LASERSCAN-TECHNOLOGIE
Laserscan Oldenburger Münsterland erfasst Gebäude, Bauteile, technische Anlagen und andere Freiflächen mit 3D-Laserscannern. Dabei werden die Objekte durch einen Laserstrahl rasterartig abgetastet. Der Scanner erfasst innerhalb einer Sekunde eine Million Punkte. Jeder Punkt innerhalb dieser so genannten Punktwolke ist durch dreidimensionale Koordinaten, Farbwerte und Laserreflexionswerte definiert.
Dabei spielt die Größe der Objekte, die es zu vermessen gilt, keine Rolle. Sie reichen vom einzelnen Streichholz bis hin zu einer Fabrikanlage. Zudem können die Vermessungstechniker anhand komplexer Rechenmodelle auch für den Scanner unerreichbare Teile einer Anlage darstellen.
Die Laserscanner können allerdings noch mehr als nur exakt messen. Sie haben auch eine Kamera an Bord, die dazu auch Fotos erstellt, um eine möglichst realistische Darstellung zu erhalten. Außerdem erfasst sie die Reflexionswerte einer Oberfläche und kann so Unebenheiten im Millimeter-Bereich ausmachen.
„Das Planen im Bestand ist kompliziert, weil oftmals präzise Daten von der Größe und Beschaffenheit der Umgebung fehlen", erklärt Platen. Ein Laserscanner erledige auch komplexe Vermessungen innerhalb kurzer Zeit. Das passt zum Megatrend, der unter dem Stichwort Industrie 4.0 bekannt ist. Sämtliche Prozesse werden digitalisiert. Deswegen hat auch die Bremer Wohnungsbaugesellschaft GEWOBA angefangen, ihre Wohnhäuser von außen scannen zu lassen, um einen Überblick über den Bestand zu bekommen und Daten für künftige Umoder Neubauten bereit zu haben.
Nicht nur die Industrie, Stadtplaner und die Immobilienwirtschaft machen sich die Scanner-Technik zunutze. Gleiches gilt auch für die Archäologie. Vor etwa zehn Jahren fing damit sogar alles an. Vermessungstechniker Volker Platen gründete mit dem Archäologen Falk Näth das Unternehmen denkmal3D. Denn Archäologen buddeln nicht nur, sie vermessen auch und dokumentieren Funde für die Nachwelt.
Einen besonderen Fund gräbt das Unternehmen im Diepholzer Moor aus. Es handelt sich um einen mehr als 1000 Jahre alten Bohlenweg. Das 520 Meter lange Teilstück des Weges, das derzeit ausgegraben wird, lässt sich nicht an Ort und Stelle bewahren, denn rundherum wird Torf abgebaut und anschließend wiedervernässt. Nachdem die Archäologen Teile des Weges freigelegt haben und bevor die Bohlen zur Konservierung ins Industriemuseum Lohne kommen, vermisst Volker Platen den Weg mit dem Laserscanner. Es entstehen Millionen von dreidimensionalen Daten. „Dadurch wird es hinterher möglich, den Weg virtuell zu erhalten und zu rekonstruieren", erläutert Platen.