Bösel first: Im Gewerbegebiet Glaßdorfer Straße der Gemeinde wurde Ende August 2017 der erste Schritt in die digitale Zukunft des Landkreises Cloppenburg getan. Mit dem Spatenstich begannen die Arbeiten am Glasfaserausbau der Region. Er soll sowohl Unternehmen als auch Privathaushalten zugutekommen.
Der regionalen Wirtschaft sichert die Anbindung an das schnelle Internet ihre Konkurrenzfähigkeit. Nur Bandbreiten bis in den Gigabit-Bereich versetzen sie in die Lage, mit komplexen Anwendungen zu arbeiten oder die Verlagerung von Serverkapazitäten in Rechenzentren ohne Probleme zu meistern.
Fördergelder vom Bund
Mit dem Ausbau der Breitbandinfrastruktur im gewerblichen Bereich hat der Landkreis Cloppenburg das Holdorfer Unternehmen KOMNEXX beauftragt. Es soll bis Ende 2018 insgesamt 29 bislang unterversorgte Gewerbegebiete und 86 Einzellagen erschließen. Gefördert wird das Projekt durch das Kommunalinvestitionsförderprogramm des Bundes und Eigenmittel des Landkreises sowie der kreisangehörigen Städte und Gemeinden.
Highspeed-Internet auch für den privaten Bereich: Im März 2018 hat das Oldenburger Telekommunikations- und Energieunternehmen EWE den Zuschlag für den Ausbau des Breitbandnetzes erhalten. Ausgehend von den Gemeinden Cappeln, Lindern und Saterland sollen bis Herbst 2019 rund 4.700 Haushalte in allen Städten und Gemeinden des Landkreises Cloppenburg angeschlossen werden. Möglich werden Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s. Zusätzlich erhalten 65 Schulen einen Glasfaseranschluss.
Schnelligkeit ist Trumpf – und erhöht die Attraktivität der Region. „Eine leistungsfähige Breitbandversorgung ist ein entscheidender Standortfaktor und Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum und zukunftsfähige Entwicklung in den Städten und Gemeinden", unterstreicht Cloppenburgs Landrat Johann Wimberg.
Kampf den „weißen Flecken"
Das gilt ebenso für die Nachbarregion. Nach einem Beschluss des Kreistags Vechta wurde zum 1. Januar 2018 der Eigenbetrieb „Breitbandinitiative Landkreis Vechta" gegründet. Dieser soll in Zukunft gemeinsam mit den Städten und Gemeinden den Ausbau eines Breitbandnetzes übernehmen. Bei einem Markterkundungsverfahren aus dem Jahr 2015/2016 hat sich herausgestellt, dass es hier sogenannte „weiße Flecken" gibt, die durch Datenverbindungen mit weniger als 30 Mbit/s als unterversorgt gelten. Daraufhin hat der Landkreis Vechta gemeinsam mit den Kommunen eine Netzstrukturplanung durchgeführt, die nun umgesetzt werden soll.
4000 Kilometer Glasfaserkabel
„Wir bündeln die Durchführung und Organisation des Breitbandausbaus auf Kreisebene. Das vereinfacht das weitere Vorgehen für eine leistungsfähige digitale Infrastruktur im Landkreis. Für die Leitung des Gesamtprojekts wird daher eine Stelle beim Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung eingerichtet, die eng mit den Städten und Gemeinden zusammenarbeitet ", erklärt Vechtas Landrat Herbert Winkel.
Ziel ist es, 96 Prozent der unterversorgten Gebiete mit mindestens 50 Mbit/s zu erschließen. Dazu werden voraussichtlich rund 4000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Die Gesamtkosten werden zurzeit auf rund 42 Millionen Euro geschätzt. Auch hier hat der Bund bereits Fördermittel bewilligt. Mit dem Ausbau soll im ersten Quartal 2019 begonnen werden.