Ihr Unternehmen „True Wilderness" ist auf „Dry Aged Beef" spezialisiert, das angeblich beste Fleisch der Welt. Was hat es damit auf sich?
Es geht um eine besondere Form der Veredelung. Wir lassen das Fleisch in unseren Reifekammern trocken am Knochen reifen – mehrere Wochen lang unter natürlichen Bedingungen und ständiger Kontrolle. Das Fleisch verliert dabei bis zu einem Drittel seines ursprünglichen Gewichts. Während dieses Prozesses entwickelt es ein unverwechselbares Aroma aus Nuss und Butter und gewinnt seine unvergleichlich zarte Konsistenz.
Sie selbst kommen aus Sachsen, Ihr Unternehmen sitzt in Friesoythe. An wen verkaufen Sie?
Unsere Produkte landen über den Großhandel vorwiegend in der gehobenen Gastronomie, zum Beispiel in guten Hotelrestaurants. Und unter anderem im Bundeskanzleramt, auch dort kennt man „True Wilderness". Daneben haben wir einen Verkauf für private Abholer hier vor Ort.
Fleischgenuss ist in letzter Zeit in die Kritik geraten. Steht Ihr Bekenntnis zu Qualität für eine Trendumkehr?
Ja, es geht definitiv um Qualität. Die Verbraucher sind beim Thema Ernährung viel kritischer und sensibler geworden. Sie wollen mehr darüber wissen, woher das Tier stammt, wie es aufgewachsen ist und womit es gefüttert wurde. Es soll nicht einfach irgendwas auf ihrem Teller landen, was „Fleisch" heißt. Das ist schon eine neue Entwicklung, die ich absolut gutheiße. Ich möchte Kunden haben, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind – auch wenn das, was wir hier machen, sicherlich nur eine Marktnische bedient. Noch. Ich baue darauf, dass die Leute langfristig mehr Geld für eine gute, gesunde Ernährung ausgeben. Ich sehe unsere Daseinsberechtigung darin, ihnen genau dabei zu helfen.
Auf www.true-wilderness.de erfahrt ihr mehr über die Reifemethode „Dry Aging", bekommt Rezept-Tipps und könnt die Premium-Produkte direkt erwerben. Wer aus der Region kommt, kann auch den Werksverkauf nutzen.