Für diejenigen, die das Vorgängerprojekt nicht kennengelernt haben: Beschreiben Sie bitte kurz, wie sich die betriebliche Beratung gestaltet.
Middelbeck: Wir beraten jedes Unternehmen individuell, holen die Menschen da ab, wo sie ihre Potenziale sehen. Das ist das Faszinierende am Projekt. Mitarbeitende sind dazu bisher in der Regel lieber zu uns ins Büro gekommen, Gespräche mit Personalverantwortlichen fanden eher in den Unternehmen statt. Zukünftig werden wir weiterhin die Betriebe aufsuchen, dazu bleiben die dezentralen Sprechtage in den Gemeinden sowie weitere Aktionen. Eine kleine Neuerung gibt es: Wir ziehen um. Unser Büro ist künftig im START:PUNKT Vechta in der Driverstraße 12a zu finden.
Zu welchen Themen und Anliegen wird beraten?
Middelbeck: Die Bandbreite ist sehr groß. Es geht von „Weiterbildung war bei uns bisher kein Thema, klingt aber spannend“ bis zur konkreten Führungskräfteentwicklung. Gern angenommen haben Betriebe unseren sogenannten „mehrWERT-Weitbildungsfahrplan“, der im Anschluss an die Erstberatung erfolgte. Auf Grundlage der ermittelten Ist-Analyse an vorhandenen Kompetenzen im Betrieb, wurde jede Abteilung, jede Berufsgruppe zu möglichen Entwicklungsmöglichkeiten „durchleuchtet“, unter Berücksichtigung aktueller Bedürfnisse in der neuen Arbeitswelt. Das mehrWERT-Team recherchierte nach möglichen Weiterbildungsangeboten, die der Betrieb dann buchen konnte.
Zu Beginn des ersten Projekts ergab eine Umfrage, dass das Angebot der Weiterbildungsdienstleistenden in der Region noch nicht dem Bedarf entsprach. Konnten Sie vermitteln?
Middelbeck: Ja, und das freut uns sehr. Nach der Befragung fanden diverse Austauschtreffen statt. Die Weiterbildungsdienstleistenden zeigten sich sehr offen für die Bedarfe von KMU. Entsprechend öffneten sie ihr Portfolio an Weiterbildungen und passten sich den Weiterbildungswünschen der Unternehmen an. Besonders gefragt sind in der Region die Themen „Ausbildung und Förderung von Auszubildenden“, „Führungskräfteentwicklung“, „Kommunikation und Moderation“, „Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte“, aber auch „Sprachförderung“ sowie „Gesundheit und Wohlbefinden“.
Und wo findet Ihr Team die Weiterbildungsangebote?
Middelbeck: Die Suche nach passenden Angeboten erfolgt grundsätzlich trägerneutral. Uns ist wichtig, dass die Bildungsangebote wohnortnah und in der mehrWERT-Region stattfinden. Wir möchten dazu weiterhin mit allen Weiterbildungsanbietenden zusammenarbeiten und unsere Netzwerkarbeit vertiefen. Wir freuen uns über alle Dienstleistenden, die mitmachen.
An welche Branchen richtet sich Ihre Beratung?
Middelbeck: Das Projekt „mehrWERT – Fachkräfte-Empowerment in der Region“ richtet sich an kleine und mittlere Betriebe aller Branchen. Unsere Beratung ist kostenfrei. Es geht darum, Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Und da ist jeder wichtig. Uns ist bewusst, dass die zeitlichen Ressourcen oft ein Hemmnis bei der Weiterentwicklung des Einzelnen und des Unternehmens sind. Aber es ist klar: Ohne Weiterbildung kann viel Innovationskraft im Unternehmen verloren gehen. Und mit ihr auch die Attraktivität. Es wird die große Aufgabe unseres Projekts sein, attraktive, machbare und bedarfsgerechte Wege der Weiterbildung und Weiterentwicklung zu finden.