1921 gründete Conrad Meyer sen. die Firma „CM" mit zwei Angestellten. Diese kauften das Vieh in den Bereichen Höltinghausen und Herzlake auf, von wo es dann zum größten Teil nach Ostdeutschland, Süddeutschland und in das Rheinland verkauft wurde. Verschickt wurde es mit der Reichsbahn über die Bahnhöfe in Cloppenburg und Hemmelte.
Im Zweiten Weltkrieg, als die Wehrmacht Polen besetzt hatte, lieferte CM nach Aufforderung der Reichsregierung auch in diese Gebiete. Nach dem Krieg übergab Conrad Meyer sen. die Geschäfte in die Hände seiner Söhne Hans (geboren 1922, verstorben 2004) und Paul (geboren 1929, verstorben im September 2020). Hans wurde noch während seiner Gymnasialzeit in Cloppenburg zum Militär eingezogen, Paul absolvierte die Berufsschule in Cloppenburg und wurde Groß- und Außenhandelskaufmann.
Die ersten Viehgeschäfte in der Nachkriegszeit waren fast immer Tauschgeschäfte. Die Brüder Hans und Paul fuhren mit dem Fahrrad und später mit dem Motorrad zu den Bauern und kauften Vieh auf. Mit den Jahren erweiterten Hans und Paul ihr Geschäftsgebiet. Sie fuhren wöchentlich nach Süddeutschland, um dort das Vieh aus Südoldenburg zu vermarkten. Trotz der damaligen schwierigen Transport- und Zollbedingungen gelang den Brüdern sogar ein Handel mit Schweinen nach Berlin.
Auch Meyers Jungs sind erfolgreich
Durch den Beitritt in den Vieh- und Fleischhandelsverband 1947 lieferte das Unternehmen bis in die 1960er-Jahre Vieh von Lastrup in die damalige Ostzone. Die Umstellung auf die Deutsche Mark brachte zunächst einige Schwierigkeiten mit sich. Oft mussten Hans und Paul, „Meyers Jungs", mangels Bargeld mit dem guten Namen „Conrad Meyer" bezahlen. Auch heute noch sind Vertrauen und Zuverlässigkeit Grundpfeiler des Betriebs.
Die Viehhandlung verzeichnete in den 50er und 60er-Jahren ein stetiges Wachstum. Im Jahre 1965 wurde der erste eigene Viehtransporter angeschafft, ein Hanomag. 1989 wurde die ehemalige Sägerei zu einer Verladehalle umgebaut. Seit 1982 arbeitet Conrad Meyer im Unternehmen mit. Nach seiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann und dem Tod seiner Mutter bat ihn sein Vater Paul Meyer, nach Hause zu kommen. Zum 1. Januar 1994 übernahm er den Betrieb, der in eine GmbH umgewandelt wurde. Zugleich wurde die Großviehsparte abgestoßen und es wurde komplett auf den Handel mit Ferkeln und Schweinen umgestellt. Ab 1996 handelt die Viehgroßhandlung Conrad Meyer als eine der ersten aus dem Südoldenburger Raum mit dänischen Ferkeln.