Lebenswelt

Anders in die Zukunft

03.03.2023
Autorin: Petra Hellmann

Zum 40-jährigen Jubiläum ist das bekannte Vechtaer Autohaus Anders auf neuen Pfaden unterwegs. Umfassende Prozessdigitalisierung ist angesagt und neben PS-starken Automobilen präsentiert das Unternehmen zukünftig Elektromobilität nicht nur auf vier Rädern.

Next Generation: Hauke Anders (l.) freut sich über den erfolgreichen Start seines ältesten Sohnes Sören im traditionsreichen Autohaus Anders.

„Möge dieser Stern über Vechta nie untergehen“ – mit diesem Wunsch endete die programmatische Rede des Wirtschaftsjournalisten Paul C. Martin bei der Einweihungsfeier des neuen Autohauses Anders in Vechta. Das war am 24. November 1983. Seitdem hat sich einiges getan und der Stern der heutigen Anders-Gruppe leuchtet heller als je zuvor. Nicht nur in der Kreisstadt: An inzwischen 14 Standorten überzeugt sie von Oyten bei Bremen bis nach Porta Westfalica in Nordrhein-Westfalen mit Kompetenz und Leistungsstärke.

Das Röhren der Motoren 

... begeistert Hauke Anders schon seit Kindertagen. „Ich hatte das Glück, mein Hobby zum Beruf machen zu können.“ Nach einer Kfz-Schlosser-Lehre in der Mercedes-Niederlassung in Kiel, einem Betriebswirtsstudium in Calw und einer Verkäuferausbildung in München übernahm er die Leitung der von seinem Vater Richard Anders 1982 in Vechta gegründeten Autohaus Anders GmbH.

Und nicht nur das. Vechta wurde seine Heimat. Hier gründete er mit Ehefrau Gaby eine Familie, wurde stolzer Vater von Ilka, Sören und Tjark. Als wahrer Tausendsassa ist der 62-Jährige ehrenamtlich unterwegs: Ob als Schützenbruder, Rotarier oder Präsident des VfL Oythe – stets zuverlässig und gewürzt mit einer ordentlichen Portion Humor bringt er sich persönlich in diversen Vereinen ein und unterstützt sie wie die Bundesligisten GWD Minden, Rasta Vechta oder den Golfclub Vechta-Welpe als großzügiger Sponsor.

Beeindruckende Bilanz

Auch seine berufliche Bilanz kann sich mehr als sehen lassen. Vier Jahrzehnte nach Gründung ist das Autohaus Anders immens gewachsen. Mehr als 850 Mitarbeiter bieten professionelle Beratung und Service-Dienstleistungen an den Standorten in Achim, Bad Zwischenahn, Damme, Diepholz, Holdorf, Lübbecke, Minden, Nienburg, Oldenburg, Oyten, Porta Westfalica, Syke, zweimal Vechta sowie Verden. „Den Schwerpunkt unserer Arbeit bildet nach wie vor die Marke Mercedes-Benz mit ihrem kompletten Pkw- und Nfz-Programm. Darüber hinaus sind wir Vertragshändler und Servicepartner für die Marken Hyundai, Mitsubishi Fuso, Opel, smart und Škoda“, stellt Hauke Anders die Anders-Gruppe vor. Die ist auch zukünftig bestens aufgestellt. Denn mit dem ältesten Sohn Sören, der wie der Vater laut Aussage von Gaby Anders „Benzin im Blut hat“, steht ein adäquater Nachfolger schon in den Startlöchern.  

Im Rahmen der digitalen Prozessoptimierung wurden alle Mitarbeiter der Anders-Gruppe mit iPads ausgestattet.

Von der Pike auf

Mit seiner umfangreichen Ausbildung bringt Sören Anders beste Voraussetzungen mit. Dabei waren seine Lehrjahre zugleich Wanderjahre. Schon während seiner dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker beim Motorsportspezialisten Project1 (tolimit) in Lohne ist er viel rumgekommen. „In den Sommermonaten sind wir in Europa mit dem gesamten Team von Renn strecke zu Rennstrecke gepilgert und in den Wintermonaten ging es dann nach Finnland zur Porsche Ice-Experience, wo wir nach getaner Arbeit auch das ein oder andere Mal mit Spike-Bereifung auf dem gefrorenen See driften lernen konnten – ein tolles Erlebnis.“

Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zog es ihn für sechs Monate nach Miami. Im Porsche-Motorsportteam brachte er seine handwerklichen Erfahrungen ein, bevor er in Hamburg bei einem Mercedes-Benz-Händler eine Lehre zum Automobilkaufmann begann. Zweieinhalb Jahre später folgte ein Studium zum Betriebswirt im Kfz-Gewerbe in Northeim. Von hier zog es ihn nach Berlin, wo er nach einem Jahr als Assistent der Geschäftsleitung des Mercedes-Benz-Händlerverbandes in eine Unternehmensberatungsgesellschaft wechselte und nach zwei Jahren den Bereich Aftersales leitete.

Digital unterwegs

Seit zwei Jahren ist der 30-Jährige inzwischen in der Projektleitung und Organisationsentwicklung im Familienbetrieb unterwegs, um Unternehmensprozesse, Mitarbeiter sowie Standorte intensiv kennenzulernen und in enger Abstimmung mit der Geschäftsleitung eigene Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Mit Erfolg: Nach Einführung der Marke Hyundai in die Unternehmensgruppe realisierte er gemeinsam mit dem Anders-Team Ende letzten Jahres erfolgreich die Prozessdigitalisierung im Aftersales-Bereich: „Früher gingen die Aufträge in Papierform über viele Tische – jetzt legen wir bereits bei der Werkstattterminbuchung automatisch eine digitale Serviceakte an, die alle Abteilungen unserer Gruppe öffnen und parallel effizient bearbeiten können“, erklärt Sören Anders. Das spart Papier und vor allem Zeit. Im Alltag heißt das: Ausgestattet mit einem iPad können die Mitarbeiter aus der Werkstatt ihre Arbeiten direkt dokumentieren und Reparaturfreigaben einholen, während Kunden Termine für Inspektionen oder Reparaturen online buchen und Schäden ebenfalls übers Internet melden können.

E-Bikes als zusätzliches Angebot

Zukunftsorientiert zeigt sich Anders junior zudem mit der umfassenden Einführung einer neuen Sparte: Ab Frühjahr 2023 präsentiert das Autohaus als Handels- und Servicepartner mit separater Werkstatt auch moderne Fahrräder: „Uns ist es wichtig, als Mobilitätspartner der Region breit aufgestellt zu sein“, sagt Sören Anders und stellt die ersten vier Marken des neuen Firmenportfolios vor. Neben den E-Bikes der Marken Victoria (Hoya) und Giant bietet Anders mit Giants Frauen-Fahrradmarke LIV speziell für die weibliche Ergonomie entwickelte Bikes. Aus dem 3-D-Drucker stammen die nachhaltig produzierten Bikes der Marke Urwahn. Und für den Cargo-Bereich werden mit CaGo und Johnny-Loco gleich Lastenfahrräder von zwei Herstellern angeboten, die im Stadtverkehr und auf regionalen Strecken für Firmen und Familien durchaus eine kostensparende und umweltfreundliche Alternative zum Auto sein können.

Youngsters: Die Anders-Gruppe gehört zu den größten Ausbildungsbetrieben der Region.

Youngsters im Blick

Doch nicht nur in der Chefetage weht frischer Wind. Schon seit Firmengründung hat das Autohaus Anders junge Menschen im Blick: „Unsere Betriebe gehören zu den größten Ausbildern der Region“, stellt Hauke Anders fest. Gegenwärtig sind 160 Auszubildende im Unternehmen beschäftigt: „Wir bieten 13 verschiedene Lehrberufe. Und wir suchen immer junge Talente, die mit uns das Unternehmen weiterentwickeln wollen, zum Beispiel als Kfz-Mechatroniker, Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, Fahrzeuglackierer, Fachkräfte für Lagerlogistik, Kaufleute für Büromanagement, im Groß- und Außenhandel oder für Marketingkommunikation, im Einzelhandel (Teile/Zubehör), Automobilkaufleute, Informatikkaufleute oder Kaufleute im E-Commerce.“ 

Mobil bleiben

Im Team mit erfahrenen Fachkräften, von denen etliche schon seit vielen Jahren bei Anders beschäftigt sind, sorgen die Youngsters mit professionellen Servicedienstleistungen und maßgeschneidertem Zubehör dafür, dass die Kunden des Autohauses mobil bleiben: „Unser Ziel ist es, unsere Kunden so bald wie möglich wieder auf der Straße zu sehen“, betont Hauke Anders. Und falls es doch einmal länger dauert, gibt es bei der hauseigenen Fahrzeugvermietung JustRent für jede Gelegenheit das passende Fahrzeug, während Firmenkunden mit CharterWay und Van Rental in Bewegung bleiben.

Anders Servicewelt

Mit den eigenen Marken CarCleanProfi, CarColorProfi und TireCareProfi hat die Anders-Gruppe eine starke Ergänzung zum Tagesgeschäft aufgebaut. Neben der Basisreinigung werden hier Fahrzeugaufbereitungen wie die Reparatur von Dellen oder Ausbesserung kleinerer Lackschäden sowie Lackierarbeiten für ganze Lkws und Auflieger, Rädereinlagerungen und fachgerechte CNC-Felgeninstandsetzungen inklusive Pulverbeschichtungen angeboten. 

Als zertifiziertes TruckWorks-Zentrum kümmern sich die Anders-Spezialisten auch um alles was groß ist.

Einfach großartig

Als zertifiziertes TruckWorks-Zentrum kümmern sich die Anders-Spezialisten zudem um alles was groß ist – Servicearbeiten rund um Anhänger, Auflieger und Aufbauten sind hier in den besten Händen. Und dank der Kooperation mit dem Alltrucks Truck & Trailer Service bietet das Unternehmen professionellen Mehrmarken-Service für nahezu alle europäischen Nutzfahrzeuge. Außerdem macht Anders mit Paravan trotz Handicap mobil: Gemeinsam mit dem Weltmarktführer für individuell angepasste Behindertenfahrzeuge werden für nahezu jedes Krankheitsbild optimale technische Lösungen und das passende Fahrzeug gefunden.

Für die Autos von gestern gibt es im Anders-Classic-Center noch Schrauber der alten Schule, die Old- und Youngtimer unter die Lupe nehmen.

Leidenschaft für Klassiker

Für die Autos von gestern gibt es darüber hinaus im Anders-Classic-Center noch Schrauber der alten Schule, die Old- und Youngtimer unter die Lupe nehmen. Die Experten verfügen über einen immensen Fundus an Fachwissen, Erfahrung und Kompetenz über alle Baureihen von Mercedes-Benz – handwerkliches Wissen, das in keiner Anleitung nachzulesen ist und von Generation zu Generation weitergegeben wird. In der Kombination aus Zukunft und Moderne schafft das Autohaus Anders beste Voraussetzungen, dass der Stern auch morgen noch hell leuchtet.