In der Heimat neue Kontakte knüpfen
Die angereisten Nachwuchskräfte studieren bereits Medizin, oder interessieren sich dafür. Sie kommen ursprünglich aus dem Landkreis, der Region oder haben einen anderen Bezug zum Landkreis Cloppenburg. Sie studieren deutschlandweit – manche sogar im europäischen Ausland. „Viele verfolgen das Ziel, sich perspektivisch in der Heimat niederzulassen. Aber wenn sie sich nicht zufällig schon aus der Schulzeit kennen, würden sie sich ohne unser Vernetzungsprogramm wahrscheinlich gar nicht begegnen. Dabei haben sie so viel gemeinsam“, erklärt Christoph Essing.
Deshalb organisiert er für die „Vernetzungstreffen Ärzt*innennachwuchs“ nicht nur spannenden fachlichen Input, sondern sorgt auch dafür, dass ausreichend Zeit für den persönlichen Austausch bleibt – etwa beim gemeinsamen Grillen. Dazu sind auch Hausärztinnen und Hausärzte eingeladen, die teilweise mit ihren Familien kommen. „So können sich sogar Praxisgemeinschaften anbahnen, denn dafür muss auch die zwischenmenschliche Chemie stimmen.“ Am Samstagmittag gibt es traditionell ein Überraschungsangebot mit Bewegungsimpulsen gegen das Mittagstief. In diesem Jahr probierten sich alle auf der Bogenschießanlage auf dem Akademiegelände aus.
Stetiger Austausch, jährliche Treffen
Rund 90 Personen, die Interesse haben, mit dem Landkreis Cloppenburg fachlich in Kontakt zu bleiben, sind in Essings Verteiler. Dazu kommen zahlreiche Studieninteressierte. Das ist das Ergebnis seiner jahrelangen Präsenz in Schulen, Universitäten und bei Infoveranstaltungen gemeinsam mit der Arbeitsagentur. Ein Gewinn für alle Beteiligten. „Ich nehme wahr, dass beim medizinischen Nachwuchs eine neue Generation heranwächst, die viel Wert auf vernetztes Arbeiten, Austausch und Kommunikation in der Region auch über Fachgrenzen hinweg legt“, reflektiert Christoph Essing. „Dieser Umbruch wird auch zu einer besseren Versorgung führen.“
Ausblick: Programmideen willkommen
Für die nächste Zusammenkunft hat der Koordinator der Gesundheitsregion bereits einige Programmwünsche gesammelt: den Krankenhausneubau besichtigen, einen Blick auf die Notfallmedizin im ländlichen Raum werfen oder eine Rettungswache besuchen. „Ich frage nicht nur vor Ort, sondern habe auch eine WhatsApp-Gruppe mit vielen, die schon einmal teilgenommen haben. Auch über diesen Kanal hole ich mir im Laufe der Planungen Feedback ein. Ich mache das ja schließlich nicht für mich. Das Programm des Vernetzungstreffens soll den Teilnehmenden gefallen, sie in der Ausbildung voranbringen und bei der Karriereplanung helfen.“ Ein Prinzip, das aufgeht.