Maschinen- und Anlagenbau

Gemeinsam für die Energie von Morgen

Autor*in: ANN BÖRRIES

WELTEC BIOPOWER hat sich im Laufe seiner Firmengeschichte von einem Pionier der Biogasbranche zu einem wichtigen Akteur der Energiewende entwickelt. Mit seinen nachhaltigen Technologien, aber auch, weil er seinen Werten und Prinzipien treu bleibt, ist der Biogasanlagenhersteller weltweit erfolgreich. Dabei leistet das Unternehmen einen elementaren Beitrag – denn der Klima- und Umweltschutz betrifft jeden. Die dafür notwendigen Ressourcen bündelt der Hersteller aus Vechta ganz bewusst in der Wirtschaftsregion Oldenburger Münsterland.

Geschäftsführer Jens Albartus legt viel Wert auf ein gutes Miteinander und genügend Gestaltungsspielraum für jeden Mitarbeiter.    

Seit seiner Gründung 2001 ist WELTEC BIOPOWER ein weltweit führender Anbieter kompletter Biogasanlagen aus Edelstahl und ebenso ein anerkannter Wartungs- und Service-Dienstleister. Zu diesem Erfolg hat maßgeblich beigetragen, dass die individuell geplanten und errichteten Energieanlagen aus einer Hand geliefert werden. Es werden nur bewährte Anlagenkomponenten verwendet und ein großer Teil der Technologien wird selber entwickelt. So stammen etwa die Behälter sowie die Lösungen zur Aufbereitung der Gärreste aus dem Unternehmen.

Mit seinen rund 80 Mitarbeitern hält WELTEC BIOPOWER die Kernelemente der Wertschöpfungskette traditionell im Oldenburger Münsterland. Auf Basis dieser Fertigungstiefe ist der Mittelständler in der Lage, seinen Kunden aus Industrie, den Kommunen und der Landwirtschaft standortunabhängig ein hohes und gleichbleibendes Qualitätsniveau zu garantieren.

Außerdem trägt die modulare Bauweise dazu bei, dass alle Anlagen von WELTEC exakt an die jeweiligen Klimazonen, länderspezifischen Gegebenheiten und Substratbedingungen individuell angepasst werden können.

Mehr als 300 Energieanlagen in 25 Ländern auf fünf Kontinenten konnte WELTEC bislang bauen. Das Bild zeigt eine Anlage bei einem Kartoffelchipshersteller in Frankreich.   

Überdurchschnittliche Exportquote

Ein Ergebnis dieser erfolgreichen Strategie ist die über dem Branchendurchschnitt liegende Exportquote: Im Laufe der vergangenen 18 Jahre wurden weltweit über 300 Anlagen in Betrieb genommen – verteilt auf 25 Länder und fünf Kontinente.

Am regen Auslandsgeschäft hat auch die Materialauswahl einen Anteil: Die WELTEC-Behälter werden aus Edelstahl gefertigt, weil die im Biogas enthaltenen Schwefelwasserstoff- und Ammoniak-Anteile ungeschützte Bauteile angreifen können. Dies fördert die Anlagenqualität und damit letztlich einen stabilen, rentablen Biogasanlagenbetrieb.

So ist es auch kein Zufall, dass WELTEC BIOPOWER gerade für sein Auslandsengagement bereits mehrfach ausgezeichnet wurde – etwa mit dem zweiten Platz beim Deutschen Außenwirtschaftspreis 2018.

In der Begründung für diese Prämierung betonte die Jury, dass WELTEC seine Auslandsaktivitäten bereits ein Jahr nach der Gründung begann. Dadurch konnte sich das Unternehmen schon früh eine starke Marktposition im Ausland erarbeiten – zum Beispiel in Großbritannien. Auch auf der britischen Insel nämlich haben die Niedersachsen den Biogasanlagenbau ganz entscheidend geprägt.

Award in Australien

Durch die individuelle Auslegung, den flexiblen Substrateintrag und die kurze Bauzeit ist die Nachfrage der Briten nach WELTEC-Technologien seit Jahren ungebrochen. „Neben ihrer exzellenten Performance werden unsere Anlagen vor allem wegen ihres guten Return-on-invests geschätzt", erläutert Jens Albartus, Geschäftsführer von WELTEC BIOPOWER, die Hintergründe. Diese Qualität hat auch dafür gesorgt, dass WELTEC 2017 mit zwei Preisen des dortigen Biogas-Fachverbandes ADBA gewinnen konnte. Eine 800-kW-Anlage in Kolumbien wurde als beste internationale landwirtschaftliche Anlage mit dem renommierten AD & Biogas Industry Award ausgezeichnet. Auch das beste internationale industrielle Projekt kam von WELTEC: In dieser Kategorie wurde die 1-Megawatt-Anlage des kommunalen Wasser- und Abwasserbetriebs Yarra Valley Water im australischen Melbourne prämiert.

Mit Recht. Denn der Energieoutput versorgt nicht nur den Standort der Biogasanlage und der benachbarten Kläranlage. Auch weitere kommunale Betriebsstätten werden mit Strom und Wärme versorgt. Überschüssiger Strom kann überdies ins öffentliche Netz eingespeist werden. Dafür gelangen täglich 100 Tonnen Kantinen- und Restaurant-Abfälle in die Fermenter. Zusätzlich werden sie mit Fetten, Ölen, Brauerei- und Molkerei-Reststoffen, Obst- und Gemüseabfällen sowie Klärschlämmen gefüttert.

Biomethananlage in Könnern im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt.   

Wärmeleistung von über sechs Megawatt

Der gute Ruf von WELTEC BIOPOWER reicht aber auch bis auf die andere Seite des Erdballs – nach Uruguay. 2013 hatte WELTEC dort zunächst eine 800-Kilowatt-Biogasanlage für das Unternehmen Estancias del Lago (EDL) errichtet. Der Milchpulver-Produzent stellt jährlich tausende Tonnen Milchpulver für den Export nach China, Brasilien und in den Mittleren Osten her. Nach einer Erweiterung durch WELTEC erzeugt die Anlage mit Rindergülle und Futterresten seit Ende 2018 eine Wärmeleistung von über sechs Megawatt. Das Biogas wird im Produktionsprozess für die Trocknung und Dampferzeugung benötigt.

Das Projekt ist vorbildlich, weil Energieeffizienz und erneuerbare Energien die Diversifizierung des dortigen Energiemixes fördern. Flankiert durch eine fortschrittliche Umweltgesetzgebung hat Uruguay bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen mittlerweile eine Vorreiterrolle in Lateinamerika. Gefördert werden vor allem Projekte, die den Strom- und Wärmesektor zugleich beliefern können. Das Projekt von EDL ist insofern ein Musterbeispiel für diese Entwicklung. Unerlässlich für das Gelingen derartiger Bioenergieprojekte sind jedoch renommierte Hersteller wie WELTEC BIOPOWER.

Referenzanlage bestätigt guten Ruf

Ein Kriterium für den Auftrag aus Uruguay war etwa, dass WELTEC über Erfahrung beim Bau von Biomethanparks im industriellen Maßstab, wie in Könnern, Sachsen-Anhalt verfügt. Als Generalunternehmerin war die WELTEC BIOPOWER GmbH 2008 verantwortlich für die Gesamtplanung des Projektes, die schlüsselfertige Erstellung sowie die Inbetriebnahme und die anschließende Service Betreuung des Biogasparks.

So wie die Delegation aus Südamerika hat die Anlage in Könnern schon viele Besucher beeindruckt. Kein Wunder, denn zwischen Magdeburg und Halle lässt sich eine der größten Biogasanlagen weltweit besichtigen. Aus etwa 120.000 Tonnen nachwachsender Biomasse entstehen jährlich 15 Millionen Normkubikmeter aufbereitetes Biomethan. Genug, um entweder 10.000 Haushalte mit Wärme und Strom zu versorgen oder 9.000 PKW mit einer Jahreslaufleistung von 30.000 Kilometern anzutreiben.

Mit der Kumac Gülle- und Gärrestaufbereitung bietet WELTEC eine praxisbewährte Lösung für den Nährstoffüberschuss in der Region.   

Biomethan ist die Zukunft der Mobilitätswende

Der Einsatz von Biomethan im Verkehrssektor hat in Deutschland allerdings, anders bei WELTEC Kunden in Finnland oder Frankreich, noch Entwicklungspotenzial. Noch führt der klimaschonende Treibstoff ein Nischendasein. Dabei ist er eigentlich ein Alleskönner. So kann der Energieträger gasförmig oder flüssig getankt werden und hat laut einer aktuellen Studie des Fraunhofer Instituts die beste Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) im Vergleich zu den konventionellen und anderen alternativen Kraftstoffen, wie beispielsweise Strom. Die Einsparung der klimaschädlichen Schadstoffe liegt bei der Nutzung von Biomethan bei 60 Prozent gegenüber Diesel-Pkw. Je nach Inputstoff für die Produktion des Biomethans ergeben sich sogar negative THG-Emissionen. Auch bei der wirtschaftlichen Betrachtung kann sich Biomethan gegenüber den konkurrierenden alternativen Kraftstoffen hervorheben.

Die sehr gute Treibhausgasbilanz von Biomethan aus Gülle, Stroh oder Bioabfällen kann von batterieelektrischen Fahrzeugen, die mit dem heutigen deutschen Strommix betankt werden, nicht erreicht werden. „Viele andere Studien vergleichen Äpfel mit Birnen und nutzen die Tank-to-Wheel Betrachtung. Dabei wird nur der Betrieb des Fahrzeuges dargestellt und die rohstoffintensive Herstellung von Batterien sowie die konventionelle Stromproduktion werden außer Acht gelassen. Somit steht fälschlicherweise die E-Mobilität oft positiver da als sie in Wirklichkeit ist", kritisiert Jens Albartus die Vorgehensweise der Elektro-Verfechter.

Wenn die unterschiedlichen Antriebsarten nach der umfassenden Well-to-Wheel Analyse verglichen werden - dabei werden alle direkten und indirekten Emissionen über den kompletten Pfad der Bereitstellung eines Energieträgers betrachtet – überrascht es nicht, dass Biomethan als Kraftstoff mit der besten Klimabilanz hervorgeht. Würde die Bundesregierung einen konsistenten Plan für die Nutzung von Biomethan in der Mobilitätsstrategie verfolgen, könnte der Biogasspezialist mit seinen Technologien auch in Deutschland einen wertvollen Beitrag dazu leisten.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist WELTEC wichtig. Neben vielen Benefits gibt es auch einen Gaming Room mit Kicker, Dart und Mini-Basketball.   

Kumac als Teillösung in der Nährstoffdiskussion

Auf einem anderen Sektor ist genau dies bereits der Fall: In der Landwirtschaft werden mit der Kumac Anlage von WELTEC BIOPOWER Gülle und Gärreste effizient aufbereitet. Dabei ist das etablierte System gerade in den tierreichen Regionen hilfreich. Denn die Reduktion der Güllemengen auf über die Hälfte trägt maßgeblich dazu bei, das Problem der erhöhten Nitratwerte im Grundwasser zu entschärfen.

Bereits seit 2007 wird die intelligente Technologie an 15 Standorten erfolgreich angewandt. In einem vollautomatischen Prozess werden dort einleitfähiges Wasser, Düngerkonzentrat und hochwertiger Feststoff gewonnen. Damit sind die Nährstoffe transportfähiger und werden besser von Pflanzen aufgenommen.

Die Vorteile des Kumac-Systems kommen aber auch deshalb der Umwelt zugute, weil Kunstdünger eingespart wird, der bei seiner Herstellung viele Ressourcen verbraucht und CO2 freisetzt. Der Feststoff hat überdies den Vorteil, dass er Humus aufbaut und somit die wasserspeichernde Wirkung des Bodens fördert.

Geschätzter Arbeitgeber

Bei der Umsetzung derartig zukunftsweisender Projekte leistet WELTEC BIOPOWER somit einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Dafür engagiert sich in Vechta ein hochmotiviertes Team, unter anderem aus den Bereichen Maschinenbau, Biologie, Chemie, IT, Agrarwissenschaften und Elektrotechnik.

„Dabei bieten wir unseren Mitarbeitern viele Gestaltungsspielräume, flache Hierarchien und ein hohes Maß an Flexibilität", führt Geschäftsführer Jens Albartus aus und ergänzt: „Ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, der die Work-Life-Balance groß schreibt, wird immer notwendiger. Denn der War of Talents ist zu spüren und nur mit den besten Leuten kann es gelingen, weiterhin eine Vorreiterrolle bei der Energiewende zu spielen." Und klar ist: Die Projekte von WELTEC BIOPOWER prägen die Zukunft.

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