Kalkhoff Werke GmbH

Aus Emstek in die Zukunft

31.07.2024

Mit der Nachhaltigkeit ist es so eine Sache: Niemand wird heute mehr ein Bekenntnis zu ihr verweigern. Aber etwas dafür tun? Gern erst nächste Woche. Oder übermorgen. Aber dafür ist es zu spät. Die Klimakrise ist da. Wir müssen handeln. Jetzt. Wie das auch auf niedrigschwelliger Basis geschehen kann, zeigen die Kalkhoff Werke im Emsteker ecopark.

Dank einer gut abgestimmten Mischung aus Traditionsbewusstsein und Innovationskraft hat es das 1919 in Cloppenburg gegründete Unternehmen Kalkhoff geschafft, die Geschichte der deutschen Fahrradindustrie maßgeblich mitzuprägen. Aus den Erfahrungen von mehr als hundert Jahren Firmengeschichte leitet man heute den Anspruch ab, auch in der Zukunft eine ähnlich wichtige Rolle zu spielen. So ist es auch auf Kalkhoffs Internetseite zu lesen: „Mit modernen Technologien, vollem Teamspirit und norddeutschem Pragmatismus fahren wir auch zukünftig voraus.“

Von Urban Gardening bis zum Kleidertausch

Wie kann das gelingen? Von großer Bedeutung auf dem Weg zur Mobilität von morgen sind die E-Bikes, die bei Kalkhoff nach wie vor in Emstek produziert werden. Elektrounterstützung wird längst nicht mehr nur von Senioren geschätzt, sondern hat auch unter jungen Rad-Enthusiasten viele Freunde gefunden. Im Handel konnten E-Bikes konventionellen Zweirädern inzwischen den Rang ablaufen. So wurden in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands in Deutschland 800.000 E-Bikes und 650.000 motorlose Fahrräder verkauft. Das Bild hat sich gewandelt.

Kalkhoff hat es in den letzten Jahren verstanden, die eigene Produktwelt geschickt mit dem brandaktuellen Thema Nachhaltigkeit zu verbinden. Radfahren gilt per se als umwelt- und klimafreundlich, gewinnt dadurch gesellschaftlich mehr und mehr an Bedeutung. Das allein reicht aber nicht, um diejenigen, die bereits ein Bike gekauft haben oder sich dafür interessieren, langfristig an die eigene Marke zu binden. Bei Kalkhoff geschieht das unter anderem, indem auf der Website in mehreren Artikeln Ideen und Tipps zum nachhaltigen und verantwortungsvollen Alltagsleben gegeben werden. Und die haben keineswegs alle mit Radfahren zu tun. Die Palette der Themen reicht von Urban Gardening bis zum Besuch der in Mode gekommenen Kleidertauschbörsen. Selbst für „Nachhaltigkeitsprofis“ hat sie einige überraschende Anregungen zu bieten.

Kundenbindung durch Communitydenken

Bemerkenswert und durchaus ungewöhnlich für eine Unternehmens-Website ist der Hinweis auf Fahrraddemonstrationen, bei denen man sich etwa für mehr und bessere Radwege aussprechen kann. Darüber hinaus macht mit Dr. Iris Joschko eine hessische Umweltpsychologin auf die Vorzüge des sanften Reisens aufmerksam. Sie spricht sich sehr deutlich für einen Tourismus aus, „der Lebens- und Kulturräume erhält oder sogar positiv beeinflusst, statt sie zu zerstören“. Dass das Fahrrad dafür das ideale Fortbewegungsmittel ist, versteht sich von selbst. Um nicht in der Theorie steckenzubleiben, hält Joschko am Ende ihres Beitrags zusätzlich zehn konkrete Anregungen für nachhaltiges Reisen bereit.

Die Erfolgsgeschichte von Kalkhoff zeigt, wie ein Unternehmen sich klug und charmant für die Herausforderungen der Zukunft wappnen kann, ohne mit der eigenen Geschichte zu brechen. Übers Internet werden Kunden gebunden und neue niedrigschwellig und auf unaufdringliche Weise hinzugewonnen. Eine Community wird aufgebaut und immer wieder mit relevanten Neuigkeiten gefüttert. Andere Unternehmen können sich daran ein Beispiel nehmen – nicht nur die aus der Fahrradbranche.