Auch die Initiative „IT macht Schule" (ITMS) setzt sich zum Ziel, die Berufsorientierung von Schüler*innen durch strukturierte Betriebspraktika in regionalen IT-Ausbildungsbetriebe zu verbessern. ITMS hilft bei der Gestaltung von zweiwöchigen Betriebspraktika in der IT. In den Schulen werden Schüler*innen darin unterstützt, IT-Berufe kennenzulernen. Die Unternehmen erhalten mit strukturierten Plänen für Betriebspraktika im IT-Bereich ein Angebot, dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen. Die Koordination und Weiterentwicklung der Initiative übernimmt das Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg (IÖB) im Auftrag des regionalen Fachkräftebündnisses Nordwest (Teilregionen Nord und Mitte). Das Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung des Landkreises Vechta engagiert sich hierbei nicht nur finanziell, sondern unterstützt bei Interesse gezielt diese Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen.
Darüber hinaus werden vom IÖB im Auftrag des Fachkräftebündnisses weitere Projekte umgesetzt, wie zum Beispiel das Projekt „Perspektiven im Nordwesten", bei dem es um Angebote für Schulen zur Auseinandersetzung mit dem regionalen Wirtschaftsraum anhand von Schwerpunktbranchen im Nordwesten geht, immer mit Blick auf die Förderung der beruflichen Orientierung von Schüler*innen. Das dazugehörige Onlineportal www.perspektiven-im-nordwesten.de wartet mit Inhalten aus der regionalen Energiewirtschaft und zukünftig auch aus der regionalen Gesundheitsbranche nebst Darstellung entsprechender beruflicher Perspektiven auf. Über die gerade angeführten Projekte hinaus
gibt es weitere, die dem Übergang Schule und Beruf zuzuordnen sind. Angebote wie Ausbildungsbotschafter OM der Kreishandwerkerschaften sowie die IHK-Ausbildungsbotschafter, Passgenaue Besetzung, die Jobmesse OM sowie jährlich herausgegebene Ausbildungsbroschüren runden das Portfolio ab. Auch das Kompetenzzentrum Regionales Lernen der Universität Vechta ist seit vielen Jahren auf diesem Gebiet aktiv. Durch die unterrichtliche Vorbereitung und anschließend stattfindenden Betriebserkundungen mit praktischen Anteilen werden Schüler*innen mit Unternehmen in Kontakt gebracht.
Nicht nur die Projekte am Übergang Schule und Beruf setzen zum Teil dort an, wo es heute schon schwer ist und zunehmend schwerer wird, Fachkräfte zu gewinnen. Insbesondere in sogenannten Mangelberufen, in denen der Fachkräftemangel durchweg eine Herausforderung in unserer Region darstellt und der Landkreis Vechta im Wettbewerb mit anderen Regionen steht, ist es von zentraler Bedeutung, den jungen sowie auch älteren Menschen die regionalen beruflichen Perspektiven aufzuzeigen.
Beim Projekt „Perspektive: Pflege!" und dem gleichnamigen eingetragenen Verein war und ist es erklärtes Ziel, Fachkräfte im Gesundheitswesen zu gewinnen sowie diese auch an den Landkreis zu binden. Somit soll eine zukünftige Versorgung der immer älter werdenden Bevölkerung sowohl in den Krankenhäusern als auch im stationären und ambulanten Pflegebereich gewährleistet werden. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des daraus resultierenden Fachkräftemangels sollen auch international Pflegefachkräfte gewonnen werden und diesen Hilfen bei der Anerkennung ihrer Qualifikationen geboten werden. Ebenfalls sollen Qualifizierungsmaßnahmen neu strukturiert und angepasst werden, um die Beschäftigungschancen zu erhöhen. Des Weiteren spielt die Vernetzung der beteiligten Akteure eine große Rolle sowie eine positive Darstellung des Pflegeberufs bei den potenziellen Auszubildenden. Es ist damit eine Verbindung zwischen den Einrichtungen im Gesundheitswesen, den Kommunen, dem Landkreis und der Universität geschaffen worden. Im Nachfolgeprojekt „Perspektive: Pflegeausbildung!" steht die Gewinnung von Auszubildenden im Oldenburger Münsterland im Fokus. (www.perspektive-pflege-om.de)
Der zunehmende Ärztemangel führt zu einer Unterversorgung der Bevölkerung, bedingt durch immer weniger Niederlassungen von Hausärzten im ländlichen Bereich. Das langfristige Hauptziel der Koordinierungsstelle „WelcoMED" besteht deshalb in der Gewinnung und Bindung von Fachkräften im medizinischen Sektor für den Landkreis Vechta. Für die Sicherstellung der hausärztlichen und ärztlichen Versorgung wurde eine Anlauf und Koordinierungsstelle für angehende und bereits approbierte Ärzte verwirklicht, die als Koordinator für alle bereits beschäftigten Mediziner und der zukünftig im Landkreis Vechta tätigen Ärzte dient. Junge und angehende Mediziner sollen sich in der Region willkommen fühlen. Daher kümmert sich die Koordinierungsstelle darum, dass in verschiedenen Bereichen Hilfestellungen und Angebote erarbeitet werden. Dazu gehören etwa die soziale Einbindung, das Aufzeigen der Familienfreundlichkeit der Region, Qualifizierungsmöglichkeiten in den Krankenhäusern vor Ort, kulturelle und sprachfördernde Angebote sowie Unterstützung bei der Niederlassung. Zu den beteiligten Akteuren zählen vorrangig die Krankenhäuser des Landkreises aber auch Vertreter der Haus- und Facharztpraxen. (www.welcomed-aerzte.de)