Spargelhandel

Vom Oldenburger Spargelland in die Welt

Im April beginnt sie und sorgt bis Ende Juni für viele leckere Gerichte – die Spargelsaison. Besonders im Oldenburger Münsterland hat sich der Spargelanbau zu einem lukrativen Geschäftszweig entwickelt.

Da das Angebot bei weitem die regionale Nachfrage überschreitet, werden große Mengen deutschlandweit an den Lebensmitteleinzelhandel und den Großhandel geliefert. Für die nötige Transportkette und Abwicklung des Handels sorgt der Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg, kurz ELO. Katharina Wilkens, Mitarbeiterin im Marketing, erklärt das Geschäftsmodell: „ELO ist eine Genossenschaft von über 25 Erzeugern und Erzeugerinnen aus dem Oldenburger Münsterland, die für den Anbau und die Vermarktung von Beerenfrüchten und Gemüse zuständig ist."

Mit einem Fuhrpark aus über 20 Kühl-Lkw und in Zusammenarbeit mit weiteren Logistikpartnern stemmt der Erzeugergroßmarkt bis zu 150 Verladungen pro Tag. Während der Spargelsaison herrscht Hochbetrieb, rund 16 Tonnen Spargel liefert ELO dann durchschnittlich jeden Tag aus.

Kühle Lagerung, schneller Transport

Aufgrund des leichten und sandigen Bodens, bietet das Oldenburger Münsterland die perfekten Voraussetzungen für den Spargelanbau. Insgesamt sechs Erzeuger aus der Region liefern ihren Spargel an ELO.

Doch wie gelangt der Spargel knackig von A nach B? Katharina Wilkens betont: „Essenziell ist die richtige Temperatur beim Transport." Wenn der Spargel angeliefert wird, kühlt ELO ihn auf eine Temperatur von durchschnittlich ein bis zwei Grad Celsius runter. Bei wenigen Ausnahmen reichen auch fünf Grad – je nachdem, wohin das Gemüse später geliefert wird. „Der Spargel verlässt das Lager dann in der Regel am selben Anliefertag", sagt Wilkens. Meist wird er nämlich vormittags angeliefert und ist am Nachmittag für den weiteren Transport entsprechend runtergekühlt. In den Kühlwagen gelangt er so bundesweit in den Lebensmitteleinzelhandel und Großhandel.

Nachfrage im Handel stieg an

Natürlich hat die Covid-19-Pandemie auch den Spargelhandel beeinflusst. So sank die Nachfrage in der Gastronomie durch die vorübergehenden Schließungen der Restaurants. Sie stieg aber im Lebensmitteleinzelhandel und auf Wochenmärkten, da mehr Menschen selber Spargel kochten. Ganz klarer Favorit bei dem Endkonsumenten ist nach wie vor der weiße Spargel, auch Bleichspargel genannt. „Grüner Spargel macht circa 20 Prozent der Lieferungen unserer Erzeugerinnen und Erzeugern aus. Die restlichen 80 Prozent sind weißer Spargel", bestätigt Katharina Wilkens.

Weißer Spargel ist mit Abstand die beliebteste Spargelsorte.

Spargel ist im Übrigen nicht das einzige Gemüse, das den Weg aus dem Oldenburger Münsterland findet. „Zu unseren Bestsellern und beliebtesten Kulturen gehören Eisbergsalat, Blumenkohl, Brokkoli, Porree und Erdbeeren", so Wilkens. Und die werden nicht nur ins Inland nach Brandenburg, Sachsen, Berlin, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg geliefert, sondern erfreuen sich auch international großer Beliebtheit. Neben Italien und England erfolgen auch Lieferungen nach Tschechien und Polen.