit seinen speziellen Fangblasen auch. Unter Wasser fängt er damit zum Beispiel Wasserflöhe und kleine Insektenlarven. Im August kann man seine hübsche gelbe Blüte sehen und auf diese Weise die sehr zarte und eher unscheinbare Unterwasserpflanze überhaupt erst entdecken.
Die Moorrallye
Eine Unterhaltung für Familien und Schulklassen! Entdecken, erforschen, erfahren mit viel Spaß stehen hierbei im Vordergrund. Auf sieben anschaulichen und schülergerecht gestalteten Tafeln wird Wissenswertes zu den Kernthemen des Museums präsentiert. Als roter Faden dient ein abwechslungsreicher Fragebogen. Neben einfachen Verständnisfragen enthält dieser auch Transferaufgaben. Bei der Moorrallye geht es also nicht nur um Reproduktion von Wissen, sondern auch um Meinungsbildung und problemorientiertes Denken.
Ein neues Spielzeug
Jetzt können im Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn nicht nur Torf gestukt und Museumsschuten getreidelt, sondern auch Torfschiffe geschleust werden. Das ermöglicht ein maßstabsgetreuer Nachbau einer Schleuse aus dem Elisabethfehnkanal. Bergauf oder bergab, man kann die Schleusenvorgänge hier genau studieren und ausprobieren. Dies begeistert erwartungsgemäß nicht nur Kinder.