Lebenswelt

Liebe und guter Geschmack

19.02.2025
Autorin: Ulla Schmitz

Lassen Sie uns über die Liebe sprechen, über Leidenschaft und über echte Gefühle. Vom Wohlfühlen also und davon, sich mal (wieder) eine Auszeit vom Alltag zu gönnen. Was hier sogar möglich ist, ohne sich dafür weit weg bewegen zu müssen – weder in Gedanken noch auf dem Weg dahin. Führt der doch nur in das nahegelegene Emstek und ja, auch nach Benstrup, wenn Sie lieber Richtung Löningen unterwegs sein möchten. Doch gehen wir erst einmal dahin, wo die ganze Geschichte über die Liebe und den guten Geschmack dazu ihren Anfang nahm und seit Ende 2022 etabliert ist: Im Restaurant Amore e Gusto in Emstek.

Das Amore e Gusto Team: Sebastian Zantopp, Erwan Lechevallier & Luca Averbeck, Jenny Jongebloed & Sina Rosien und Elvis Berghaus.

Hier, wo die passende Antwort für die Freude an liebevoll zubereitetem Genuss pure Leidenschaft ist, denn was Sebastian Zantopp (36) und das Team des Amore den Gästen des nicht großen, doch umso einladenderen Restaurants auf die Teller zaubern, ist eine Hommage an Lebensart, an Lifestyle und an Sie, die Sie alle hier willkommen sind. Und, um auch das zu betonen, gerne auch als „Du“! Denn die Story des Amore e Gusto ist, so außergewöhnlich und niveauvoll sie ist, bodenständig. Sie ist die von Sebastian Zantopp: So groß, so herzlich, so „mit weit offenen Armen“ und mit diesem typischen Lachen, das so herzhaft ist wie ehrlich. Einladend, warmherzig, weltoffen, frei von Ressentiments und unmissverständlich in all dem.

Herzlich, einladend und weltoffen

Hätte dieser Mann in seinem beruflichen Dasein etwas anderes werden können, als leidenschaftlicher Koch, Küchenmeister, begeisterter Gastgeber und einer, der immer wieder auch den Mut hat, über Grenzen hinauszugehen? Hier noch ein gastronomisches Potenzial zu entdecken und „was daraus machen zu wollen“? Dabei aber auch keinesfalls Vergleiche mit anderen zu scheuen. Weder mit Kollegen noch mit dem, was sich als Geschehen in der Welt entwickelt. So ihn dies direkt tangiert, sieht Sebastian Zantopp das als Herausforderungen, denen er begegnen muss und kann, auch, wenn diese Dinge sein eigentlich unkompliziertes und friedliebendes Naturell gerade mal wieder auf besondere Weise beanspruchen. Doch wenn es so ist, dann ist das so, wie Zantopp sagt, denn fremd ist ihm das Wesen unserer doch oft oberflächlich, neidisch und verachtend agierenden Welt in keiner Weise. Und dass er „etwas anderes“ hätte werden können als dieser Sebastian Zantopp von heute, auch dieser Gedanke ist irrelevant.

Immer echt und immer authentisch

Nicht aber das Verhältnis zu seinen Kolleginnen und Kollegen, die er allesamt so auch sieht – und nicht etwa als Konkurrenten. So ist er in ihren Restaurants, Bars und Cafés zu Gast und die meisten von ihnen bei ihm. Natürlich auch über die Grenzen des Oldenburger Münsterlandes hinaus, man kennt sich, man sitzt gerne zusammen und hält so manches Kitchen-Palaver stundenlang. Man mag, man respektiert sich und so ist auch das die Wahrheit, wenn Sebastian Zantopp auf das mögliche Siegesergebnis aus dem TVBattle der ausgewählten Küchenmeister aus der Region bei der Sendung „Mein Lokal, dein Lokal“ lachend sagt, dass es ihm „lattenstramm egal ist, dass wir dieses Mal nicht direkt an erster Stelle bewertet worden sind!“ Doch hat´s unheimlich viel Spaß gemacht und nur das zählt. Das erste Mal mit seiner Teilnahme 2019 hatte er den Wettbewerb für sich entschieden. Damals noch als Küchenmeister, Chefkoch, Team und alles andere im Terra de Vino in Cloppenburg. Das war viel beachtet gewesen in ganz Deutschland und wurde als Beweis für die guten Genüsse der hiesigen Region bewertet – eine Folge auch jetzt, eindeutig! Auf jeden Fall ist Sebastian Zantopp, damals, wie auch in 2024, ganz in seinem Element gewesen.

Lieb(e)haber mit Charme

Auf jeden Fall war Sebastian Zantopp auch damals ganz in seinem Element gewesen. Wie immer, wenn der Mann kochen kann. Egal welches Gericht, er muss nur kreativ sein können. Geschmackliches von dort zusammenzubringen, wo er die Kochkunst anderer Ess-Kulturen vor Ort erleben und ausprobieren durfte, wo er die Affinität zu diesen Geschmäckern entwickeln konnte – bis hin zur Liebe dazu. Die so sicher ist wie unbeugsam und transparent, denn die Zutaten, die im Rahmen der Amore-Marke verwendet werden, müssen konsequent frisch sein und zumindest in Bio-Qualität, regional und erstklassig. Und dass Geschmack á la Amore e Gusto bedeutet, dass hier täglich frisch und natürlich, ohne künstliche Zusätze gekocht wird – das hätte nun wirklich nicht mehr erwähnt werden müssen. Höchstens für die „Amore-Neulinge“. Doch keine Sorge, das werden Sie nicht lange bleiben, dafür aber schon bald zum Club der hiesigen „Lieb(e)haber“ gehören. Die Geschichte dazu beginnt damit, dass für Sebastian schon als 12-jährigem „Topfgucker“ in der Küche seiner Mama und der von Oma feststand: Er würde Koch werden und das auf eine Weise, von denen seine Gäste begeistert wären. Begeistert sind! Denn das Amore e Gusto hat sich zum Markenzeichen der gastronomischen Szene des Oldenburger Münsterlandes etabliert.

Quasi von Beginn an und treu jenem Konzept, das nur Zantopp und das Amore-Team umsetzen können: Die Liebe zum Genuss in genussvolle Liebe zu wandeln! Mit kulinarischen Kreationen einerseits, die wöchentlich wechseln und immer spannend und überraschend sind, in wunderbarer Einheit mit dem, was das Amore e Gusto in Emstek
so einzigartig macht: Seine Individualität, sein Charme und die stets weit offene Tür zum herzlichen und gerne auch herzhaften Willkommen.

Feel the taste

Einst als Bäckerei und Café Niemöller über etliche Jahre von der Familie geführt, ist von dem einstigen Geschäft und dem Café heute nichts mehr zu ahnen. Stattdessen mutet das Ambiente des jetzigen Restaurants an wie eine eigene kleine Welt. Zurückgezogen von dem Geschehen draußen, an fein gedeckten Tischen, zwischen prachtvollen Olivenbäumen und farbenfrohen Blumendekors. Wie umhüllt von ihrem Duft und im Sound gedämpfter Musik, angekommen in einer Atmosphäre, die ein Erlebnis voller Intensität und Wohlbefinden verspricht, voller Lebensfreude und des Fühlens mit allen Sinnen: „Feel the taste“ – den Geschmack erleben, ihn fühlen: Amore e Gusto, mit allen sinnlichen Facetten. Das muss perfekt sein – so sehr Zantopp gar nicht den Eindruck eines mustergültigen Perfektionisten macht und er auch weit davon entfernt ist, so zu sein oder zu werden: Die Liebe zu gutem Essen ist das A und O und dass diese Ansprüche, auf seine Gäste bezogen, vollkommen sein müssen, das ist „typisch Zantopp“. „Und das des Amore-Teams“, wie er betont und im gleichen Atemzug versichert, dass er sich darauf verlassen kann. Auf den harten Kern, alle anderen sind Geschichte(n), wie sie überall geschehen. Leben sind und Alltag.

Erfahrungen sind Erkenntnisse

Man kann eben nicht mitten in der Öffentlichkeit ein solch anspruchsvolles Geschehen aufbauen und – mehr noch – es ausüben, ohne Enttäuschungen zu erleben. Da muss man sich, bei allen Erwartungen und Vertrauensvorschüssen manchmal auch an die eigene Nase fassen oder sogar feststellen, dass man drauf gefallen ist – sprichwörtlich, auf die Nase. Okay, das schmerzt für eine Weile, doch dann ist’s gut und Zeit zum Aufstehen und zum Weiter- oder zum Neumachen. Eine Weisheit, um deren Wert wir alle wissen – wenn, ja, wenn die Erfahrungen dazu nicht fehlen.

Tolle Atmosphäre: Die bezaubernd einladende Welt des Restaurant Amore e Gusto in Emstek.

Gottseidank ist es, selbst angesichts permanent auf Empfang sendender virtueller Lebenswelten, noch kein Geheimnis, dass man Erkenntnisse allerdings nur da sammeln kann, wo das Leben in Wirklichkeit unterwegs ist. Wie auf den Straßen Australiens zum Beispiel, kreuz und quer über den Kontinent. In den Städten und Siedlungen, in Dörfern und auf Farmen, mitten in den dortigen Alltagen, in ihren Kneipen, Bars, Kaschemmen und Restaurants. Mitten unter den Menschen und immer am liebsten in ihren Küchen … So auch in Österreich, in Italien, in Frankreich, in Bayern ;-) und in noch etlichen anderen Teilen und Küchen Europas und der Welt.

Einige Jahre lang war Sebastian Zantopp aus Cloppenburg in diesen anderen Wirklichkeiten unterwegs. Mit allem, was er benötigte im Rucksack, als Hitch-hiker und harter Arbeiter, wenn er gebraucht wurde. Da war kein Job zu schwer und kein Anspruch zu hoch, schließlich „ließ man mich an allem teilnehmen, so wie ich bin. Da war es doch selbstverständlich, dass ich etwas davon zurückgeben wollte!“ Was der Mann von diesen Erfahrungen mitgebracht und hier daraus gemacht hat, daran partizipieren die Gäste des „Amore-Styles“ auf einzigartige Weise – „con Gusto“ sozusagen.

Elvis Berghaus – das Amore-Team

Wobei – und da rückt wieder einmal das Thema Team in den Vordergrund – das gesamte, anspruchsvolle und aufwändige Konzept sich allein von Sebastian Zantopp nicht umsetzen ließe. Da ist es ein Glück für alle Beteiligten, dass Zantopp seinen langjährigen Freund Elvis Berghaus (42) davon überzeugen konnte, dass er nirgendwo anders besser hinpassen würde als ins Amore-Team in Emstek.

Elvis Berghaus Karriere fand in mehreren Sterne-Küchen statt. In Göttingen, wo er über die Ausbildung zum Koch wie selbstverständlich zum stellvertretenden Küchenchef avancierte und danach diese Karriere fortsetzte in mit Sternen ausgezeichneten Gourmettempeln an der Nordseeküste. Dass dieser Mann jetzt hier ist, ist Ausdruck und Konsequenz der festen Freundschaft zu Sebastian Zantopp. Gerade deshalb, und weil er die „crazy Idee mit dem Amore e Gusto“ selbst genauso charmant fand, machte er sich mit seiner Familie auf in Richtung Oldenburger Münsterland, lebt heute in Wardenburg und ist das professionelle und kreative Pendant zu Zantopp.

Auch seine Karriere begann quasi am häuslichen Herd und setzte sich konsequenterweise fort in der Ausbildung zum Koch. Zahlreiche Reisen und damit verbundene intensive Aufenthalte in etlichen kulinarischen Hochburgen weltweit, prägten auch Berghaus’ Leidenschaft zur kreativen Kunst des Kochens. Seine Liebe zur Güte eines feinen Essens, mit jedem Detail, das aus der Küche dazugehört, bis es dem „Amore-Style“ entspricht. Es ist auch Berghaus’ Passion, immer nur Gutes kochen zu wollen, aus dem Fundus seines eigenen Knowhows. Mit Geschmacksnuancen aus der ganzen Welt, immer echt und intensiv und immer den Zutaten gerecht. Derart prädestiniert genießt er zudem den Ruf einer Koryphäe in der veganen und vegetarischen Küche, doch ist das, wie er und Sebastian Zantopp übereinstimmend sagen, nur logisch, wenn man Kochen als Leidenschaft versteht: „Con l‘amore per il buon gusto“ mit der Liebe zum guten Geschmack.

Die Luca Averbeck und Erwan Lechevallier zweifellos im Gefühl hatten, bevor sie als Auszubildende zu Zantopp und Berghaus kamen – wurden aus ihnen doch sofort „Amores“, und zwar so echt, dass der restliche harte Kern des Teams sich die Arbeit ohne sie nicht mehr vorstellen kann. Müssen sie auch nicht, denn auf die Frage, wo sie beispielsweise im nächsten Jahr sein könnten, schauen sie erst einmal verwundert und sagen dann beide das Gleiche: „Warum? Hier natürlich, oder in einem der anderen Amore-Restaurants, hm vielleicht, nein hier!“ Und überhaupt, wer spricht in dem Zusammenhang von Arbeit? „Hier zu sein, ist wahnsinnig intensiv, weil wir einfach alles erlernen, was beste Küche ist. Und wenn wir’s können, dürfen wir diese Gerichte auch kochen. Und wenn wir was ausprobieren wollen, dürfen, nein, sollen wir auch das … So sind schon einige Gerichte von uns auf die Karte gekommen!“ Auch das ist Amore e Gusto.

Jenseits des Tellerrands, auch im OM

Nun ist es ja so, dass Liebe keine Grenzen kennen muss und guter Geschmack mit immer neuen Ingredienzien noch besser wird. Und weil Sebastian Zantopp es mal wieder nicht hatte lassen können, über den Tellerrand zu blicken, genießt der kleine Ort Benstrup in der Nähe von Löningen diese sinnlichen Attribute nun auch. Im „Winkel“, der dortigen „Unbeschränkten Gastwirtschaft seit 1901“, von Grund auf restauriert und so erneuert im Heute angekommen seit 2023.

Wobei dieser Teil der Geschichte Anfang 2019 Fahrt aufgenommen hatte. Damals war es so gewesen, dass die Benstruper Alfred Kessen, Hermann Thole und Peter Imbusch sich zusammengesetzt hatten, um zu beraten, welche Antwort man den immer lauter und immer mehr werdenden Stimmen im Dorf auf die Frage geben könnte, was denn nun mit dem alten Winkel geschehen könne. War der über 120 Jahre alte und bis zuletzt von Johanna Wingbermühle geführte Gasthof doch tüchtig in die Jahre gekommen, als traditioneller Treffpunkt im Dorf aber unverzichtbar. Ganz am Anfang noch mit Poststelle und Lebensmitteladen, war der „Gasthof und Saalbetrieb Wingbermühle“ immer auch das Gemeindehaus. Aber weil Wingbermühle ja nun ein wirklich langer Name ist, war schnell der Winkel daraus geworden, jedoch in unveränderter Funktion. Und das nicht nur für die Bewohner von Benstrup – Frauen und Männer, jung und alt sowie die Kinder – denn auch die Steinrieder, die Madlager und selbst die Nachbarn aus Hammel gehen schon seit diesen ewigen Zeiten hier ein und aus.

Mit Tradition in die Moderne

Weil es Teil des hiesigen Lebens und so auch geschätzt ist. Als Gaststätte, als Veranstaltungs- und Tagungsort und – was dem Ganzen den besonderen Charme verleiht – abgerundet und verschönert mit den kulinarischen Erlebnissen im Amore e Gusto-Style. Denn die jetzige Betriebsleiterin Sina Rosien und ihre Kollegin im Service, Jenny Jongebloed sind gemeinsam das „neue Gesicht“ des Winkel. Das die beiden wunderbar offen, konsequent professionell, geschmackvoll, liebenswürdig und unverkennbar – weil herzlich darstellen. Nachdem diese Facetten der Gastfreundschaft für eine kleine Weile nicht so liebe- und genussvoll realisiert worden waren, ist die Welt des Winkel in Benstrup heute wieder komplett.

Als Beispiel auch für die gelungene Umsetzung eines touristischen und kulturellen Zukunftskonzepts für die Region des Oldenburger Münsterlandes, wie die HVB-Runde OM (Haupt Verwaltung Beamten) bei ihrem jährlichen Treffen 2024 im Winkel einmütig konstatierten. 23 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Oldenburger Münsterlandes
waren im August hier zusammengekommen und hatten unter dem Vorsitz der beiden Landräte Tobias Gerdesmeyer und Johann Wimberg, den Geschäftsführern der hiesigen Erholungsgebiete sowie Jan Kreienborg und Johannes Knuck vom Verbund Oldenburger Münsterland die Gastlichkeit des historisch-erhaltenen und dennoch bis in jeden Winkel sanierten und modernisierten Treffpunktes genossen.

Und dass die Liebe zum guten Geschmack als kulinarisches Bonmot alle Erwartungen erfüllte, auch das ist Teil eines Zukunftsprojekts – an dieser Stelle das des Amore e Gusto.

Amore e Gusto ist ein kulinarischer Style, ist eine Symbiose aus Klassik und Moderne, und entspricht auf charmante und individuelle Weise dem Zeitgeist, gleich welcher Prägung, so auch der des Oldenburger Münsterlands. Hier wird Trends nicht gefolgt, sie werden hier bestätigt, und das auf eine Weise, die keine weiteren Ambitionen verlangt. Bei Liebe und gutem Geschmack: Amore e Gusto in Emstek, im Benstruper Winkel, in Oldenburg in der Cantina Amore und vielleicht auch noch im Schwarzen Roß in Emstek. Vielleicht, denn hier sprechen Zeit und Vernunft das letzte Wort … Doch ja, auch wenn die Gleichung Sebastian Zantopp und Vernunft noch nicht ganz so publik ist, so ist die Zeit aber auch hier der Maßstab.

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