Permanente Laufstreckenmessung

Wettbewerbsreiz ohne Wettkampfdruck

Rund 1.000 bis 1.500 Kilometer investieren die Organisatoren jährlich in das Projekt HasetalRunning. Alle zwei bis drei Tage absolvieren sie die acht Kilometer lange Strecke und checken die Technik. Wir haben nachgefragt, was den Reiz der permanenten Laufstreckenmessung ausmacht – und wie die erste EWE-HasetalRunning Frühjahrs-Challenge ankam.

Seit 2021 gibt es in Löningen entlang der Hase HasetalRunning: eine Laufstrecke mit einer permanenten Zeitmessung per App. Stefan Beumker, Ehrenvorsitzender des VfL Löningen, Mitorganisator des Remmers-Hasetal-Marathons und Initiator von HasetalRunning, berichtet im Interview, wie die Strecke angenommen wird und was den Reiz ausmacht.

Herr Beumker, wie wird die Strecke bisher angenommen?

Stefan Beumker: Wir sind mit den aktuellen Läufen in Löningen mehr als gut zufrieden. Pro Tag nehmen durchschnittlich 20 Läuferinnen und Läufer ihre Zeit auf der Strecke. 217 Menschen haben die HasetalRunning-App auf dem Handy installiert und nutzen sie aktiv. Diese Zahlen hatten wir in etwa erwartet. Nach dem gleichen System funktioniert schon länger „meinBerglauf" in Süddeutschland, dort ist die Auslastung ähnlich.

Ist die Messung nur etwas für ambitionierte Läuferinnen und Läufer?

Nein, überhaupt nicht! Alle Laufinteressierten finden hier ein alternatives Bewegungsangebot. Ob zum Spazieren, zum lockeren Walken oder als „Rennstrecke". Die Runde führt vollständig über befestigte, gepflasterte oder asphaltierte Wege. So lassen sich auch Kinderwagen, Babyjogger und Co. mitnehmen. Es gibt keine Platzierungswertungen, einzig die Teilnahme zählt. Und mit der Startfanfare und dem Zieljubel macht die Bewegung doppelt Spaß – das gibt ein bisschen Wettbewerbsfeeling.

Wie funktioniert die Teilnahme genau?

Wer mitmachen möchte, lädt sich zunächst unsere kostenlose HasetalRunningApp aus den bekannten Stores. Dann noch schnell auf unserer Website registrieren und schon kann's losgehen. Die 8,2 Kilometer lange Runde ist komplett ausgeschildert. Die Messung funktioniert in beide Laufrichtungen und kann an jedem der vier offiziellen Start- und Zielpunkte begonnen werden. Man geht zum Startpunkt seiner Wahl und startet die App. Die Zeitmessung beginnt mit einem akustischen Signal. Nach der Laufrunde ist der persönliche Start- auch der Zielpunkt und die Messung endet mit dem Einlaufjubel. Wer mag, lädt seine Zeit jetzt per App in unsere Bestenliste. Die Nutzerführung ist quasi selbsterklärend, bisher gab es keinerlei Schwierigkeiten. Auf unsere Website ist zusätzlich jeder Schritt genau beschrieben.

Mit der EWE Frühjahrs-Challenge hatten Sie jetzt das erste Laufevent auf der Strecke. Können Sie schon verraten, wer gewonnen hat?

Das noch nicht, aber ich freue mich, dass die Strecke im Rahmen der Challenge insgesamt 203-mal gerundet wurde. Das bedeutet immerhin 1.650 Kilometer zusätzliche Bewegung. Wir glauben, dass allein diese Zahl schon Beweis dafür ist, dass sich die neu geschaffene EWE-HasetalRunning Frühjahrs-Challenge rentiert hat und wir ein tolles Event ins Leben gerufen haben. Unsere Partner- und Fördererunternehmen EWE, AOK und Sport Langen sind es auf jeden Fall. Wer sich welche der besonderen „Puzzle-Medaillen" erlaufen hat sowie die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner der Einkaufsgutscheine geben wir in Kürze bekannt.

Sind im Jahresverlauf weitere Aktionen geplant?

Aktuell laufen bei uns im Organisationsteam mit Hochdruck die Vorbereitungen für den Remmers-Hasetal-Marathon am 25. Juni. Da wir alles ehrenamtlich und in unserer Freizeit vorbereiten, bleibt für weitere Planungen gerade kein Freiraum. Es juckt aber schon irgendwie in den Fingern, noch weitere Events zu starten. Fix und spruchreif ist jedoch noch nichts. Ob die EWE-HasetalRunning Frühjahrs-Challenge eine regelmäßige Aktion zum Start in die neue Laufsaison wird, ist auch noch nicht klar. Wir müssen gucken, was in Zukunft auf uns zukommt.

Wer gehört zum ehrenamtlichen Team? Und: Wie finanziert sich die Strecke eigentlich?

Wir sind ein eingespieltes Dreiergespann, nämlich die Köpfe des Marathon-Organisationsteams des VfL Löningen. Neben mir sind das Jens Lüken und Armin Beyer. Wir stemmen die Organisation, die Administration der App und der Webseite. Wir checken regelmäßig die Strecke, die Pylonen und insbesondere die Batterien beziehungsweise Akkus in den vier Start- und Ziel-Pylonen. So garantieren wir, dass eine Verbindung mit den Apps auf den Smartphones hergestellt wird. Dafür absolvieren wir die Strecke alle zwei bis drei Tage selbst – etwa mit dem Rad – und schauen nach dem Rechten. Außerdem beantworten wir Nachfragen per E-Mail, über Facebook oder Instagram. Die laufenden Kosten für HasetalRunning werden vom Marathon-Budget übernommen. Das Team arbeitet ausschließlich ehrenamtlich und in der Freizeit. Die Startkosten für die Anlage wurden gemeinsam mit der Stadt Löningen und einer Leader-Förderung finanziert, darüber sind wir sehr froh.

„HasetalRunning bietet allen Breitensportlern Wettbewerbsreiz ohne Wettkampfdruck am wunderschönen Flusslauf der Hase."

Stefan Beumker, Initiator von HasetalRunning

Was motiviert Sie, so viel Zeit in diese Laufstrecke zu stecken?

Wir haben das Projekt selbst ins Leben gerufen und sind absolut überzeugt davon. Es ist die perfekte Mischung zwischen unserem eintägigen Event Remmers-Hasetal-Marathon, der wirklich wunderschönen Natur am Fluss Hase in Löningen und dem sportlichen Wettbewerbsreiz für alle Breitensportler, ohne Wettkampfdruck Leistungen überprüfen und darstellen zu können. Die Idee hat bei allen entscheidenden Personen und Verantwortlichen großen Anklang gefunden, so dass wir die Strecke 2021 innerhalb von nur wenigen Monaten geplant, realisiert und eingerichtet haben. Löningen ist jetzt um eine kleine Attraktion reicher und unsere immens große Läuferschar hat einen Wettkampf gegen die Uhr mehr – und zwar permanent und jederzeit verfügbar.