Elektrisch in die Zukunft

Auf der Hannoveraner EuroTier 2022, der ersten größeren Präsenzmesse seit Beginn der Coronapandemie, war Big Dutchman gleich viermal vertreten. An unserem Hauptstand in Halle 17 drehte sich alles um Tierwohlprodukte in der Schweinehaltung. In Halle 21 präsentierten wir gemeinsam mit unseren Partnern schlüsselfertige Lösungen für die Insektenzucht. Auf der angeschlossenen Messe EnergyDecentral stellten wir mit SunFarm und SunBox unsere Produkte zum Energiekostensparen vor. Und last, but not least zeigte Big Dutchman im Campus-and-Career-Bereich Flagge.

Angesichts der Entwicklung bei den Strompreisen ist es wenig überraschend, dass das größte Interesse unseren Photovoltaik- und Batteriespeicherlösungen galt. Lange Zeit waren unsere Kunden vor allem in Europa zurückhaltend, wenn es um die Ausrüstung ihrer Ställe und Gebäude mit PV-Anlagen ging. Verständlich, denn vergleichsweise hohen Investitionen standen niedrige Einspeisevergütungen gegenüber. Die Eigennutzung des selbst erzeugten Stroms war nicht rentabel.

Lieferbare Batteriespeicher

Mit der aktuellen Kostenexplosion aber hat sich das Bild geändert. Photovoltaiksysteme sind quasi über Nacht zur absoluten Mangelware geworden, während das Potenzial in der Landwirtschaft nach wie vor riesig ist. Für Landwirte, die schon frühzeitig Solarzellen installiert haben, sind Batteriespeicher wie unsere SunBox auf einmal hochinteressant. Das modular aufgebaute System ermöglicht Tierhaltern, bis zu 80 Prozent des eigenen Energiebedarfs zu decken und somit die eigenen Kosten massiv und nachhaltig zu senken. In 14-Kilowattstunden- Schritten kann es an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden.

Dank hoher Lade- und Entladeleistungen lassen sich die Überschüsse in sonnenreichen Stunden schnell speichern und später selbst nutzen. Das Vermeiden von Lastspitzen ist ebenso möglich wie die Notstromversorgung bei einem Blackout. Damit ist die SunBox in allen technischen Bereichen absolut State of the Art. Aber für Kunden aus der Landwirtschaft gibt es noch ein gewichtiges Argument dafür: Big Dutchman kann tatsächlich liefern.

Insektenzucht als Ergänzung für Landwirte

Großes Interesse herrschte ebenfalls an unserem Stand mit Lösungen für die Insektenzucht. Unter der Marke Better Insect Solutions planen und realisieren wir gemeinsam mit unseren Partnern Inno+ und Skov Produktionsanlagen mit einem jährlichen Volumen von 1.000 bis 60.000 Tonnen Lebendgewicht. Robuste Hightech-Lösungen, die sich schon viele Jahre in Geflügel- und Schweineställen auf der ganzen Welt bewährt haben, werden dafür an die speziellen Anforderungen in der Insektenzucht angepasst. Dank der zuverlässigen und energiesparenden Technik sind die Züchter damit in der Lage, von Beginn an wirtschaftlich zu produzieren.

Während der Fokus bislang eher auf Großfarmen zur Proteinproduktion lag, ging es auf der EuroTier eher um die Insektenzucht als zweites Standbein für Landwirte. Mit unserem Kooperationspartner FarmInsect, einem Agritech-Startup aus München, zeigten wir, wie Tierhalter mithilfe der Insektenzucht regionale Reststoffe verwerten und ihren Selbstversorgungsgrad bei Proteinen erhöhen können. Better Insect Solutions liefert dabei die komplette Technik für die automatisierte und effiziente Mast von schwarzen Soldatenfliegen, während Farm-Insect die Junglarvenlieferung übernimmt und bei Bedarf auch die getrockneten Larven vermarkten kann.

Havito: die Zukunft der Schweinehaltung

An unserem Hauptstand drehte sich alles um die Tierwohl-gerechte Schweinehaltung. Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Schweinhaltungskonzept Havito Birth-to- Finish, das als DLG Agrifuture Concept Winner 2022 ausgezeichnet wurde. Mit dem Zukunftspreis prämiert die DLG landtechnische Pionierarbeiten und Zukunftsvisionen, die realistische Umsetzungschancen haben. In dem Haltungssystem, das wir gemeinsam mit Bröring Pig Partner entwickelt haben, verbleiben die Schweine nach dem Abferkeln für die gesamte Aufzucht- und Mastzeit ohne Umsetzen in einer strukturierten Bucht.

Havito Birth-to-Finish basiert auf dem bereits 2018 eingeführten Konzept der PigTSchweinetoilette, in der die Bucht mit organischem Material eingestreut wird und die durch die Schweine selbst in einen Liegebereich, einen Beschäftigungsbereich und einen Kotbereich strukturiert wird. Die Ferkel lernen von ihrer Mutter, wie sie Futter finden und der Fressplatz bleibt gleich. Elemente, die für die Geburt der Ferkel im freien Abferkelbuchtbereich benötigt werden, können während der Aufzucht hochgeklappt werden. Der Mehrbedarf an Platz soll durch einen reduzierten zeitlichen Durchlauf egalisiert werden, um dem Landwirt trotzdem eine wirtschaftliche Tierhaltung zu ermöglichen.

Talentschmiede in eigener Sache

Die Entwicklung zukunftsorientierter Lösungen gehört schon seit der Gründung durch Richard und Jack deWitt im Jahre 1938 zur Big Dutchman-DNA. Das Unternehmen hat mit seinen oft visionären Produkten die Agrarwelt maßgeblich beeinflusst. Eine mitentscheidende Rolle bei allen Innovationen spielen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie feilen nicht nur mit unermüdlichem Einsatz an Details, um selbst langjährig bewährte Artikel noch besser zu machen, sondern tüfteln schon heute an der Technik von übermorgen. Fleißige Leute sind ein wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg – und der Kampf darum wird immer härter. Natürlich ist eine gewisse Fluktuation normal, aber jeder Jobwechsel am Ende bedauerlich. Meistens jedoch konnte die entstandene Lücke gefüllt werden, mal mit einer Besetzung von außerhalb, aber oft auch mit einem Nachwuchstalent aus den eigenen Reihen.

Denn nicht umsonst hat die Ausbildung bei Big Dutchman schon eine lange Tradition. Alleine am Hauptsitz in Calveslage starten jedes Jahr rund 30 junge Leute in ihr Berufsleben und erhalten eine ebenso vielfältige wie fundierte Ausbildung. Schon früh erkannte man, welche Chancen das duale Studium bietet und gründete gemeinsam mit anderen Unternehmen aus dem Oldenburger Münsterland die PHWT. Das Modell war lange erfolgreich. Immer wieder gehörten die Big-Azubis zu den Jahrgangsbesten. Aber in den letzten Jahren wuchs die Zahl derer, die sich nach dem Abschluss der Ausbildung oder des Studiums vor lauter Jobangeboten fremder Arbeitgeber nicht retten konnten. Und wer mag es den frisch gebackenen Absolventinnen und Absolventen verdenken, wenn sie sich mal in der Jobwelt umschauen und etwas anderes kennenlernen möchten? Dennoch: Die Abgänge von guten Leuten, die man mehrere Jahre mit viel Engagement ausgebildet hat, tun richtig weh. Denn wenn der eigene Nachwuchs weniger wird, können auch die offenen Stellen seltener mit eigenen Talenten besetzt werden. Und der Markt ist leergefegt.

Big Benefits

Was tun also, wenn die Perspektive, bei einem Weltmarktführer (internationale) Karriere zu machen, alleine nicht mehr zieht? Wie viele Unternehmen bietet auch Big Dutchman seinen Mitarbeitenden mittlerweile zahlreiche Benefits, die eine Anstellung attraktiv machen. Die Liste ist lang und reicht von flexiblen Arbeitszeitregelungen und Mobile Work über finanzielle Zusatzleistungen wie Treue- und Jubiläumsprämien, Kinderbetreuungszuschüsse, private Unfallversicherungen, steuerfreie Big Dutchman-Cards und Einkaufsrabatte bis hin zur Qualitrain-Firmenfitness und frischem Obst in allen Abteilungen.

Seit ein paar Jahren haben Mitarbeitende zudem die Möglichkeit des E-Bike-Leasings. Damit die Partnerin oder der Partner auf der Wochenendtour nicht hinterherhecheln muss, können sogar zwei Elektroräder im Rahmen der Entgeltumwandlung über die Gehaltsabrechnung finanziert werden.

Brückenrestaurant statt Kantine

Noch vor wenigen Jahren wären das in einem Jobgespräch alles gute Argumente gewesen; heute gehört das fast zum Standard. Um aus der Masse herauszustechen, muss man also mehr bieten. Einen ersten Schritt dahin hat Big Dutchman 2020 mit dem schönsten Brückenrestaurant der Republik gemacht. Damit haben wir die Messlatte in Sachen „Kantine“ hoch gehängt. Im Brückenrestaurant können wir unseren Mitarbeitenden ein erstklassiges Essen zum schmalen Preis in einem hochwertigen Ambiente bieten. Vor allem, weil unsere Pendler immer weitere Anfahrtswege haben, ist das ein Angebot, das in dieser Form in der Region seinesgleichen sucht.

Mit der Big Dutchman Academy haben wir zudem unser Aus- und Weiterbildungsangebot auf professionellere Beine gestellt. Sowohl auf fachlicher als auch auf persönlicher Ebene bieten wir Fach- und Führungskräften ein umfassendes Schulungsangebot. Unsere Personalexperten machen (fast) alles möglich, was für die Weiterentwicklung interessant ist. Neben regelmäßigen Inhouse veranstaltungen zu verschiedensten Themen werden auch externe Fortbildungen unterstützt. Unseren Auszubildenden und dualen Studierenden bieten wir schon seit Jahren die Möglichkeit, im Rahmen eines
Auslandsaufenthalts bei einer unserer internationalen Tochtergesellschaften interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Die Gelegenheit, die Luft der großen weiten Welt zu schnuppern und trotzdem in der vergleichsweise geborgenen Arbeitsumgebung eines Familienunternehmens zu lernen, finden junge Leute nicht häufig vor.

Elektro-Autos für alle

Big Dutchman unternimmt also schon seit längerem große Anstrengungen, um seinen Mitarbeitenden ein reizvolles Gesamtpaket zu bieten. Aber wer rastet, der rostet. Um die Attraktivität als Arbeitgeber weiter zu steigern, reifte daher im letzten Jahr eine neue Idee: das E-Auto-Leasing für alle. Im vergangenen Oktober haben wir allen festangestellten Mitarbeitenden am Hauptsitz in Calveslage das Angebot gemacht, über Big Dutchman im Rahmen der Gehaltsumwandlung ein E-Auto zu leasen.

Zur Auswahl stehen die vier verschiedenen Modelle Škoda Enyaq IV, Hyundai Ioniq 5, Hyundai Kona E und Opel Combo-e Life. Das Full-Service-Leasing mit 48 Monaten Laufzeit beinhaltet Steuern und Versicherung, Wartung und Inspektion, Ganzjahresreifen, TÜV sowie Überführung und Zulassung. Mit der Leasingrate sind somit sämtliche Unterhaltskosten bis zu einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern abgedeckt. Big Dutchman zahlt zudem eine steuerfreie Ladepauschale von 70 Euro pro Monat zur Finanzierung der privaten Stromladung. Das konkurrenzlos günstige Angebot kostet einen Mitarbeitenden inklusive Umweltbonus im Durchschnitt 240 Euro netto pro Monat (plus minus 30 Euro je nach Modell) – ohne Anzahlung, ohne Schlussrate oder sonstige versteckte Kosten. Wer ein neues E-Auto fahren möchte, wird auf dem Markt kein besseres Angebot finden. Das sahen die Angestellten bei der Vorstellung des E-Auto-Leasings ähnlich. Rund 130 Big-Dutchmänner und -frauen haben bereits ihr E-Auto bestellt. Für Auszubildende wird noch an einer Lösung getüftelt.

Die Zukunft kann kommen

Das E-Mobilitätskonzept ist für Big Dutchman durchaus ein Wagnis. Aber für unsere Mitarbeitenden wird durch das Full-Service- Leasing die automobile Energiewende bezahlbar. Mehr noch, die Mobilitätskosten lassen sich damit auch im Vergleich zum Verbrenner senken. Und das ist gerade hier im Oldenburger Münsterland, wo viele auf das Auto angewiesen sind, ein unschlagbares Angebot – und hoffentlich ein gutes Argument in allen Personalgesprächen. Nicht zuletzt leisten wir damit einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur bundesweit angestrebten Klimaneutralität.