veröffentlicht am 27. April 2020

Wie Gastronomen die Tradition des
OM-Spargelessens bewahren

28.04.2020
Autor*in: Claus Spitzer-Ewersmann

Spargel aus dem Oldenburger Münsterland gilt als besonders robuste Gemüsesorte. Ähnlich widerstandsfähig zeigen sich die Gastronomen der Region. Und so gibt es – Virus hin, Corona her – auch im 25. Jahr nacheinander das traditionelle OM-Spargelessen. Allerdings ein wenig anders als sonst.

Seit einem Vierteljahrhundert streichen sich Spargelliebhaber den Freitag vor Muttertag dick in ihrem Kalender an. Dann ist Spargeltag. Auch in diesem Jahr müssen die Liebhaber der blassen Stange nicht auf ihr Festessen verzichten. Termin: 8. Mai. „Es wird allerdings etwas anders ablaufen als sonst", erklärt Organisatorin Astrid Dahmen vom Verbund Oldenburger Münsterland.

Seit Wochen feilt das Team an einem stimmigen Konzept. Es ist kompliziert. Zum einen müssen selbstverständlich die behördlichen Auflagen umgesetzt werden. Heißt: Die Restaurants bleiben für die Publikumsverkehr geschlossen. Zum anderen will man die Tradition bewahren.

Die Lösung: „Spargel to go". Wer Appetit auf leckeren Spargel hat und die regionale Gastronomie unterstützen möchte, greift zum Telefon oder schickt eine E-Mail mit seiner Bestellung an das Lokal seiner Wahl. Am 8. Mai kann das Gericht dann vor Ort abgeholt werden, genossen wird es anschließend zu Hause. Wie immer stellen die Köche und Wirte die Menüs selbst zusammen, erstmals bestimmen sie auch eigenständig den Verkaufspreis.

„Wir freuen uns sehr, dass wir den Kontakt zu unseren Gästen halten können."
Josef Kruse

Die Idee überzeugt die Gastronomen zwischen Garrel und Damme. Rund 20 haben binnen kürzester Zeit ihre Teilnahme zugesagt. „Wir freuen uns sehr, dass wir den Kontakt zu unseren Gästen halten können", sagt etwa Josef Kruse vom Restaurant Zum Hollotal in Neuenkirchen-Vörden. „Das Spargelessen ist so eine schöne Veranstaltung, darauf wollen wir nur sehr ungern verzichten."

Auch Ute Schlömer vom Dorfkrug im Museumsdorf Cloppenburg macht mit – obwohl es in diesem Fall etwas komplizierter ist. Schließlich ist das Dorf nach wie vor nicht fürs Publikum geöffnet. Die bestellten Speisen können also nicht direkt am Lokal abgeholt werden.

„Kein Problem", erklärt Schlömer. „Wir bringen das fertige Menü direkt an den alten Eingang an der Museumsstraße und überreichen es dort unseren Kunden." Und was gibt's? Auf der Karte steht als Vorspeise ein Spargelsalat im Glas, im Hauptgang begleiten wahlweise Schnitzel oder Fisch den Spargel, als Dessert geht eine Erdbeer-Panna-Cotta mit auf den Weg. Mmmh ...

Weitere Gastronomen können sich der Aktion kurzfristig anschließen. Die Teilnehmerliste wird stetig aktualisiert. Das Team um Astrid Dahmen vom Verbund Oldenburger Münsterland hat zudem viel Wissenswertes rund um das Thema Spargel zusammengetragen. All diese Informationen finden sich hier. Unter anderem werden regionale Direktvermarkter vorgestellt und ein kleiner Abstecher an die Niedersächsische Spargelstraße unternommen, die mitten durch die Region führt.

Der Verbund unterstützt die Aktion zusätzlich durch ein Gewinnspiel. Wer dabei sein will, muss beim Abholen seines Menüs eine Teilnehmerkarte ausfüllen und abgeben oder diese zu Hause fotografieren und per E-Mail an info@oldenburger-muensterland.de schicken. Einsendeschluss ist der 15. Mai 2020. Ein Gewinner wird ausgelost und kann ein OM-Line-Fahrrad gewinnen.