Herausforderung Denkmalschutz
Während er so darüber nachdenkt, schüttelt er kurz mit dem Kopf. „Ich bin ein schlechter Verkäufer“, sagt er und lächelt. Dass die Werkstatt brummt, spricht für die Qualität der Vestruper. Das weiß auch Dirk Moormann. Dauerhafter Erfolg, so ist er überzeugt, geht nur auf die ehrliche und partnerschaftliche Art. Fast immer, wenn es in Oldenburg und Umgebung Aufträge aus dem Denkmalschutz für Tischler gibt, ist Moormann dabei. Schon die geforderten Zertizierungen können viele andere Tischlereien nicht erfüllen. Dabei werden die Baustellen immer mehr, denn besonders denkmalgeschützte Gebäude sind energetisch gesehen nicht auf dem neusten Stand. Soll sich das ändern, müssen zum Beispiel die Fenster getauscht werden. Dann kommt die Tischlerei vom Ku’Damm mit Rat und Tat ins Spiel.
Die Restaurierung von historischen Fenstern und Türen ist weitaus komplizierter als der Einbau neuer Elemente in ein Haus, das gerade erst gebaut wird, weiß Moormann. Es muss alles detailgetreu stimmen, Aussehen, Farbe, Maße, Sicherheit und Proportionen in einem Objekt, das seinerzeit krumm und schief gebaut wurde. Neulich rief ihn eine Denkmalbehörde ins ostfriesische Leer, wo ein altes Kapitänshaus restauriert wird. Drei andere Firmen waren mit ihren Angeboten schon durchgefallen, weil sie nicht die Vorgaben des Denkmalschutzes einhalten konnten. Danach machte sich Moormann an die Arbeit und fertigte akribisch Zeichnungen an, ohne den Auftrag schon in der Tasche zu haben. Das ist betriebswirtschaftlich riskant, aber Dirk Moormann liebt solche Herausforderungen. Es können auch kleine Aufträge sein, die eine Firma groß machen. Und solche liebt Moormann besonders, sagt er.
So ist das nicht nur im Denkmalschutz, sondern auch bei anderen Privatkunden. Je individueller ein Auftrag, desto begeisterter ist der Tischlermeister aus Vestrup. Er weiß, dass seine Angebote häufig etwas höher ausfallen, als die von Wettbewerbern. Aber das gleicht Moormann mit Qualität und Langlebigkeit aus. „Am Ende sind wir sogar günstiger“, betont der 31-Jährige.