Schnellbuslinie OM1

ÖPNV im ländlichen Raum? Schwierig! Das wissen nicht nur Verkehrsplaner. Immer wieder klagen einzelne Regionen, dass sie sich abgehängt fühlen. Da fährt morgens mal ein Bus in die nächste Stadt, vielleicht auch mittags, und dann abends. Aber sonst? Viele Menschen in eher ländlich geprägten Gebieten sind deshalb nach wie vor auf das Auto angewiesen – selbst, wenn sie gern auf ein anderes Verkehrsmittel umsteigen würden. Immerhin gelten 65 Prozent Deutschlands als „ländlich“.

Im Oldenburger Münsterland steuern die Verantwortlichen seit Jahren gegen. Das von den Landkreisen Cloppenburg und Vechta gemeinsam mit den Kommunen und regionalen Verkehrsunternehmen betriebene Angebot moobil+ wird von der Bevölkerung gut angenommen. Kein Wunder, bedient das Rufbussystem doch mehr als tausend Haltestellen in der Region. Alles in allem sind die modernen Transportfahrzeuge auf 28 Linien unterwegs. Deutlich über eine Million Fahrgäste konnte so bereits umwelt- und klimaschonend befördert werden.„Die neue Buslinie rückt das Oldenburger Münsterland über die Kreisgrenzen hinweg zusammen.“ Landrat Johann Wimberg

Und eine besonders attraktive Strecke ist jetzt dank finanzieller Unterstützung durch die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen hinzugekommen. Montags bis freitags verbindet die neue Linie OM 1 zwischen 5 Uhr morgens und 23 Uhr abends im Stundentakt die Kreisstädte Cloppenburg und Vechta. Das bietet beispielsweise Berufspendlern neue Möglichkeiten des Umstiegs. Am Wochenende gelten leicht reduzierte Abfahrtzeiten. Die Fahrtzeit beträgt 46 Minuten. Stopps werden zwischen den Endpunkten Cloppenburg Bahnhof und Vechta ZOB am ecopark in Emstek, in Schneiderkrug, Langförden, Vechta Ziegelei Menke und Vechta Stoppelmarkt eingelegt. Die An- und Abfahrtzeiten sind auf die Fahrpläne der Nordwestbahn abgestimmt.

Die Landräte Johann Wimberg und Tobias Gerdesmeyer ließen es sich am 1. Dezember nicht nehmen, den offiziellen Startschuss für das neue Angebot zu geben. „Die neue Buslinie rückt das Oldenburger Münsterland über die Kreisgrenzen hinweg zusammen und verbindet, wie bereits das Mobilitätskonzept moobil+, die beiden Landkreise weiter“, erklärte Wimberg. Landrat Gerdesmeyer sieht einen „Mehrwert für zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus beiden Landkreisen“ und thematisierte „eine Fortsetzung der Schnellbuslinie zwischen Vechta und Diepholz“.

Verantwortlich für den Betrieb der Linie ist das Busunternehmen SBV Janßen aus Ramsloh. Es konnte sich im Vorfeld gegen drei Mitbewerber durchsetzen. Geplant ist, auf der Schnellbuslinie möglichst bald Fahrzeuge mit insgesamt 43 Sitz- und 45 Stehplätzen einzusetzen. Die Busse werden mit HVO 100-Kraftstoffen betrieben, die als besonders umweltfreundlich gelten.