Frisches auf dem Tisch

Hier haben wir den Salat

Autor*in: CLAUS SPITZER-EWERSMANN

Schön knackig soll er sein, saftig, natürlich frisch. Die Deutschen sind Salatfans. Und der Eisbergsalat ist ihr ­absoluter Favorit. Allein bei den größten Salatbauern des Landes werden Jahr für Jahr rund 70 Millionen Kopf geerntet. Die Jungpflanzen stammen aus Höltinghausen bei Cloppenburg. Über 150.000 Setzlinge landen hier im Keimhaus der Firma Lüske – stündlich.

Knackig Pia Lüske sorgt für Frisches auf dem Tisch

Pia Lüske führt das Familien­unternehmen seit 2015. Der plötzliche Tod von Vater Josef machte die Studentin früher als erwartet zur Chefin. „Zum Glück habe ich mich vorher schon für den Betrieb interessiert und hier auch noch einige Monate mit ihm gearbeitet, das hat mir geholfen", sagt sie. Dennoch war es ein Sprung ins kalte Wasser: „Manche Details kannte ich nicht. Wie oft müssen wir gießen und belüften, wie sieht es mit der Klimasteuerung aus?" Und in ihre neue Rolle als Hauptverantwortliche habe sie erst einmal hineinwachsen müssen.

Die Arbeit mit den Setzlingen beginnt ­bereits im Januar. Das Saatgut wird ma­schinell in Erdballen eingebracht, nach zwei bis drei Tagen bilden sich kleine Wurzeln. Wegen der niedrigen Temperaturen brauchen die ­ersten Pflänzchen etwas länger. Sie bleiben bis zu zwei Monate im Gewächshaus. Später im Jahr geht es schneller, dann sind zwei Wochen ­normal. Anschließend kommen sie per Lkw oder Schleppern mit Anhänger zur weiteren Aufzucht zu den Großkunden.

Plötzlich Chefin, das war ein Sprung ins kalte Wasser. Pia Lüske hat ihn gemeistert.

Die Saison dauert bis Ende August, ­Anfang September. Im Herbst zieht Pia Lüske ­eine erste Bilanz. Erwachsener sei sie geworden, be­stätigt die heute 30-Jährige. Ihr persönlicher Lernprozess sei zwar noch nicht abgeschlossen, aber sie habe sich langsam freigeschwommen – „auch weil mich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter großartig unterstützt haben". Die legen ­übrigens bis zum Neustart im folgenden Jahr nur eine kurze Pause ein. In der Zwischenzeit, so erklärt die Jungunternehmerin, „bauen wir nämlich Stiefmütterchen und Hornveilchen an".

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