Das regionale Entwicklungskonzept, das den Rahmen zur Förderung von Projekten vorgibt, wurde bereits Ende April aufgesetzt und durchläuft nun die Verwaltungs- und Entscheidungsphase. Bei der Bewilligung von Projekten sind zwei Gremien von Bedeutung, denn zusätzlich zu der staatlichen Seite ist auch die LEADER Region selbst an der Entscheidung beteiligt. „Diese Zweigleisigkeit ist das Schöne an den LEADER Regionen als Förderinstrument", betont Antonius Haverkamp vom Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung beim Landkreis Vechta.
„Wie hoch die Fördermittel sein werden, ist noch nicht bekannt. Die Schätzung liegt bei etwa 3,6 Millionen Euro", berichtet Haverkamp. Die Spielplätze selbst gehen nun nach und nach in die Planung. Am Olgahafen in Damme und im Burgwald in Dinklage sollen sie entstehen.
„Die Inklusion von körperlich und geistig beeinträchtigten Menschen stellt in Dinklage einen historisch gewachsenen und heute identitätsstiftenden Baustein der Stadt dar", sagt André Woelk von der Stadt Dinklage. Inklusion bedeutet aber nicht, dass Handlungsräume für die einen hier und die anderen dort geschaffen werden. „Das würde einen Status der zwei unterschiedlichen, voneinander getrennten Aktionsräume bedeuten – eine Exklusion. Stattdessen steht für uns der soziale Aspekt des Miteinanders und nicht des Nebeneinanders aller Mitglieder einer Gesellschaft im Zentrum", betont Woelk. Bei der Umsetzung des inklusiven Spielplatzes im Burgwald soll dieser Ansatz beachtet werden. Eine weitere Besonderheit: Gemeinsam mit dem Verein DINKLUSIV sollen die Kinder an den Planungen teilhaben und selbst entscheiden können, welche Spielgeräte sie sich wünschen und somit wirklich nutzen werden.
„Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe, wie die Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam spielen."
Natalie Schwarz
Kinder sind aber nicht die Einzigen, die profitieren sollen. „Ein inklusiver Spielplatz gibt auch Eltern, Großeltern, Tanten, Onkeln oder Freunden mit Behinderung die Option, selbstständig am Spielgeschehen von Kindern teilzuhaben", erklärt Woelk. Konkret geht es dabei um befestigte Zuwegungen zu den Spielgeräten, sodass beispielsweise Begleitpersonen im Rollstuhl nicht am Rand des Spielplatzes verweilen müssen. Woelk weiß: „Das ist ein Aspekt, der oft vergessen wird und die Zahl der Menschen, die Bedarf an inklusiven Spielplätzen haben, deutlich erhöht."
Besonders glücklich über die Entwicklung hinsichtlich der Inklusion ist Natalie Schwarz, Vorsitzende des Vereins „Damme Inklusiv". Am 3. September 2021 wurde dank der Unterstützung des Vereins und mithilfe von Stiftungsgeldern der inklusive Spielplatz am Erlenweg in Damme eröffnet. „Es macht mich stolz, dass umliegende Kommunen sich für unseren Spielplatz interessieren und überlegen, nachzuziehen." Natürlich kostet das Geld und Zeit. „Aber der Gedanke ist da und das ist toll", unterstreicht Natalie Schwarz.
Die Highlights am Erlenweg sind ein rollstuhlfreundliches Karussell und ein Trampolin. Als nächstes soll eine Hängematte angeschafft werden. „Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe, wie Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam spielen und ihre Augen alle gleichermaßen strahlen", freut sich Natalie Schwarz. Der Spielplatz wird gut genutzt, jedes Mal, wenn sie bei gutem Wetter vorbeifahre, sei mindestens ein Kind dort, meistens seien es mehr. Auch die Eltern genießen das Zusammensein. „Es ist eine richtige Begegnungsstätte für alle. Ich wünsche mir, dass überall so etwas möglich gemacht wird."