Was erwarten Sie in den Anlaufphasen?
Wir nehmen den Betrieb der Fermenter auf und die Gas- und CO₂-Aufbereitung wird angefahren. Dabei gewinnen wir nahezu täglich Erkenntnisse darüber, wie wir den Betrieb weiter optimieren können. Wir haben dazu den ersten Wirtschaftsdünger aus der Region abgeholt. Auch die ersten Gaseinspeisungen werden in diesen Tagen erfolgreich umgesetzt.
Es gilt, in den kommenen Wochen und Monaten die Menge an Wirtschaftsdünger, die täglich verarbeitet werden soll, kontinuierlich zu steigern. In diesem Zusammenhang kann ich feststellen: Unser Angebot an die landwirtschaftlichen Betriebe, den Wirtschaftsdünger abzunehmen bzw. durch Separationstechnik auf dem Hof vor Ort für uns verfügbar zu machen, ist in der Region gut angenommen worden. Wir sind sicher, dass wir mit langfristigen Partnerschaften beste Voraussetzungen für die landwirtschaftlichen Erzeugerbetriebe und unser nordfuel-Werk geschaffen haben.
Technik ist das eine, qualifiziertes Personal das andere. Ist es gelungen, wie gewünscht die geplanten Stellen zu besetzen?
In der Tat: Qualifiziertes und motiviertes Personal sind auch bei uns ein entscheidender Faktor. Wir können bisher feststellen: Die Stellen und Aufgaben, die wir bisher ausgeschrieben hatten, konnten wir mit Fachkräften gut besetzen. Gegenwärtig haben wir 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bord; Ziel ist es, bis Ende 2024 weitere bis zu zwanzig Stellen zu besetzen.
Aktuell suchen wir vor allem Personal in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbetrieb sowie Bürokräfte und Mitarbeiter im Bereich Instandhaltung. Wenn das gesamte Werk dann in Betrieb ist, werden wir nur bei der nordfuel etwa 60 neue Stellen geschaffen haben. Dazu kommen dann noch Mitarbeiter im Bereich Logistik.
Alle Stellenausschreibungen werden von uns auf unserer Homepage veröffentlicht. Wer Interesse hat, kann auch gerne eine Initiativbewerbung an uns senden. Wer Teil des nordfuel-Teams wird, den erwartet eine spannende und langfristige Aufgabe – und das in einem Unternehmen, dass für die angestrebte Energiewende einen nennenswerten Beitrag leistet.
Blicken wir nach vorne. Was wird 2024 noch bei nordfuel passieren?
Wir werden die Gärrestverwertung so weit fertigstellen, dass dort mit dem Betrieb gestartet werden kann. Im Herbst soll die maximale Kapazität zur Verfügung stehen. Ende des Jahres werden wir dem Bau des neuen Betriebs- und Verwaltungsgebäude beginnen und eine eigene Tankstelle für Bio-CNG bauen. Dann soll auch die gesamte Logistik mit Lkw abgewickelt werden, die mit unserem nachhaltigen klimafreundlichen Kraftstoff unterwegs sind.
Da stellt sich natürlich die Frage: Wird diese Tankstelle auch für die Öffentlichkeit zu nutzen sein?
Leider nein, so gerne wir das auch machen würden. Der Betrieb sieht aus unterschiedlichen Gründen nur die Nutzung durch unsere Fahrzeuge und die Fahrzeuge unserer Dienstleister vor.
Ein Industriebetrieb dieser Größenordnung ist für die Region nicht selbstverständlich und wird das Interesse der Menschen hervorrufen. Ist vorgesehen, dass die Anlage 2024 der Öffentlichkeit mit einem Tag der offenen Tür vorgestellt wird?
Der Gedanke, dass wir unser Werk mit allen seinen technischen Innovationen zugänglich machen, ist sympathisch und nachvollziehbar. Es ist wichtig, dass viele Bürgerinnen und Bürger der Region wissen, was hier passiert. Allerdings: Es handelt sich um einen Industriebetrieb, bei dem viele Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen sind. Deshalb ist ein klassischer Tag der offenen Tür nicht realisierbar.
Wir arbeiten aktuell an einem Konzept, wie wir das Interesse aus der Region, das während des Baus bereits durch Anfragen zu erkennen ist, bedienen können. Denkbar ist, dass wir nach Fertigstellung des gesamten Werkes für Gruppen auf Anmeldung Führungen anbieten. Fest steht: Wir wollen die Transparenz, die seit Bekanntwerden der Planungen für unser Werk praktiziert wurde, auf jeden Fall fortsetzen. nordfuel fühlt sich im c-Port und in der Region zuhause und das werden wir auch auf die unterschiedlichste Art und Weise in den kommenden Jahren unterstreichen.