Alles aus einer Hand
Inzwischen führt Jens Bahlmann die Unternehmensgruppe mit Sitz in Lindern im Landkreis Cloppenburg in zweiter Generation. Mit 310 Mitarbeitenden, eigenen Mastbetrieben mit Ackerbau, eigener Futtermittelherstellung, Schlachtung, Zerlegung und Vermarktung garantiert das Unternehmen, dass Kalbfleisch der Bahlmann-Gruppe komplett nachverfolgbar auf den Tellern der Verbraucher landet.
Dass die Bahlmann-Gruppe diesen Anspruch erfüllt und sich für eine transparente Kalbfleischproduktion stark macht, zeigt sich auch daran, dass das Unternehmen Gründungsmitglied der vor über 20 Jahren gegründeten Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch (KDK) ist. Derzeit gehören dem Verbund 130 Betriebe mit mehr als 300 Stallstandorten an. Diese haben sich das Motto Fünf D auf die Fahne geschrieben: Geburt, Mast, Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung finden demnach komplett in Deutschland statt. Die Mast-, Schlacht-und Verarbeitungsbetriebe der KDK gehen freiwillig noch weit über die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinaus. Zum Beispiel wendet die Bahlmann-Gruppe zusätzliche Prüfverfahren an, die von unabhängigen Instituten vorgenommen werden.
Regional und landwirtschaftlich
Die Bahlmann-Gruppe kauft ihre Kälber fast ausschließlich von Milchviehbetrieben in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen. Das bedeutet für die Tiere kurze Anfahrtswege bis zum Sammelstall am Unternehmensstandort Lindern. Von Beginn der Mast an kennzeichnet der Geburtsbetrieb die Kälber mit zwei Ohrmarken. So ist die Herkunft des Fleisches lückenlos nachvollziehbar. Von dort aus geht es für die Tiere, sortiert nach Gewicht und Rasse, in die angeschlossenen Mastbetriebe in der Region – in einem Umkreis von höchstens 50 Kilometern. In den 60 Mastställen werden die Kälber nach der deutschen Kälberhaltungsverordnung gehalten. Sie ist die strengste in der gesamten EU. Beispielsweise ist die Haltung der Kälber ab 2024 nur noch auf weichen Gummiböden erlaubt – die bisher üblichen Hartholzböden sind im Vergleich dazu in den Niederlanden noch über 2030 hinaus gestattet. „Genauso wichtig wie solche Verordnungen sind uns das geschulte Auge und die lange Erfahrung in den bäuerlichen Familienbetrieben im Umgang mit den Tieren,“ ergänzt Jens Bahlmann. „Unser wichtigster Maßstab ist das Wohlbefinden der Kälber.“
Die Kälbermast ist landwirtschaftlich organisiert, das heißt, jeder Mastbetrieb betreibt auch Ackerbau. Die Bahlmann-Gruppe bewirtschaftet so rund 1.200 Hektar. Im eigenen Mischfutterwerk verarbeitet das Unternehmen die Ackerbauerträge dann zu Rau-und Kraftfutter – wiederum für die eigene Kälbermast. Ebenso werden auf den Flächen nachwachsende Rohstoffe für die eigene Biogasanlage angebaut. Der Milchaustauscher, also der Ersatz für die Muttermilch für die Kälber, stammt aus eigener Herstellung mit Molkenpulver vorzugsweise aus niedersächsischen Molkereien.