E-Mobilität

Investition in die Zukunft

01.01.2024

Im Bereich E-Mobilität nimmt die H. Schickling GmbH in Visbek eine Vorbildfunktion ein. Ende 2022 hat der Maschinenbaubetrieb als erstes Unternehmen im Landkreis Vechta einen E-Lkw gekauft. Trotz fehlender Ladeinfrastruktur an Autobahnen fällt das Zwischenfazit nach einem Jahr Nutzung positiv aus.

Verantwortung gegenüber der Umwelt zu übernehmen, gehört seit jeher zum Geschäftsprinzip des Maschinenbaubetriebs H. Schickling GmbH in Visbek. So wird zum Beispiel die Abwärme der Maschinen zur Beheizung der Produktionshallen und Büros genutzt. Im Bereich der Stromerzeugung verfolgt das Familienunternehmen ein besonders ambitioniertes Ziel, das aller Voraussicht bereits Mitte 2024 erfüllt wird: 80 Prozent des gesamten Stromverbrauches sollen dann durch regenerative Energien gedeckt werden.

Kostengünstig und umweltschonend

Gründe, in E-Mobilität zu investieren, gibt es für Geschäftsführer Hermann Schickling zu genüge. „Bereits vor rund zehn Jahren als die ersten E-Fahrzeuge auf den Markt kamen, haben wir nicht lange gezögert. Mittlerweile ist unsere Pkw-Flotte komplett elektrisch“, berichtet er. Als sich dann 2022 die Möglichkeit bot, einen E-Lkw vom Hersteller DAF zu erwerben, war die Entscheidung schnell getroffen. Ausschlaggebend war eine großzügige Förderung, wodurch der E-Lkw in der Anschaffung nur geringfügig teurer als eine Diesel-Zugmaschine war. „Lkw verbrennen viel fossile Energie, langfristig möchten wir deshalb auf elektrische Energie umsatteln“, sagt Schickling.

„Wir gehen die nötigen Schritte in Richtung E-Mobilität.“ Hermann Schickling

Rund 60 Prozent aller Kurzstrecken der H. Schickling GmbH werden nun von dem E-Lkw übernommen. Dank der betriebseigenen Ladestation, die ihren Strom größtenteils über Photovoltaik und Batterien bezieht, ist kostengünstiges Tanken möglich. Zusätzlich fallen keine Mautgebühren und CO2-Steuern an, weshalb die Kosten für E-Lkw nach Anschaffung erheblich geringer ausfallen als bei Diesel-Fahrzeugen.

Aktuelle Herausforderungen

Hermann Schickling weiß aus Erfahrung, dass viele Unternehmer:innen Interesse an E-Lkw haben, doch sich meist gegen eine Anschaffung entscheiden. Der Grund: eine geringe Kilometer-Reichweite in Kombination mit der fehlenden Lade-Infrastruktur. Rund 200 Kilometer Reichweite besitzt der E-Lkw der H. Schickling GmbH. „Jede Strecke über 100 Kilometer legen wir mit einem Diesel-Lkw zurück. Alles andere ist leider nicht machbar, da es hier in der Region noch keine Tankstellen für E-Laster gibt“, so Schickling. Das ist auch der Grund, warum bislang keine weiteren E-Lkw ihren Weg in den Fuhrpark gefunden haben. Doch der Geschäftsmann ist optimistisch: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Infrastruktur ausgebaut wird.“

Das Unternehmen verfolgt selbst schon seit Jahren den Plan, eine eigene E-Tankstelle für Lkw‘s auf dem seitlich gelegenen Betriebsgelände zu errichten, die auch fremde E-Laster nutzen könnten. Doch die Investitionskosten sind sehr hoch, und es wäre sehr gut wenn sich hierfür ein passendender Fördertopf finden lässt um dort weiter zu kommen. „Wir probieren es weiter und wenn sich dort nichts ergibt auch aus Eigenmitteln finanzieren “, betont Hermann Schickling. „Wir gehen die nötigen Schritte in Richtung E-Mobilität und werden davon nicht mehr abrücken. Für uns gibt es keinen anderen Weg mehr!“