Und auch jemand, der auf der technischen Höhe der Zeit ist. Virtuelle Realität (VR) und 3-D-Videos gehören bei der jungen Cloppenburgerin längst zum Arbeitsalltag. „Wer es möchte, der bekommt von mir nicht nur den obligatorischen zweidimensionalen Grundriss sowie Schnitt und Ansichten. Er erhält auch ein 3-D-Video. Damit bekommt der Bauherr einen dreidimensionalen Eindruck von seinem zukünftigen Haus, sieht direkt, wie es sich später einmal darin wohnen lässt." Und auch da setzt Katharina Aumann noch eins drauf: „Wer möchte, dem schenke ich eine VR-Brille, in die der Kunde sein Mobiltelefon einklemmen kann. So kann er schon einmal einen virtuellen Rundgang durch sein zukünftiges Haus machen, bevor überhaupt das Fundament gegossen ist." Doch damit nicht genug: „Mir schwebt vor, in der Zukunft einen Showroom mit einem 4-D-Kino einzurichten. Die vierte Dimension wären dann Musik und lebensnahe Geräusche. Das ist dann genau so, als wenn man schon in dem Haus lebt", erklärt Katharina Aumann.
Bereits jetzt gehört Life-Modelling zum Standard der Architektin. Auf einem großen Bildschirm werden dem Kunden Details des zukünftigen Hauses wie verschiedene Fassadenformen eingespielt, aus denen er sofort auswählen kann. „Das bezieht den Bauherren vielmehr in den kreativen Schaffensprozess mit ein, als es früher üblich war." Auch eine App gehört bei ihr zum Service für den Bauherren, mit der überall und jederzeit alle wichtigen Dokumente heruntergeladen werden können. „Keiner braucht mehr schwere Ordner mit Plänen auf der Baustelle mit sich herumschleppen. Auch die Handwerker können direkt vor Ort mit der App arbeiten, haben so Zugang zu allen Informationen in einem Detailgrad, den man sich früher schwer vorstellen konnte. Dadurch werden auch Baufehler vermieden", schwärmt die engagierte und leidenschaftliche Architektin von den Vorteilen der neuen Techniken.
Dabei wollte die Cloppenburgerin ursprünglich erst etwas ganz anderes werden. „Dass ich in der Architektur gelandet bin, ist eigentlich ein dummer Zufall. Ich wollte immer etwas Soziales machen, habe nach der Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Roten Schule in Cloppenburg gemacht, der Kinder- und Jugendfreizeitstätte", erzählt sie. „Danach habe ich noch Praktika in verschiedenen Bereichen absolviert. Auch in einem Architekturbüro. Das hat mir den Spaß an meinem Beruf vermittelt." Es folgte ein Studium der Architektur an der Hochschule in Oldenburg, das sie mit dem Master of Arts abschloss.
„Während des Studiums habe ich für ein Büro in Garrel gearbeitet, das vor allem landwirtschaftliche Gebäude geplant hat", so die überzeugte Südoldenburgerin. „Die Landwirtschaft und die Bearbeitung des Bodens ist eines der existentiellen Hauptstandbeine des Oldenburger Münsterlandes. Das darf man nie vergessen", erklärt die bodenständige Frau, die selber aus einer lang zurückreichenden Cloppenburger Gartenbau-Familie entstammt. Heute kommen fast 80 Prozent ihrer Aufträge aus dem Oldenburger Münsterland. Sie habe zwar auch Projekte in Hamburg, Bremen und an der Ostsee oder sogar im weit entfernten Bamberg, „doch meine Wurzeln sind und bleiben im Oldenburger Münsterland".