Der Herbst zog ins Land

Das OM im Herbst

01.01.1970

So beginnt Wilhelm Buschs Gedicht „Im Herbst". Der Dichter beschreibt in zarten Worten ein Phänomen, das im Volksmund nur „Altweibersommer" heißt. Elfenschleier und Silberfäden nennt er die Kunstwerke, an denen der Morgentau in Perlen glitzert. Auch wenn die Netze an graues Haar erinnern: Sprachforschende vermuten, dass die Bezeichnung „Altweibersommer" von „weiben" kommt, einem alten Wort für das Weben von Spinnfäden. Erst im Herbst sind viele Spinnen alt genug, um solch große Netze anzulegen. Früher erzählte man sich, dass Gnome oder Elfen dahintersteckten.

Bald zeigt sich der Herbst in voller Pracht. Der würzige Duft reifer Holunderbeeren, das Rascheln welken Laubes – im Japanischen gibt es dafür das Wort „Fuubutsushi". Es heißt übersetzt „Landschaftsdichtung", hat aber noch eine tiefere Bedeutung: „Sinneseindrücke, die mit einer Jahreszeit assoziiert sind." Welche Jahreszeit sehen, schmecken, hören, riechen und fühlen wir intensiver als den Herbst? War im Frühling alles frisch und bunt, genießen wir im Spätsommer ein Farbenspiel in allen Abstufungen – von gelb über orange bis braun, mancherorts sticht ein purpurner Liebesperlenstrauch hervor. Zeit, sich aufzumachen und das Spektakel mit allen Sinnen zu genießen.

FORSCHUNGSREISE Das Live-Escape-Spiel im Tier- und Freizeitpark Thüle schickt Kinder auf die Spuren der Wikinger.
Zum Sehen und Hören

Die Stapelfelder Gärten am Umweltzentrum Oldenburger Münsterland laden regelmäßig zu fachkundig geführten Sonntags-Spaziergängen ein. Fünf abwechslungsreiche Hektar, von Heckenlabyrinth bis Naschwald, wollen entdeckt werden. 

Cloppenburg ist eine Hochburg der deutschen Motocross-Szene. Im September kommt es in der Speedway-Arena zur „Night of the Fights" mit den besten Fahrern und ihren Rennmaschinen.

Zum Mitmachen

„Ich bin dann mal weg" – der ­Baltische-Westfälisch Jakobsweg „Via Baltica" führt auf seinem Weg nach Santiago de Compostela über 66 Kilometer auch durch unsere Region. Wie wäre es mit Pilgern auf Probe? 

Wer traut sich auf den „Twister"? Im Kletterwald Nord an der Thülsfelder Talsperre finden Kletterfans auf dreißig Hektar 131 verschiedene Kletter­elemente für alle Altersstufen. Tipp: Der Abenteuerkletterplatz „kleine Kletterschule" für Kinder von 3 bis 5 Jahren ist kostenfrei und ohne Gurt erkundbar.

Zum Ausprobieren

Lust auf eine ganz besondere Bootsfahrt mit der MS Spitzhörn? Neben Theorie und Praxis, dazu zählt das Schlagen von Seemannsknoten, gehört eine große Portion Spaß zum Klabauterpatent. Nach erfolgreicher Prüfung winkt eine Urkunde. 

Etwa 140 verschiedene Sorten Kürbis baut der Kürbishof Pöhlking in Steinfeld an. Für den Teller, das Einmachglas oder als Dekoration. Zur Erntezeit kann man auf dem Hof unter Anleitung lustige Fratzen schnitzen.

Zum Genießen

Jetzt wird's wild! Viele Restaurants im Oldenburger Münsterland bieten im Herbst Wild-­Menüs und auch Kochkurse an. Das „Zweite Oldenburger ­Münsterland Wildkochbuch" inspiriert mit modernen Rezepten und Tipps. Alle zwei Jahre ist das Programm im Rahmen der „Wildwoche Oldenburger Münsterland" besonders vielfältig. 

Naschen erlaubt! Wer zur Erntezeit auf der „Mundräuberroute" durchs Hasetal radelt oder wandert, ist an ausgewiesenen Obstbäumen herzlich zum „Mundraub" eingeladen.

Für die Kids

Der Tier- & Freizeitpark ­Thüle lädt zum Escape-Room-Spiel mitten im Park. Kinder ab 6 ­Jahren machen sich mit einem Abenteuer-Koffer auf die ­Suche nach dem Wikinger-Anführer Thore Trollbart.

Einmal so lange hüpfen, wie man will – im „Hoppel – Spring ins Glück" Hüpfburgen-Outdoor-Park in Vechta wird dieser Traum wahr.