Szenarien zur Arbeitswelt von morgen

Verbund Oldenburger Münsterland begrüßte 200 Gäste beim Wirtschaftstag

Veröffentlicht: 09. Mai 2022
© Gerad Lampe / foto:hoelzen
Zukunftsforscher & Leiter 2b-Ahead ThinkTank Sven Gabor-Janszky entführte die Gäste in seinem Vortrag in die "Arbeitswelten 2030"

Oldenburger Münsterland. Drei Stunden geballte Zukunftskompetenz und hochkarätige Gäste- und Rednerlisten präsentierte der Verbund Oldenburger Münsterland bei seinem ersten diesjährigen OM-Wirtschaftstag in Vechta.

Das Motto der Veranstaltung war mit „Die Zukunft ist jetzt. So sieht die Arbeitswelt von morgen aus" bewusst provokant gewählt, erklärte OM-Präsident Johann Wimberg in seiner Begrüßung. „Die Weichen dafür, wie wir morgen arbeiten wollen, werden heute gestellt. Deshalb gehört das Thema heute auf die Tagesordnung – in den Unternehmen ebenso wie in den Kommunen." Bei den Überlegungen zu Transformationsprozessen und zum Fachkräftemarketing, zur ressourcensparenden Produktion und zu den Folgen des Klimawandels müsse gerade eine wirtschaftsstarke Region wie das Oldenburger Münsterland vorangehen. „Denn", so Wimberg, „wo sollen die Ideen sonst herkommen?".

Die Marke als Anker der Weiterentwicklung

In seinem Impulsvortrag kam Johannes Plass auf die Kraft und den Stellenwert der Marke in Veränderungsprozessen zu sprechen. Der Gründer und Geschäftsführer der Hamburger Designagentur Mutabor verantwortet nicht nur die Messeauftritte von Audi und VW, sondern hat mit seinem Team 2019 auch den Umbruch bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA) eingeleitet. Er verwies auf die Funktion der Marke im Wandel: „Sie ist der Anker jeder Weiterentwicklung und Neuausrichtung und hilft, die Prozesse zu bündeln." Dass in der Region traditionell starke Marken vertreten sind, sei von großem Vorteil, fügte Plass an.

Die anschließende Podiumsdiskussion stand ganz im Zeichen der Bemühungen, das Oldenburger Münsterland attraktiv für Gründerinnen und Gründer zu machen. So stellte Professorin Dr. Jantje Halberstadt von der Universität Vechta den dort initiierten Startup-Service TrENDi vor. Cathleen Cordes berichtete von ihren Erfahrungen als Gründerin von Evergreen Food. Olaf Hemker, Vorstand der Landessparkasse zu Oldenburg sprach über Finanzierungsmöglichkeiten. Professor Dr. Christoph Kolbeck, Inhaber eines Lehrstuhls Entrepreneurship an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim, machte deutlich, dass das Interesse an Gründungsthemen stetig wachse – „sowohl bei Studierenden, als auch bei verschiedenen regionalen Akteurinnen und Akteuren". Nicole Bramlage, Referatsleiterin Wirtschaftsförderung beim Landkreis Vechta, betonte, dass die Region mit dem Aufbau der beiden „Start:Punkte" in Emstek und Vechta deutliche Signale dafür gesetzt habe, dass man es mit dem Einsatz für Gründerinnen und Gründer ernst meine: „Wir helfen, wo wir können."

Eine Zeitreise in den Arbeitsalltag von 2030

Im Hauptvortrag führte Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky die rund 200 Gäste des Wirtschaftstags ins Jahr 2030. Der Leiter des renommierten „2b AHEAD ThinkTank GmbH" machte auf seiner Zeitreise deutlich, dass Digitalisierung und Automatisierung erst der Anfang eines umfassenden Wandlungsprozesses sind. In seinem Szenario ging es darum, wie die Zukunft von Arbeit, von Führung, von Belegschaften aussehen wird. Welche neuen Herausforderungen ergeben sich für die Unternehmen, welche Rolle wird Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag einnehmen, wie werden sich der demografische Wandel einerseits und die von Gründerinnen und Gründern ausgehenden Impulse andererseits auswirken?

OM-Geschäftsführer Jan Kreienborg, der zuvor bereits über den Stellenwert des Standortmarketings für die Wirtschaft im Oldenburger Münsterland gesprochen hatte, äußerte sich abschließend sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung. „Wir wollen mit unseren Themen und den einzelnen Rednern zum Nachdenken anregen und neue Akzente setzen." Es gehe auf der einen Seite darum, die in der regionalen Wirtschaft vertretenen unterschiedlichen Entwicklungen aufzuzeigen und zu bündeln. Um wirklich voranzukommen, brauche man auf der anderen Seite aber auch den Input von außen. Kreienborg: „Dieser Wirtschaftstag konnte in dieser Hinsicht unsere Erwartungen voll und ganz erfüllen." Der Geschäftsführer des Verbunds Oldenburger Münsterland bedankte sich bei der Landessparkasse zu Oldenburg, die den OM-Wirtschaftstag unterstützt hat.