Wer zu Ringelnatz' Sommerfrische die Augen schließt, spürt förmlich den lauen Sommerwind auf der Haut. Dabei lassen wir uns für die Metamorphose gerne Zeit. An den ersten warmen Tagen kommt die Jacke noch mit: „sicherheitshalber". Dann lassen wir den Sommer zu. Die Füße in FlipFlops, die Kleidung locker, eine Sonnenbrille auf der Nase, schon fühlt sich das Leben leichter an. Lieber morgens kurz frösteln als am Nachmittag schwitzen. Am Abend wärmen uns aufgeheizte Steine und die Sonne im Herzen.
Die Draußenzeit hat einen ganz eigenen Klang. Das Fenster gekippt, entscheiden die Singvögel, wann der Tag beginnt. Kinder schwatzen ausgelassen auf dem Schulweg, toben schon vorm Gong eine erste Runde auf dem Spielplatz. Auf der Wiese mäht der Bauer den ersten Schnitt. Und zwitschern da nicht die Schwalben? Nachmittags tönt es aus den Gärten: ausgelassenes Treiben in Planschbecken und auf Trampolinen. Jemand übt auf dem Schlagzeug, woanders brummt der Rasenmäher. Erst gegen Abend wird es ruhiger. Ab und zu torkelt ein Junikäfer brummend durch die Luft. Irgendwann hören wir nur noch die Grillen zirpen und denken uns: Das Wetter ist so schön, wir sollten am Wochenende mal wieder was unternehmen!