Hannes Deeken sieht dabei noch Luft nach oben. „Ziel ist es, auch im Schul- oder Verkehrsausschuss einen Platz zu erhalten", sagt der 21-Jährige, der bei der nächsten Wahl zu alt ist, um erneut anzutreten. Dann müssen andere seine Fußstapfen ausfüllen. Deeken ist da guter Dinge. Die Abstimmung 2019 habe gezeigt, wie wichtig das Jugendparlament ist. „Daran, dass es eine zweite Runde gab, sieht man, die Idee funktioniert." Von 4.200 Stimmberechtigten im Alter von zwölf bis 21 Jahren hatten sich knapp 1.200 beteiligt, rund 28 Prozent.
Durch die Jugendparlamente werden junge Themen in die Politik eingebunden.
Jugendparlamente sind ein gutes Sprungbrett in die Kommunalpolitik. Darum hat auch Dinklage zum November 2021 eines gegründet. „So werden junge Anliegen in die Politik eingebunden", erklärt Alfons Echtermann von der Stadt, der sicher ist, dass das JuPa ein Erfolg wird. „Wir haben dafür mit Vertretern der Gemeinde Goldenstedt gesprochen, wo es so etwas seit Jahren gibt." Lilly Bramlage, Vorsitzende beim dortigen Jugendparlament, weiß, dass eine solche Zusammenarbeit für das ganze Oldenburger Münsterland förderlich ist: „Wir können uns vernetzen und über Ideen und Probleme der Jugendlichen aller Gemeinden austauschen." Alle ziehen am selben Strang und können sich einbringen. Das nutzen jedoch viel zu wenige. Nur warum?
Eine Umfrage im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks ergab, dass unter Kindern und Jugendlichen ein großes Informationsdefizit herrscht, wenn es um Beteiligung und Mitbestimmung geht. 44 Prozent der Befragten wissen nicht, ob sie politischen Einfluss nehmen können. Auch die Form der Mitarbeit scheint eine Rolle zu spielen. Nur zehn Prozent würden sich in Jugendparlamenten engagieren. Der Grund: mangelnde Möglichkeiten. Schon darum könnte es im Oldenburger Münsterland mehr davon geben.