Oldenburg. „Wir haben das Geschäftsjahr 2017 mit guten Zuwachsraten in den wichtigen Ge-schäftsfeldern sehr erfolgreich abgeschlossen. So konnten wir unsere Position als führender Finanzdienstleister in der Region weiter ausbauen“, sagte Gerhard Fiand, Vorsitzender des Vorstandes der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO), bei der Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2017 in Oldenburg.
Die Einlagen der Kunden sind im 231.Geschäftsjahr um 464 Millionen Euro oder 6,9% auf 7,21 Milliarden Euro gestiegen (Vorjahr: + 2,9%). Bei den Ausleihungen gab es wieder ein sehr intensives Neugeschäft, so dass der Bestand um 321 Millionen Euro oder 4,5 % auf 7,51 Milliarden Euro zugenommen hat (Vorjahr: + 4,1%).
Der Jahresüberschuss von unverändert 20 Millionen Euro wird zur weiteren Stärkung der Eigenkapitalbasis verwendet. Gerhard Fiand: „Wir können unser Eigenkapital nur stärken, wenn wir dafür die erzielten Jahresüberschüsse verwenden. Dies tun wir, weil wir auch in Zukunft weiter wachsen und unsere Kunden, z.B. bei Immobilienfinanzierun-gen oder bei betrieblichen Investitionen, begleiten wollen.
Die LzO gehört weiter zu den 20 größten Sparkassen der aktuell etwa 390 deutschen Sparkassen. Die Bilanzsumme stieg 2017 um 590 Millionen Euro oder 6,8% auf 9,28 Milliarden Euro (Vorjahr + 181 Mio. Euro oder + 2,1%). Rund 80 % davon stammen aus den Geschäften mit den regionalen Privat- und Firmenkunden. Der hohe Anteil der Kundengeschäfte an der Bilanzsumme belegt die regionale Ausrichtung des Geschäftsmodells der LzO.
Dynamisches Kredit- und Leasinggeschäft mit Firmenkunden
Die gesamten Ausleihungen an Kunden sind um 321 Millionen Euro oder + 4,5% auf 7,51 Milliarden Euro gestiegen (Vorjahr: + 4,1%). Erfreulich dynamisch war die Kreditnachfrage der mittelständischen Firmenkunden. Sie haben beträchtliche Mittel für Ersatz- bzw. Erweiterungsinvestitionen und für Projektfinanzierungen im Bereich der Windenergie verwendet.
Neu vermittelte Verträge in Höhe von mehr als 95 Millionen Euro bedeuteten wieder ein Rekordergebnis im Leasinggeschäft. Die LzO gehört damit zu den vertriebsstärksten Sparkassen in Deutschland und kletterte bundesweit auf Platz 4 (Vorjahr: Platz 9) der Leasing-Rangliste. In Niedersachsen liegt sie weiter unangefochten auf Platz 1.
Kundeneinlagen steigen deutlich
Die Kundeneinlagen sind bei der LzO um 464 Millionen Euro oder 6,9% auf 7,21 Milli-arden Euro gestiegen (Vorjahr: + 2,9%). Zu dieser starken Entwicklung haben vorwiegend die Privatkunden beigetragen. Angesichts des anhaltenden Null-Zinsniveaus sind kurzfristige Geldanlagen wie Tagesgelder, Sichteinlagen und das geldmarktorientierte PROZiNS-Sparen weiter die Favoriten der LzO-Kunden.
Privatkunden haben auch Ratenkredite für Konsumzwecke und Modernisierungen wie-der stark nachgefragt. Das Wohnungsbaukreditgeschäft verläuft weiter auf einem hohen Niveau. Nach wie vor dominiert die Nachfrage nach sehr langen Festzinsbindungen. Weil die Bedeutung von Vermittlern bzw. Vermittlerplattformen im Wohnungsbaukreditgeschäft steigt, hat sich die LzO der Vermittlerplattform Europace/FINMAS angeschlossen und nutzt damit einen zusätzlichen Vertriebskanal.
Stabile Kundenbasis weiter ausgebaut
Per Jahresende 2017 führt die LzO jetzt mehr als 363.000 Girokonten (+ 7.892 Stück oder +2,2%). Damit verfügt die LzO über eine sehr stabile, weiter wachsende Kundenbasis.
Wertpapieranlagen weiter gefragt
Weiter hoch im Kurs stehen bei den LzO-Kunden die Anlagen in Wertpapieren. Bei den Umsätzen in den LzO-Depots und den DekaBank-Depots ergibt sich per Saldo eine Netto-Ersparnisbildung von 135,4 Millionen Euro (ohne Institutionelle und Einmal-umsätze). LzO-Kunden haben das gute Börsenjahr für weitere Neuanlagen genutzt und so von den positiven Entwicklungen an den Börsen profitiert.
Da es im Zinsbereich keine attraktiven Alternativen gibt, wird der Trend zur Anlage in Wertpapieren weiter anhalten.
Immobiliengeschäft meldet weiteres Rekordjahr
Sehr erfolgreich ist 2017 auch für den LzO ImmobilienService verlaufen. Die Summe der verkauften Objekte stieg um 7,6 Millionen Euro auf 108,3 Millionen Euro (Vorjahr 100,7 Mio. Euro). Wegen der weiter hohen Nachfrage, für die nur ein geringes Objek-tangebot zur Verfügung steht, agiert die LzO selbst als Bauherr.
Die IDB Oldenburg- eine 100%ige Tochter der LzO - unterstützt als Dienstleister die Kommunen, wenn sie neue Baugebiete erschließen wollen. Bauwillige können mit Hilfe der IDB das passende Bauland zu günstigen Konditionen und verlässlichen Bedingun-gen finden. Bisher hat die IDB mehr als 1.350 Baugrundstücke erschlossen, aktuell be-finden sich 15 Baugebiete in der Bearbeitung und in der Planung.
Die LzO-FinanzService GmbH verzeichnet weiter ein lebhaftes Vermittlungsgeschäft für Versicherungen. Im Vordergrund des Interesses der Kunden standen die Alters-vorsorge, die Absicherung der Berufsunfähigkeit und die Rechtsschutzversicherungen.
Im Bauspargeschäft gab es eine erneute Steigerung der durchschnittlichen Bauspar-summe pro Vertrag auf gut 42.000 Euro (Vorjahr 36.000 Euro). Besonders bei jüngeren Kunden wird mit dem Abschluss eines Bausparvertrages der Wunsch nach späterem Immobilienbesitz auch unter dem Aspekt der Altersvorsorge deutlich.
Neues Angebot für Firmenkunden: Die LzO BusinessLine
Neu gestartet hat die LzO ihre LzO BusinessLine. Hier werden kleinere Unternehmen umfassender betreut, als dies in den Filialen vor Ort manchmal möglich ist. Kunden können sich telefonisch, per E-Mail oder Text-bzw. Videochat montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr beraten lassen. Auch Kreditanfragen werden direkt entschieden.
Nach dem Start im Oktober sind die Kundenreaktionen bisher sehr positiv. Die längere Erreichbarkeit kommt besonders kleineren Gewerbetreibenden entgegen, da sie zu den sonst üblichen Zeiten ihr Geschäft kaum verlassen können. Erprobt wird das Modell z.Zt. mit Kunden aus Oldenburg, Delmenhorst, Ammerland und Friesland. Aktuell wer-den die Kunden aus der Regionaldirektion Vechta in die Beratung einbezogen. Die Ge-schäftskunden der übrigen LzO-Regionaldirektionen folgen sukzessive im Jahr 2018.
Erfolgsstory KundenServiceCenter setzt sich fort
Die Erfolgsstory des medialen KundenServiceCenter setzt sich weiter fort. Pro Monat werden durchschnittlich über 40.000 Anrufe der Kunden angenommen und meist ab-schließend bearbeitet. Mehr als 50 bankfachlich ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter mit langjährigen Filial-Erfahrungen stehen den Kunden telefonisch, per E-Mail, Chat oder Videochat montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr zur Verfügung. Für persönli-che Beratungen werden in den Filialen nach individueller Vereinbarung an Werktagen ebenfalls Beratungszeiten bis 20 Uhr angeboten.
Region profitiert von Förderungen und Steuerzahlungen
In den Bereichen Kunst, Kultur, Wissenschaft, Sport sowie Soziales und Gemeinnützi-ges hat die LzO wieder 835 Projekte (Vorjahr: 755 Projekte) finanziell unterstützt. Über die regionalen LzO-Treuhandstiftungen, die Stiftung Kunst und Kultur, aus dem Lotte-riespiel „Sparen + Gewinnen“ sowie aus Sponsoringmitteln wurden die Projekte mit rund 5,3 Millionen Euro gefördert (einschl. der Kapital-Zuführung zu den acht Regionalen Treuhandstiftungen).
Aufgrund der guten Geschäftserfolge belaufen sich die Steuerzahlungen, die von der LzO an den Fiskus abgeführt wurden, auf 22,9 Millionen Euro (Vorjahr: 15,7 Mio. Euro). Diese Steuerzahlungen unterstützen die kommunalen Haushalte bei der Wahrnehmung ihrer vielfältigen öffentlichen Aufgaben.
LzO erneut als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet
Nach 2008, 2011 und 2014 ist die LzO 2017 erneut mit dem Zertifikat zum Audit
berufundfamilie der gemeinnützigen Hertie-Stiftung ausgezeichnet worden. Voraus-gegangen war ein mehrmonatiger Zertifizierungsprozess, nach dessen Abschluss ein unabhängig besetztes Kuratorium über die Erteilung des Zertifikates entschied.
39 junge Leute sind bei der LzO 2017 in ihre Ausbildung gestartet. Das Abitur ist dafür bei der LzO nicht zwingend erforderlich – 20 Auszubildende der LzO sind Realschüler. Die LzO bildet derzeit insgesamt 127 junge Leute aus und behält ihre traditionell über-durchschnittlich hohe Ausbildungsquote bei. Alle Auszubildenden erhalten eine Garan-tie, nach erfolgreicher Ausbildung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden.
Jahresüberschuss stärkt Eigenkapitalbasis
Der Zinsüberschuss ist um 5,9 Millionen Euro auf 160,8 Millionen Euro gestiegen (Vor-jahr: 154,9 Mio. Euro). Kräftig zugelegt hat der Provisionsüberschuss mit einem Plus von 6,4 Millionen Euro auf 56,8 Millionen Euro (Vorjahr: 50,4 Mio. Euro). Die Verwal-tungsaufwendungen, darunter die Sach- und Personalkosten, bewegen sich mit 141,9 Millionen Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Der Aufwand für die Bewertun-gen der Forderungen, Wertpapiere und Beteiligungen beträgt 9,1 Millionen Euro (Vor-jahr: 8,8 Mio. Euro). Nach Verrechnung aller Positionen wird ein Jahresüberschuss von unverändert 20 Millionen Euro ausgewiesen, der zur Stärkung der Eigenkapitalbasis der Sparkasse verwendet wird.
E-Mobilität in der Region weiter vorangebracht
Stark forciert wurde die Nutzung der E-Mobilität durch die in 2017 begonnene Zusam-menarbeit der LzO mit der EWE AG. Wie angekündigt wurden inzwischen 19 Ladesäu-len in allen Teilen des Geschäftsgebietes installiert und stehen rund um die Uhr zum Aufladen von Elektrofahrzeugen zur Verfügung. Im Fuhrpark der LzO sind mittlerweile fünf Elektrofahrzeuge vom Typ BMW i3 täglich für Fahrten zu Kunden- und Beratungs-terminen unterwegs. Sie haben inzwischen mehr als 20.000 Kilometer geräuschlos und emissionsfrei zurückgelegt. Im Rahmen ihrer Geschäftspolitik, bei der Nachhaltigkeits-aspekte und schonender Ressourcenverbrauch wichtig sind, wird die LzO diese Koope-ration in 2018 fortsetzen. Geplant sind zunächst weitere zehn E-Ladesäulen bei den LzO-Filialen und die sukzessive Umstellung des LzO-Fuhrparks auf E-Fahrzeuge.