Bienenfreundlicher Landwirt: Für die Zukunft der Artenvielfalt
Seit 2019 fördert die Aktion Bienenfreundlicher Landwirt das Bewusstsein für die wichtige Rolle, die Insekten im ökologischen Kreislauf spielen. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sind unentbehrlich für die Vermehrung vieler Pflanzen sowie für die Bestäubung von Obst und Gemüse wie Tomatenpflanzen oder Apfelbäumen – ohne sie wäre der Ertrag wesentlich geringer.
Alle Landwirte, die sich an der Aktion beteiligen, tun dies freiwillig, indem sie insektenfreundliche Maßnahmen, die gemeinsam mit dem Bieneninstitut Celle zum Schutz von Wildbienen und anderen Insekten entwickelt wurden, durchführen. Sie können aus einem Maßnahmenkatalog wählen und so unterschiedliche Projekte für mehr Artenvielfalt umsetzen – sei es auf dem Acker, dem Grünland oder durch die Kooperation mit lokalen Imkern.
„Der Bienenfreundliche Landwirt zeigt, wie moderne Landwirtschaft und Umweltschutz Hand in Hand gehen können“, unterstreicht Lübben. Immer mehr Landwirte nehmen an dieser Initiative teil, und die steigende Teilnehmerzahl zeigt den Erfolg und die Relevanz des Programms.
Kommunenkooperation: Gemeinsam für die regionale Landwirtschaft
Die Aktion „Kommunenkooperation“ spricht Städte und Gemeinden direkt an. Durch die Zusammenarbeit werden lokale Plakatstandorte für die Kampagne bereitgestellt und die Bindung zwischen Stadt und Land gestärkt. Kooperationen wie diese dienen als Grundlage für gemeinsame Projekte und sollen die Zusammenarbeit beider Partner im ländlichen Raum sichtbar machen.
Im Rahmen einer solchen Kommunenkooperation zwischen dem Landvolk Hannover und der Stadt Barsinghausen wurde beispielsweise 2019 südlich von Eckerde am Ortsrand von Barsinghausen ein mehrjähriger Blühstreifen für mehr Artenvielfalt angelegt. „Das ist eine Win-win-Situation. Kommunen zeigen ihre Verbundenheit zur regionalen Landwirtschaft und wir erreichen eine größere Öffentlichkeit“, so Brunemund.
Tipps für den eigenen Garten
Auch jeder Einzelne kann etwas tun – entweder mit der Anlage von Unkrautecken und Staudengärten oder mit Totholz oder Steinhaufen im eigenen Garten. Gartenbesitzer können zudem gezielt Pflanzenarten anbauen, die Bienen, Hummeln und Schmetterlingen ausreichend Nahrung sowie einen geeigneten Lebensraum bieten. Dabei empfiehlt es sich, beim Pflanzenkauf auf Vielfalt zu achten. Dafür eignen sich vor allem heimische Wildblumen, aber auch Kräuter wie Lavendel, Oregano oder Thymian, die viel Nektar und Pollen bieten. Auch Brom- und Himbeeren, Kornblumen, Ringelblumen und Gänseblümchen gelten als besonders bienenfreundlich. Es gibt auch spezielle Saatgutmischungen, die für Bienen oder Schmetterlinge zusammengestellt sind. Auch eine Wildblumenwiese ist ideal.
Am besten sollte die Zusammenstellung so sein, dass vom Frühjahr bis in den Herbst hinein ein Nahrungsangebot vorhanden ist. „Jeder Beitrag zählt, und durch solche einfachen Maßnahmen kann man viel für die lokale Artenvielfalt tun“, betont Lübben.
Fazit und Ausblick in die Zukunft
Mit neuen Aktionen, Partnerschaften und der stetigen Weiterentwicklung der bereits bestehenden Programme blickt die Initiative optimistisch in die Zukunft. „In Niedersachsen setzen wir Maßstäbe für eine Landwirtschaft, die nachhaltig, innovativ und bürgernah ist“, resümiert Brunemund.
Mit ihren Projekten und Aktionen fördert die Initiative Eure Landwirte – Echt grün den Dialog und die Verbindung zwischen Landwirten und der Bevölkerung und hofft auch weiterhin, wertvolle Aufklärungs- und Vermittlungsarbeit im Sinne einer verantwortungsbewussten, nachhaltigen und modernen Landwirtschaft zu leisten.