Mit einem Vorurteil möchte Hermann Blanke gleich zu Beginn aufräumen: „Nein, es gibt keine Einflussnahme von politischer oder anderer Seite, die Jury entscheidet vollkommen unabhängig." Auch der Firmensitz ist – solange er sich in den Landkreisen Cloppenburg oder Vechta befindet – nicht von Belang. Diese Feststellungen sind dem Leiter des Steinbeis-Transferzentrums in Vechta wichtig, weil sie viel über den Stellenwert der Auszeichnungen sagt. „Wir wollen ja herausragende Persönlichkeiten ehren und nicht diejenigen, die gerade opportun sind."
Blanke ist seit Anfang an dabei, saß bereits 2003 bei der Premiere in der Jury. Damals wie heute schlagen die Bürgermeister der 23 Städte und Gemeinden der Region aus ihrer Sicht geeignete Kandidaten für den „Unternehmer des Jahres", das „Unternehmerische Lebenswerk" und den Existenzgründerpreis vor. Eine Begründung liefern sie selbstverständlich mit. Über die Prämierung entscheidet dann anhand eines Kriterienkatalogs ein Kreis, dem unter anderem Vertreter der Kreislandvolkverbände, der Kreishandwerkerschaften, der Kommunen, der IHK und der Sponsoren angehören. 2021 fand das Verfahren übrigens erstmals online statt – für alle Beteiligten eine neue Erfahrung.
Besonders streng sind die Vorgaben beim Preis für das Lebenswerk: Infrage kommen hierfür nur Persönlichkeiten, die das 65. Lebensjahr bereits vollendet und sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen haben. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg fließen hier unter anderem auch das soziale oder kulturelle Engagement sowie das gesellschaftliche Ansehen in die Entscheidungsfindung ein.
Vervollständigt wird das Quartett der Auszeichnungen durch den Innovationspreis, der seit 2014 verliehen wird. Hierauf müssen sich interessierte Firmenchefs mit ihren Unterlagen bewerben.
„Deutlich wird, über welch exzellente Unternehmerpersönlichkeiten das Oldenburger Münsterland verfügt."
Hermann Blanke
„Wenn man sich die Aufzählung der Preisträger der vergangenen Jahre ansieht, wird deutlich, über welch exzellente Unternehmerpersönlichkeiten das Oldenburger Münsterland verfügt", sagt Hermann Blanke. Das begann schon bei den drei Siegern im Jahr 2003: Reiseveranstalter Hans Höffmann, Nordenia-Gründer Peter Mager, Thomas Claaßen von der Maschinen- und Metallbau Claaßen GmbH. Letzterer wurde 2016 zusätzlich auch als „Unternehmer des Jahres" gewürdigt.
Insgesamt liest sich die Liste wie das Who is Who der regionalen Wirtschaft. Und nun kommen am 26. November vier weitere Namen hinzu.