Maschinen- und Anlagenbau

Connected Support von Rebo

Autor*in: Anne Moorbrink

Was das Thema „Connected Support", also den „vernetzten Landtechnikservice", so hochaktuell macht, erklärt sich in Zeiten von Smart Homes und Backöfen mit WLAN zumindest teilweise von selbst. Dabei sind die Anwendungsfälle von Fernzugriff und datenbasiertem Maschinenmanagement im Bereich von Traktoren, Mähdreschern und Feldhäckslern um ein Vielfaches relevanter, da hier betrieblich relevante und produktive Maschinen in der Landwirtschaft eingesetzt werden.

Schaubild des vernetzten Landtrechnikservices: Allerhöchste Ziele sind maximale Zuverlässigkeit und Produktivität.

Wenn etwa durch den Fernzugriff auf ein Traktoren-Display (Remote Display Access) die Einstellungen eines Traktors im Bereich des Anbaugerätes der AutoTrac-Parallelführung oder die Anbaugeräteeinstellungen modifiziert werden können, dann erhöht das die Produktivität immens – der Traktorfahrer schließlich spart sich lange und unnötige Fahrtwege. Und genau wie bei einem Smarthome oder einem WLAN-fähigen Backofen ergeben sich die Vorteile vor allem beim geschulten Anwender.

Die Ziele aus Kundensicht sind hierbei immer die gleichen: Es geht darum, die Leistung zu verbessern, eventuelle Ausfallzeiten zu minimieren und die Kosten unter Kontrolle zu halten.

Alle relevanten Funktionen basieren heute auf JDLink; das erst ermöglicht der Maschine überhaupt die Konnektivität. Über zwei Drittel der Traktoren, die heute bei REBO bestellt werden, kommen direkt ab Werk mit der Hardware, die nötig ist, um die Maschine zu vernetzen. Im weiteren Schritt ist dann selbstverständlich die Einverständniserklärung des Besitzers er forderlich. Datensicherheit und individuelle Parameter werden im Internet über ein Formular und Einstellungen im Online Portal MyJohn-Deere.com sichergestellt. Maschinen hingegen, die noch nicht mit JDLink ausgestattet sind, können problemlos nachgerüstet werden. Und bei der Erstellung eines Nutzerkontos auf MyJohnDeere sind die FarmSight- Spezialisten von REBO für ihre Kunden da.

Der Service-Zugriff auf die Maschinendaten des Kunden geschieht natürlich nur nach ausdrücklicher Zustimmung des Andwenders. 

Werkzeuge des vernetzten Kundendienstes

Fehler beim Maschineneinsatz können die Kosten steigern, Produktivitätsverluste verursachen und eine geringere Rentabilität bedeuten. Auf Grundlage der Lebenszyklusphase und der Verwendung einer Maschine beinhalten die FarmSight-Service- Pakete auch eine Fernüberwachung durch Experten von REBO Landmaschinen. Alle diese Maßnahmen haben ein Ziel: Höchste Zuverlässigkeit. Die wichtigsten Funktionalitäten sind heute der Fernzugriff, das Einzelmaschinenmanagement und das Flottenmanagement über MyJohnDeere.com, ExpertAlerts als proaktive Warnhinweise von der Maschine an die Werkstatt und die Datenauswertung.

Kann man auf Maschineninformationen aus der Ferne zugreifen, so lässt sich zum Beispiel der Standort von einer einzelnen Maschine oder der gesamten Flotte erfassen. Die Logistik kann in komplexen Ernteketten optimiert und der Arbeitsfortschritt erkannt werden. Im ersten Level kann man Zustände wie Standort, Motorauslastung oder Kraftstofffüllstand einsehen. Mitunter sind das die entscheidenden Informationen für den weiteren Tagesverlauf ohne zusätzliche Telefonanrufe bei den Mitarbeitern.

Im nächsten Schritt kommen technisch relevante Informationen zum Tragen – zum Beispiel, ob eine Maschine Fehlercodes erzeugt. Sollten diese kritischer Natur sein, kann auch das für die Planung auf dem landwirtschaftlichen Betrieb relevant werden, weil die Fehlercodes beispielsweise die Frage klären, ob der nächste Ackerschlag noch begonnen oder vorsichtshalber ein Besuch in der hofeigenen Werkstatt sinnvoll wird. Ein weiterer Vorteil kann sich ergeben, wenn dieser Informationsprozess nicht nur innerbetrieblich, sondern direkt zwischen Maschine und der REBO Werkstatt stattfindet, denn das Un erwartete passiert beim Maschineneinsatz ja immer zur falschen Zeit.

Dank Expert Alerts haben die Werkstattmitarbeiter bei REBO die Möglichkeit, potenzielle Maschinenfehler zu erkennen und zu beheben, bevor sie sich zu einem Problem entwickeln. Unter Voraussetzung der Einverständniserklärung des Kunden kommen kritische Maschinen Fehlermeldungen direkt ins Meisterbüro bei REBO. Hier geht dann buchstäblich die rote Warnlampe an. Die geschulten Mitarbeiter können den Fehlercode einsehen. Die erste Diagnose durch die REBO-Servicetechniker ist damit unter Umständen bereits in Gang, bevor der Fahrer ein womöglich ernstes Problem überhaupt bemerkt. So kann, wenn defekte Teile zu erwarten sind, direkt die Verfügbarkeit im Ersatzteillager überprüft werden. Wenn eine Reaktion beim Einsatz der Maschine erforderlich ist, wird die Werkstatt den Fahrer telefonisch kontaktieren und über den Fernzugriff auf das Display weitere Informationen erhalten oder Einstellungen zur Schadensbegrenzung vornehmen. Im Falle eines Fehlers lassen sich damit im Durchschnitt bis zu 20 Prozent kürzere Diagnose- und Reparaturzeiten realisieren.

Die Firma John Deere ist übrigens Vorreiter bei diesen fortschrittlichen Digital-Services. Und das ist ein enormer Vorteil, vor allem für Profi-Betriebe. Mit den Expert Alerts lassen sich auch die Wartungsintervalle großer Flotten professionell managen, indem vorrausschauende Warnungen für Maschinenwartungen auf Grundlage der Maschinenbetriebsstunden eingestellt werden.

REBO-Werkstattmeister Henrik Eichfeld im Einsatz.

Datenerfassung und Dokumentation

Mit dem Operations Center und der drahtlosen Datenübertragung von der Maschine ins Büro ist die Grundlage für eine hervorragend genaue Datenerfassung geschaffen. So können Betriebe nicht nur den Einsatz ihrer Ressourcen kontrollieren, sondern auch Erträge erfassen und Nachweispflichten erfüllen. Das Operations Center ist auch als App fürs Smartphone oder das Tablet verfügbar, so dass äußerst bequem stets aktuell auf die Daten zurückgegriffen werden kann.

Zu allererst können in der App wichtige Leistungsmerkmale eingesehen werden, wie zum Beispiel der Kraftstoffverbrauch. Bei bestimmten Maschinen – wie etwa dem Mähdrescher S700 – können sogar die Maschineneinstellungen über die App angepasst werden. So können auch Aushilfsfahrer oder Fahrer mit weniger Erfahrung das maximale Leistungsvermögen ausnutzen.

Seit John Deere die erste Ertragskartierung und das erste automatische Lenksystem entwickelt hat, revolutionieren die intelligenten Systemlösungen die traditionelle landwirtschaftliche Praxis. John Deere-Empfänger und Displays bilden die Kerninfrastruktur zur Erfassung von Daten. Und je genauer diese Daten sind, desto besser werden die betrieblichen Entscheidungen, die auf deren Grundlage getroffen werden. Weil Datenströme nie eine Einbahnstraße sind, hat John Deere entscheidende Schnittstellen zu den Daten anderer Hersteller ermöglicht. Das John Deere Operations Center vernetzt so die Maschinen verschiedener Hersteller. Mit der kostenlosen Plattform können verschiedene Dateiformate verarbeitet werden. Dabei werden Standard-Schnittstellen für den Datenaustausch mit anderen Softwareanwendungen verwendet, um eine hohe Kompatibilität zu gewährleisten.

Live-Daten und historischen Daten einer Fahrzeugflotte: können jederzeit problemlos über MyJohnDeere.com angezeigt und verglichen werden.

John Deere AutoTrac: Eine vernetzte Technologie

Heute ist es möglich, AutoTrac nicht einfach zur Vermeidung von Überlappung und zum Anlegen von Fahrspuren zu verwenden. Vernetzen sie AutoTrac mit der John Deere-Einsatzzentrale und beginnen Sie mit der Feldarbeit ohne Verzögerung! So können Sie Arbeiten außerhalb der Saison vorbereiten und eine effiziente und reibungslose Ausführung während des Anbauzyklus sichergestellt werden. In der Einsatzzentrale lassen sich Display-Einstellungen wie Betrieb/Mandant/ Schlag, Feldgrenzen, Spurführungslinien und die Versätze der Maschinen und Anbaugeräte erstellen, bearbeiten oder löschen.

Proaktive Unterstützung durch REBO Landmaschinen

Um die Leistungsfähigkeit von Mensch und Maschine voll auszunutzen, sind der Maschinen Expert Check und die Schulungen zentrale Elemente. Denn ein weiterer wichtiger Baustein zur Kostenkontrolle und zur Maximierung der Einsatzsicherheit ist die regelmäßige Überprüfung ihrer Maschine im Rahmen eines Expert Check. Hierbei prüfen unsere zertifizierten Servicetechniker ihren Traktor, Mähdrescher oder Feldhäcksler auf Herz und Nieren. Danach erhalten Kunden einen umfassenden Bericht über den Zustand der Maschine und den Wartungsbedarf. Es werden Sensoren, elektronische Bauteile und Software mit dem John Deere Service ADVISOR, einem exklusiven Tool für John Deere-Vertriebspartner kontrolliert.

Beim Thema Daten und deren sinnvoller Verwendung sind ausreichend große Datenmengen das A und O. Weil Da John Deere der weltweit größte Landtechnikhersteller ist, kann der Hersteller via JDLink weltweit auf Erfahrung und Daten von über 300.000 Maschinen zurückgreifen. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die Haltbarkeit, Fehleranfälligkeit und Bedeutung bestimmter Bauteile ziehen. So wissen unsere geschulten Techniker dank der Service-Systeme, welche Bauteile konkreter betrachtet werden müssen. Dadurch entgeht nicht das kleinste Problem – ideale Bedingungen also für einen reibungslosen Saisonstart.

Ebenso wichtig vor der Saison ist es, Fahrer und Betriebsleiter hinsichtlich aller Aspekte der Maschinenbedienung und des Flottenmanagements zu schulen. Hierzu gibt es im Rahmen der Maschinenübergabe selbstverständlich eine ausführliche Einweisung. Ergänzend stehen Schulungen zu speziellen Themen durch die Produktspezialisten des REBO Teams zur Verfügung. Und so können im Zusammenspiel aller Zahnräder aus Mensch, Maschine und Daten optimale Ergebnisse erzielt und alle Ressourcen effizient eingesetzt werden.

Fernunterstützung und REBO-Fahrerschulung: Das Bild links zeigt die Fernunterstützung bzw. Maschineneinstellung. Der Display-Fernzugriff erlaubt REBO, sich mit den Maschinen-Displays der Kunden zu verbinden und sie bei der Einstellung zu unterstützen. Bild rechts: Die REBO-Fahrerschulung im Kundenbetrieb geht auf die wichtigsten Produktivitätsmerkmale der neuen Maschine ein.

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