Als Wirtschafts-Ingenieur treibt das Thema Arbeitsschutz und Maschinensicherheit den Gründer Uli Brischke schon einen Großteil seines Berufslebens um. „Ich war lange Zeit als Fachkraft für Arbeitssicherheit in einem großen mittelständigen Unternehmen tätig und hatte dort die Möglichkeit, verschiedene Lehrgänge zu absolvieren, die sich ums Thema CE-Management drehten“, erzählt der heutige Geschäftsführer. „Damit war ich dann sozusagen auch der für den Papierkram“, fügt er lächelnd hinzu. Denn tatsächlich: CE-Management bedeutet auch, sich mit einem ganzen Wust von Richtlinien und Verordnungen zu beschäftigen und diese umzusetzen.
Sicherheit gewährleisten
Die Maschinenrichtlinie, auf der Brischkes Arbeit fußt, ist eine von der Europäischen Union erlassene und EU-weit gültige Richtlinie. Typisch aufgeblähte EU-Bürokratie,
mag man denken. Doch Ziel der Richtlinie ist es, eine möglichst hohe Sicherheit von Maschinen und unvollständigen Maschinen zu gewährleisten. Das CE-Zeichen ist ein Hinweis darauf, dass ein Produkt alle EU-weiten Anforderungen an Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz erfüllt. Es ist Pflicht für alle weltweit hergestellten Produkte, die im europäischen Wirtschaftsraum (EWR) vermarktet werden. Wer also das CE-Zeichen sieht, kann davon ausgehen, ein sicheres Produkt zu nutzen.
Das CE-Zeichen wird allerdings nicht von einer unabhängigen Prüfstelle verliehen, wie das zum Beispiel beim TÜV der Fall ist. Es handelt sich meistens eher um eine Art Selbstauskunft: Herstellende Unternehmen versehen ihre Maschinen und Produkte eigenständig mit dem CE-Zeichen und versichern damit, dass alles den Richtlinien und Verordnungen entspricht. Um das jedoch verantwortungsvoll zu erfüllen, braucht es jemanden, der sich mit den Richtlinien und Normen auskennt. Und da kommt Uli Brischke ins Spiel.
Auf dem Laufenden bleiben
„In einem Großteil der Unternehmen gibt es niemanden, der sich mit den Richtlinien und Normen so eingehend auseinandersetzen kann, dass eine Vergabe des CE-Zeichens ohne weiteres erfolgen kann. Schließlich geht es den Ingenieuren beim Bau in erster Linie darum, dass die Maschine das tut, was sie soll“, erläutert Brischke. Die Kapazitäten, sich auch noch um die Prüfung und Dokumentation der CE-Konformität zu kümmern, sind in kleineren und mittleren Maschinenbauunternehmen oft einfach nicht vorhanden – zumal es laufend Aktualisierungen und Ergänzungen gibt. „Da muss man schon auf dem Laufenden bleiben“, stellt Brischke klar. Besonders dann, wenn der Maschinenbau nicht die Kernkompetenz eines Betriebs ist und es sozusagen um den Bau für den Eigenbedarf geht, ist das intern für viele schlicht nicht machbar.
Gerade in diesen Fällen ist Uli Brischke am liebsten von Anfang an dabei. „Ich kann dann am effizientesten beraten, so dass viele potenzielle Gefährdungsstellen gar nicht erst auftreten,“ erläutert er. Beim kostenlosen Erstgespräch klärt er mit seinem Kunden zunächst den Stand des Projekts. Anschließend sichtet Brischke vorhandene Unterlagen und recherchiert die zum Tragen kommenden Richtlinien und Normen.
Gefahren erkennen und beseitigen
Beim Vor-Ort-Termin geht es schließlich ans „Eingemachte“: Welche Funktionen hat die Maschine, welche Tätigkeiten werden an der Maschine vorgenommen, wo sind potenzielle Gefahrenstellen und wie können diese behoben werden? Uli Brischke geht von Grund auf jeden Part der Mechanik durch. Im ersten Moment geht es zunächst um offensichtliche Gefahrenstellen an einer Maschine. Anschließend geht Brischke voll ins Detail: Anhand von Normen prüft er, ob irgendeine der dort aufgezählten Gefährdungen an der Maschine vorhanden ist. Er vermisst, prüft, gleicht ab. Mit Smartphone oder Tablet fotografiert er die Maschinen von allen Seiten. Auch ein Maßband ist immer dabei, um die Sicherheitsabstände an den Maschinen überprüfen zu können. Mit einem Schallpegelmessgerät überprüft Brischke die Lautstärke. Zurück im Büro geht’s an den Computer: Mittels einer speziellen Software erstellt der Experte die umfassende Risikobeurteilung.
Den Schaltplan nimmt ein eigener Elektroingenieur unter die Lupe. Was sich hier in ein paar Sätzen beschreiben lässt, ist je nach Projekt äußerst komplex und umfangreich. Die Bearbeitungsdauer ist abhängig von der Komplexität der Maschine und kann von einer Woche bis zu einem Jahr dauern. Der komplette Vorgang wird dokumentiert und in einer Risikobeurteilung nach DIN EN ISO 12100 zusammengefasst. Hat Uli Brischke eine Gefährdung aufgespürt, geht es darum, wie sie sich beseitigen lässt. „Manchmal sind die Probleme dem Konstrukteur schon bekannt“, beschreibt Brischke die Zusammenarbeit. „Oft gibt es dann auch bereits Vorschläge, wie sich die Gefahrenstelle absichern lässt.“ Tatsächlich gibt die Maschinenrichtlinie vor, mit welcher Priorität Änderungen vorgenommen werden sollen. Vorrang haben konstruktive Maßnahmen, zum Beispiel die Reduktion einer Kraft auf ein für den Menschen ungefährliches Maß.
Sollte die Gefährdung nicht konstruktiv abzustellen sein, kommen technische Maßnahmen zum Zuge – das ist übrigens meistens der Fall. Dazu gehört der Einbau von „trennenden Schutzeinrichtungen“, also Schutzbleche, Verkleidungen oder auch ein Schutzzaun um die gesamte Maschine. Eine technische Schutzmaßnahme kann aber auch eine Sicherheitsschaltung in Kombination mit „nicht trennenden Schutzeinrichtungen“ wie einem Sicherheitslichtvorhang sein. Hier stoppt die Maschine die gefahrbringende Bewegung, wenn ein Mitarbeiter den Lichtvorhang durchbricht. Sollte eine technische Lösung ebenfalls nicht möglich sein, müssen organisatorische Maßnahmen vorgeschrieben werden. Ein Beispiel hierfür ist das Tragen von Schnittschutzhosen beim Arbeiten mit einer Kettensäge. Der Hersteller muss dies dann in seiner Betriebsanleitung vorgeben oder Warnhinweise direkt an der Maschine anbringen.