Nachhaltigkeit haben sich heute viele Unternehmen auf ihre Fahnen geschrieben. Einige, weil sie es durch die vom Europaparlament beschlossene „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) müssen. Andere, weil sie es wollen und für richtig halten. Felix Graepel, gemeinsam mit seinem Bruder Carlo Vorstand der Friedrich Graepel AG, lässt keinen Zweifel daran, zur zweiten Gruppe zu gehören: „Als Familienunternehmen wissen wir, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit für die heutige Generation ist.“ Wirtschaftliche Effizienz, soziale Gerechtigkeit und ökologische Tragfähigkeit sind deshalb fester Bestandteil der Firmenstrategie.
Konkret bedeutet das etwa, verstärkt auf Recyclingmaterial zu setzen und regenerative Energien zu nutzen. So deckte 2023 die neu installierte Photovoltaikanlage in Löningen bereits 6,6 Prozent des Gesamtstromverbrauchs. Durch den Einsatz von LED-Beleuchtung konnte der Kohlendioxid-Ausstoß um mehr als 210 Tonnen reduziert werden.
„Als Familienunternehmen wissen wir, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit für die heutige Generation ist“. Felix Graepel
Definierte Wertvorstellungen helfen
Doch damit nicht genug: Felix und Carlo Graepel legen darüber hinausbesonderen Wert auf eine nachhaltige Unternehmensführung und die Beachtung des hauseigenen Verhaltenskodexes. So gibt es klar definierte Wertvorstellungen, die explizit auf der Website genannt werden. Dazu gehört beispielsweise die Mitarbeiterzufriedenheit. „Jedes Teammitglied wird ermutigt, seine oder ihre Fähigkeiten einzusetzen und sich weiterzuentwickeln.“ Im Compliance-Regelwerk ist auch festgelegt, dass alle Beschäftigten die Aufgabe haben, „Gefährdungen für die Umwelt und die Gesundheit zu minimieren und den schonenden Umgang mit Ressourcen zu fördern.“ Ferner heißt es: „Bei Produkten und Verfahren ist auf den effizienten Einsatz von Energie und Ressourcen zu achten und die größtmögliche Umweltverträglichkeit anzustreben.“
Externe Partner einbezogen
Zudem finden die Grundsätze der „Global Compact Initiative“ der Vereinten Nationen Beachtung. Sie umfassen im Wesentlichen den Schutz der Menschenrechte, die Abschaffung von Zwangs- und Kinderarbeit, die Beseitigung von Diskriminierung sowie die Verantwortung für die Umwelt. Sein Engagement weitet das Unternehmen daneben auch auf seine weltweiten Lieferanten und Geschäftspartner aus: Um sicherzustellen, dass auch sie mit größtmöglicher Integrität sowie auf sozial verantwortliche und umweltverträgliche Weise agieren, wird von ihnen erwartet, den Verhaltenskodex ebenfalls einzuhalten.
Vorsätzliches Fehlverhalten und Verstöße gegen die geltenden gesetzlichen Regelungen und die betrieblichen Bestimmungen werden nicht toleriert. Allen Regelverletzungen wird nachgegangen. Die Führungskräfte im Unternehmen sind darüber hinaus angehalten, in ihrem Verantwortungsbereich in angemessener Weise sicherzustellen, dass Geschäfte in Übereinstimmung mit den relevanten Gesetzen und den internen Richtlinien abgewickelt werden. Verletzungen des Verhaltenskodex und erlassener Regelungen sollen aufgedeckt, verfolgt und korrigiert werden.
Mitarbeitende mit ins Boot geholt
Das Beispiel der Friedrich Graepel AG zeigt, dass das Streben nach Nachhaltigkeit nicht bei der – selbstverständlich dennoch sinnvollen – Anlage von Blühstreifen oder dem Einsatz von LED-Leuchten endet. Wer die globale Verantwortung ernst nimmt, muss die gesamte Unternehmenspolitik auf das Erreichen ökologischer, ökonomischer und sozialer Ziele ausrichten. Dabei gilt aber immer auch ein Anspruch, den Carlo Graepel bereits 2019 anlässlich der Auszeichnung als Unternehmer des Jahres im Oldenburger Münsterland äußerte: „Um niemanden zu überfordern, wollen wir die Mitarbeitenden mit ins Boot nehmen und ihnen die Perspektiven aufzeigen.“