Vielfältiges Berufsbild
Marion und Rick Schouten sind in die Leidenschaft für die Grüne Branche hineingewachsen. Früh waren beide mit den Eltern auf Fachmessen unterwegs, immer auf der Suche nach neuen Trends, nach denen sie den typischen Schouten-Stil zusammenstellen. „Unsere Kunden suchen bei uns kein Produkt, sondern Inspiration. Wir bieten ein Einkaufserlebnis und leben unsere Ideen vor", beschreibt Rick Schouten das Konzept. Das trifft auch auf die Auszubildenden zu. „Florist ist ein unglaublich vielfältiger, kreativer Beruf. Oft wird ausschließlich an Blumensträuße gedacht. Es gibt aber auch Event-, Trauer- und Messefloristik, auf die man sich spezialisieren kann. Das sind ganz andere Herausforderungen", erklärt er. Die Begeisterung geben die Unternehmer erfolgreich an den Nachwuchs weiter: „Wer bei uns ausgebildet wurde, ist mit Herz und Seele dabei", freut sich Schouten.
Der Ausbildungsbetrieb
Nachdem die erste Generation Schouten noch kleinere, in ganz Deutschland verstreute Filialen betrieben hat, fokussiert sich das Unternehmen mittlerweile auf das Oldenburger Münsterland. Das Gartencenter in Cloppenburg ist mit 3.000 Quadratmetern der größte Standort, ein weiteres in Quakenbrück sowie Blumenläden in Friesoythe und Löningen gehören dazu. Die Mitarbeiter werden flexibel an allen Standorten eingesetzt – für die Auszubildenden ein zusätzlicher Blick über den Tellerrand, denn Kundschaft und Schwerpunkte sind überall verschieden.
Mit YouTube zu neuen Kunden
Weit über die Grenzen des Oldenburger Münsterlandes hinaus bekannt ist der YouTube-Kanal „Flowers by Schouten". Marion Schouten produziert im Jahr etwa 100 Videos, in denen sie Floristikprojekte Schritt für Schritt vorstellt oder Profitipps gibt. „Es gab in diesem Bereich eine Marktlücke", sagt sie. „Es wurde viel gebastelt, aber ein Kanal für floristische Arbeiten fehlte. Die Zuschauer sollen aus meinen Videos etwas mitnehmen – vielleicht eine Idee für ein Material, eine Farbkombi oder auch einen Pflegetipp. Und natürlich möchte ich auch unterhalten. Entertainment gehört einfach dazu, YouTube ist das neue Fernsehen."
Die meisten Ideen entwickelt Marion Schouten spontan, mal durch Produkte im Laden inspiriert, mal durch die Natur. „Wenn wir die Videos aufzeichnen, mache ich viele Projekte auch selbst das erste Mal." Ihr Konzept geht auf. Über 20.000 Abonnenten zählt der Kanal mittlerweile, ein Video mit Hortensien-Tipps wurde knapp eine halbe Million Mal aufgerufen. Dabei ist Social Media für Marion Schouten eher ein Hobby. Der YouTube-Channel trägt sich wirtschaftlich noch nicht, macht sich aber doch im Geschäft vor Ort positiv bemerkbar. „Es gibt immer häufiger Kunden, die weite Anreisen auf sich nehmen, oder auch extra ein langes Wochenende so legen, dass sie zu uns kommen können. Das ist schon toll." Ein Online-Shop ist in Planung. Momentan betreut Marion Schouten den Kanal in ihrer Freizeit. Aber dabei muss es nicht bleiben. „Ich habe schon immer Spaß daran gehabt, zu präsentieren oder Workshops zu geben. Aber wenn von unseren Mitarbeitern oder Azubis jemand Lust hat, sich mal in einem Video auszuprobieren, herzlich gerne." Für 2019 sind noch Ausbildungsplätze zu vergeben.