Patchwork im Großformat - Meditation in der Friedenshütte

Strick-Projekt führt in die Friedenshütte - Unter dem Motto "Stricken für den Frieden" hatte der Kunst- und Kulturverein zur Teilnahme aufgerufen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und soll jetzt zur Meditation genutzt werden.

Sie saßen einfach überall und strickten: Auf dem Spielplatz, im Wartezimmer oder in der Eisdiele haben Löninger Frauen in den vergangenen Wochen das gleiche Bild abgegeben. Der Strick-Marathon war eine Gemeinschaftsarbeit, deren Ergebnis zurzeit in der St.-Vitus-Kirche zu bewundern ist. Die Friedenshütte – eine Kunstinstallation zum Hineingehen, besteht aus mehr als 2000 bunt zusammengesetzten Wollflicken. Im September und Oktober werden darin Meditationen angeboten.

Die Idee stammt von Sigrid Nikel-Bronner. Sie ist vor gut einem Jahr aus dem Ruhrgebiet nach Löningen gezogen und engagiert sich seitdem im örtlichen Kunst- und Kulturverein. Anlässlich des Aktionstages "Schmieden für den Frieden", der am vergangenen Sonntag vor der Kirche stattfand und bei dem vor allem Männer die Hämmer schwangen, wollte die Kunsttherapeutin auch ein Mitmach-Angebot für Frauen schaffen.

Die Resonanz war groß, 18 Löningerinnen griffen zu Nadel und Wollknäuel und legten los. Das Material war zum größten Teil gespendet worden. Gestrickt wurde nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch gemeinsam und in der Öffentlichkeit. Sie habe dabei viele gute Gespräche geführt, berichtet Nikel-Bronner. Und festgestellt, dass Stricken ordentlich Suchtpotenzial hat. "Das ging den anderen genauso. Viele nahmen ihre Utensilien überall mit hin und nutzten jede Gelegenheit, um weiterzustricken, was andere wiederum neugierig machte." So sei es fast von allein zu interessanten Begegnungen gekommen.

Rund 800 gemeinsame Arbeitsstunden später lag ein riesiger Flickenberg zum Zusammennähen vor den Frauen. Beim Aufbau des Gerüstes halfen Nikel-Bronners Mann Achim und Adlerbauer Matthias Hölzen. Den Kubus ließ die Künstlerin bewusst offen, um potenzielle Besucher nicht abzuschrecken. Am Sonntag habe sie darin unzählige Gespräche geführt, berichtet sie. Die Reaktionen seien durchweg positiv gewesen. Das Thema Frieden läge derzeit vielen Menschen am Herzen. "Die Leute sind verunsichert. Unsere Friedenshütte soll ein Ort sein, an dem sie herunterkommen dürfen und Trost finden", erklärt die Künstlerin.

Gelegenheit dazu besteht jetzt täglich, besonders aber an drei Abenden. Zu den Friedensmeditationen kann jeder in die Kirche kommen, Anmeldungen sind nicht erforderlich. "Wir werden genügend Stühle aufstellen", versichert Sigrid Nikel-Bronner. Die Treffen beginnen jeweils mit einigen Atemübungen. Ziel sei, dass jeder Teilnehmende in sich selbst hineinhorche, erklärt die Expertin. Die Meditationen wird sie abwechselnd mit Walburga Abeln leiten. Mit einfachen Klanginstrumenten unterstützt Kirchenmusiker Oliver Strauch die beiden. Nikel-Bronner hofft, auch Männer an der Friedenshütte begrüßen zu können. Anders als Frauen falle es ihnen oft schwer, sich auf die meditative Stimmung einzulassen, bedauert sie.

Die Installation wird noch bis zum 17. Oktober in der St.-Vitus-Kirche bleiben. Anschließend soll sie sich auf Wanderschaft begeben und auch in anderen Kirchenräumen genutzt werden. Nikel-Bronner steht darüber bereits mit mehreren Pfarrgemeinden im Gespräch.

Info:
Die Friedensmeditationen finden an den Donnerstagen 26. September (Leitung Sigrid Nikel-Bronner), 10. Oktober (Leitung Walburga Abeln) und 17. Oktober (Leitung Sigrid Nikel-Bronner), statt. Beginn ist jeweils um 19:00 Uhr in der St.-Vitus-Kirche. Die Meditationen dauern zwischen 30 und 45 Minuten.

Do, 17. Oktober 2024

19:00 Uhr

Kirche St. Vitus
Kirchplatz 1
49624 Löningen
Zur Veranstaltungsstätte

Veranstalter

haseTHEATER Kunst- und Kulturverein Löningen e.V.

Am Haseknie 3
49624 Löningen
E-Mail: info@hasetheater.de
Infotelefon: +49 162 2039104
Zur Website des Veranstalters

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