Pöppelmann ist ein Familienunternehmen mit über 70-jähriger Tradition, vier Divisionen (KAPSTO®, K-TECH®, TEKU®, FAMAC®), weltweit über 2500 Mitarbeitenden – und einer modernen Unternehmensphilosophie. Hier duzen sich alle, vom Geschäftsführer bis zum Auszubildenden. Im Intranet „PPInside" diskutieren sie über Digitalisierung, E-Mobilität und Plastikabfälle im gelben Sack. Womit wir schon beim Thema wären: Denn bei Pöppelmann gibt es Antworten auf die Frage, wie aus Kunststoffabfall wieder hochwertige neue Produkte werden können. Wer wissen will, wie es mit der Kreislaufwirtschaft wirklich funktionieren kann, erhält hier Auskunft aus erster Hand. „In der Branche gehören wir zu den Vorreitern für eine echte Kreislaufwirtschaft", positioniert Geschäftsführer Matthias Lesch den Lohner Kunststoffverarbeiter.
Erheblichen Anteil daran hat die strategische Initiative PÖPPELMANN blue®, gegründet Anfang 2018. Hier bündelt das Unternehmen sämtliche Aktivitäten zur Entwicklung von Produktkonzepten für die Kreislaufwirtschaft. Verankert sind sie in der Nachhaltigkeitsstrategie, die Pöppelmann im online veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht 2019 darlegt. Darin betonen die drei Geschäftsführer Norbert Nobbe, Matthias Lesch und Henk Gövert im gemeinsamen Statement: „Es ist unser Anspruch, die heutigen Marktanforderungen der Branche mit unserer Verantwortung für künftige Generationen in Einklang zu bringen."
Überhaupt spricht man bei Pöppelmann lieber von „Verantwortung" als von „Nachhaltigkeit"; das ist griffiger, konkreter. Die Bereitschaft, Verantwortung für die eigene Arbeit zu übernehmen, ist schließlich grundlegende Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften. Eine Haltung, die den Blick in die Zukunft unweigerlich in Richtung Circular Economy lenkte. Und zwar ganz konkret. „Wir stellen uns tagtäglich der Aufgabe, die Wende von der linearen Wertschöpfung zur Kreislaufwirtschaft zu gestalten", sagt Geschäftsführer Lesch.
Ein großes Ziel. Welchen Beitrag dazu kann und will Pöppelmann leisten? Einen ersten Überblick gibt Benjamin Kampmann, Diplom-Ingenieur der Kunststofftechnik und im Innovationsmanagement des Unternehmens für alle Kolleginnen und Kollegen zentraler Ansprechpartner zu der Initiative PÖPPELMANN blue®. Die Aussicht aus dem Großraumbüro im Lohner Pöppelmann-Werk 3, seinem Arbeitsplatz, reicht bei gutem Wetter bis zum Fernmeldeturm in den Dammer Bergen. Das passt: Schließlich ist bei Lösungen für die Kreislaufwirtschaft Weitblick gefragt.
Kampmann erzählt, wie sich das Unternehmen auf den Weg machte. „2016 bekam ich den Auftrag, die Produktentwickler von TEKU® bei der Entwicklung eines Konzeptes für einen vollständig kreislauffähigen Pflanztopf zu unterstützen", erinnert er sich. Es habe sich damals angeboten, diesen neuen Ansatz in der Division TEKU® in den Fokus zu stellen. „Hier verfügten die Teams bereits über jahrzehntelange Erfahrungen mit der Verarbeitung von Rezyklaten. "Übrigens auch aus eigener Produktion: Seit 2013 recycelt Pöppelmann für den eigenen Bedarf Kunststoffe im Werk Holdorf, bis 2020 allerdings ausschließlich postindustrielle Rezyklate – kurz PIR. Mittlerweile liefert das Holdorfer Pöppelmann-Team auch Post- Consumer-Rezyklate (PCR) ins Werk 1.