Vom Mythos Moor

Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn

Mythen und Geheimnisse ranken sich rund ums Moor, seit Generationen erzählt man sich Schauergeschichten von Nebel, Sümpfen und Moorleichen. Wirklichkeitsnäher geht es im Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn zu.

Wer sich mit der Geschichte der Moorlandschaften beschäftigen will, muss die Uhr lange zurückdrehen. Die Entstehung der Feuchtgebiete datiert auf die Spät- und Nacheiszeit vor rund 12.000 Jahren. Sie galten lange als unzugänglich. Das änderte sich erst durch die im 17. Jahrhundert einsetzende Entwässerung über Gräben und Kanäle. Die Urbarmachung sicherte den Menschen neue landwirtschaftliche Nutzflächen, war aber auch durch einen harten Kampf gegen Hunger und Tod gekennzeichnet – auch im Oldenburger Münsterland.

In dem direkt am letzten noch durchgehend schiffbaren Fehnkanal Deutschlands gelegenen Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn wird die Geschichte der für die Region typischen Moorkultivierung und -nutzung sowie der Fehnkultur in bemerkenswerter Weise aufbereitet. Deutlich wird hier das prägende Wechselspiel zwischen Mensch, Natur und Technik. In der im ehemaligen Kanalwärterhaus untergebrachten Ausstellung und auf dem Außengelände lässt sich die Besonderheit einer nordwestdeutschen Landschaftsform in ihrer Entstehung und siedlungshistorischen Entwicklung nachvollziehen. Dabei helfen die angelegten Hoch- und Niedermoore, der Moorlehrgarten mit seinen moortypischen Pflanzen und der Gerätepark mit Maschinen, die der industriellen Torfgewinnung dienten.

Das Museum versteht sich als Bildungs- und Vermittlungsort und will seine Besucher für die Veränderung der Natur- zur Kulturlandschaft und die damit verbundenen Lebens- und Siedlungsbedingungen sensibilisieren – verbunden mit dem Ziel, den Wandel in der Wahrnehmung des Moores zu verdeutlichen und zur Entwicklung eines problemorientierten Umweltbewusstseins anzuregen. Bekannt ist schließlich längst, wie groß die Bedeutung der Moore für das ökologische Gleichgewicht ist. Der Torfboden speichert Kohlendioxid. Rund 500 Milliarden Tonnen Kohlenstoff lagern weltweit in Moorböden – etwa 30 Prozent des erdgebundenen CO2. Wird einer Moorfläche Wasser entzogen, gelangt Treibhausgas in die Luft. So hat auch die Kultivierung zum Klimawandel beigetragen.

Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn
Oldenburger Straße 1
26676 Barßel
Telefon (0 44 99) 22 22
info@fehnmuseum.de
www.fehnmuseum.de

Windmühle Scharrel

In den schwer zugänglichen Moorgebieten dienten Windmühlen nicht nur ihrem eigentlichen Zweck, sondern durch die Stellung der Flügel auch zur Übermittlung von Nachrichten. Der 1870 erbaute Galerie-Holländer in Scharrel ist nach wie vor voll betriebsbereit. Im Innern der Mühle sind zahlreiche alte landwirtschaftliche Geräte ausgestellt.

Windmühle Scharrel
Mühlenstraße 7
26683 Scharrel
Telefon (0 44 92) 212
mühlenverein.scharrel@mail.de
www.industriemuseum-lohne.de