Veröffentlicht: 01. Dezember 2018

Unternehmerpreise Oldenburger Münsterland vergeben

Vechta. Jens Lübbehusen, Markus Kenter, Stephan Witte und Günter Zerhusen heißen die diesjährigen Preisträger des Unternehmerpreises Oldenburger Münsterland. Bei der feierlichen Preisverleihung im Rahmen des 16. Unternehmerabends Oldenburger Münsterland, die das erste Mal im Rasta Dome Vechta stattfand, war die festlich geschmückte Eventhalle am Freitag mit 400 Gästen aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik restlos ausverkauft.

Den Preis für sein unternehmerisches Lebenswerk nahm Günter Zerhusen, Gründer und Seniorchef von Zerhusen Kartonagen GmbH in Damme, aus der Hand von Jürgen Steinemann, CEO der JBS Holding GmbH, entgegen. Als Unternehmer des Jahres 2018 wurde Stephan Witte, Geschäftsführer der Kampsen GmbH & Co. KG in Cloppenburg, geehrt. Der Preis wurde ihm von Uwe Bartels, Vorsitzender des Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland e.V., überreicht. Als Existenzgründer des Jahres 2018 wurde Jens Lübbehusen, Geschäftsführer der Malt Destill GmbH in Emstek, ausgezeichnet. Laudator war Gerhard Fiand, Vorstandsvorsitzender der Landessparkasse zu Oldenburg. Der Innovationspreis des Oldenburger Münsterlandes ging an Markus Kenter, Geschäftsführer der AKE Zentri-JET GmbH in Garrel. Seine Ehrung nahm Jürgen Müllender, Vorstand der Öffentlichen Oldenburg, vor.

In seiner Begrüßung würdigte der Präsident des Verbundes, Landrat Johann Wimberg, „den Tatendrang sowie die Innovationskraft der gut geführten, mittelständischen Familienunternehmen aus dem Oldenburger Münsterland. Die regionale Wirtschaft sowie die leistungsfähigen Kommunen seien die unverzichtbare Grundlage für Beschäftigung und Wohlstand. Der Unternehmerabend zeichnet sich jedes Jahr wieder als idealer Treffpunkt dieser Akteure aus!" 15 Unternehmerinnen und Unternehmer seien in diesem Jahr von den Bürgermeistern der Städte und Gemeinden in den drei Kategorien vorgeschlagen worden. Zudem hätten sich in diesem Jahr zehn Unternehmen um den Innovationspreis des Oldenburger Münsterlandes beworben. Wimberg freute sich zudem über die sehr positive Resonanz der Anmeldungen und das der neue Veranstaltungsort, der Rasta Dome, bei den Gästen so gut angenommen wurde.
Laudator Jürgen Steinemann charakterisierte Günter Zerhusen als Unternehmer mit einem ganz besonderen Lebensweg, der geprägt ist von Visionen, beneidenswerter Energie und Leidenschaft. Sein Wissen, seine Erfahrung, seinen Mut und seine Kraft habe er eingesetzt, um seinen Zielen zu folgen und seine Träume zu verwirklichen. Mit Weitblick, unternehmerischen Gespür und mit Unterstützung der Familie habe er es geschafft, gemeinsam mit seinem Sohn Roland Zerhusen, mit der Zerhusen Kartonagen GmbH einer der größten Wellpapp-Verarbeiter Deutschlands zu werden. Dabei ist der Preisträger „bescheiden geblieben, hat nie den Ursprung und seine Wurzeln vergessen, stets die Familie eingebunden und ist heute ein Beispiel für die kommende Generation". Darüber hinaus „engagierte er sich jahrzehntelang ehrenamtlich für seine Region: vom Sport bis zum gesellschaftlichen und politischen Engagement", so Steinemann in seiner Laudatio und verwies dabei unter anderem auf Zerhusens Zeit als Fußballer, Fußballtrainer, Vorsitzender im Sportverein, Ratsherr der Stadt Damme sowie im Elferrat der Dammer Karnevalsgesellschaft.

Laudator Uwe Bartels beschreibt Stephan Witte als einen jungen Unternehmer und Macher mit Herzblut, der eins ist mit seinem Betrieb, den Maschinen und den Menschen, die dort arbeiten. Er sei stets darauf bedacht, die gewünschten Produkte in bester Qualität für den Markt zu produzieren. Seit 2001 lenkt Witte die Geschicke der Kampsen-Gruppe. In dieser Zeit hat sich das Unternehmen von einem kleinen Handwerksunternehmen zu einem großen Industriebetrieb entwickelt. In den vergangenen zwölf Monaten hat Witte vor allem an der internen Organisation der Kampsen Gruppe gearbeitet. Das Jahr 2018 konzentrierte sich stark auf das Convenience-Segment. Sowohl zielgerichtete Neuentwicklungen als auch stetige Weiterentwicklungen etablierter Produkte sind wesentliche Säulen seiner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. In diesem Jahr wurden hohe Investitionen in modernste Produktionstechnologien und in die Erweiterung der Produktionsflächen getätigt. Die einzige Konstante der letzten Jahre war, so Laudator Bartels in seiner Festrede, die stetige Veränderung des Unternehmens. Immer mit dem Ziel, die Kampsen Gruppe als führenden Hersteller für Convenience Produkte zu etablieren.

Seit dem Jahr 2014 produziert Jens Lübbehusen Whiskey. Anfang dieses Jahres wurden die ersten Flaschen abgefüllt und verkauft – mit großem Erfolg. Von zahlreichen Kennern und Fachmagazinen wurde sein edler Tropfen als herausragend bewertet. Gerhard Fiand charakterisierte den Existenzgründer des Jahres, als einen Macher und kreativen Künstler zugleich. Lübbehusen sei auf „seinem Gebiet ein reinrassiger Autodidakt, ein absoluter Fachmann mit Blick für das Besondere". Beeindruckend ist seine Zielstrebigkeit, sich das notwendige Fachwissen anzueignen und als Existenzgründer auf diesem neuen Feld, trotz aller Herausforderungen, seinen Weg zu gehen. „Erfahrung, Leidenschaft und lebenslange Neugierde sind unerlässlich, um sich und den Whisky weiterzuentwickeln", so Fiand in seiner Laudatio. Dabei zitierte er Jens Lübbehusen mit den Worten: „Whisky brennen ist eine Philosophie: Whisky muss man erleben, riechen, schmecken, sehen und sogar hören".

Nicht zuletzt aufgrund der bekannten Untersuchung „Land mit Aussicht" des Berlin-Instituts, in der das Oldenburger Münsterland als Vorbild für die Entwicklung ländlicher Räume in Deutschland beschrieben wird und sich durch die hier lebenden Menschen sowie der Innovationskraft des unternehmerischen Mittelstands auszeichnet, wird seit 2014 auch der Innovationspreis Oldenburger Münsterland ausgelobt. Um diese Innovationskraft noch deutlicher hervorzuheben und sichtbar zu machen verleiht der Verbund Oldenburger Münsterland in diesem Jahr bereits zum 5. Mal den Innovationspreis.

Jürgen Müllender würdigte das von Markus Kenter entwickelte innovative Desinfektionsverfahren „Praxatin 3D Desinfektion" als das „weltweit erste individuell konzipierte, fest installierte, automatisierte, dokumentierte und rückstandslose Desinfektionsverfahren". Durch eine Vernebelungstechnik werden Raum, Luft und Flächen desinfiziert. Keime, Bakterien, Viren, Pilze, Biofilme und sogar Gerüche können damit ohne Chemikalien rückstandslos beseitigt werden. Das prämierte Verfahren sei für Menschen und Tiere gesundheitlich völlig unbedenklich und weitaus umweltfreundlicher, als die bekannten chemischen Lösungen. „Tatortreiniger" und Innovator Markus Kenter ist dabei ein Wiederholungstäter. Bereits im Jahr 2014 erlangte er den Innovationspreis mit seinem damaligen Partner Stephan Luker und dem Unternehmen ´Phoenix Fire Protect Development GmbH´, Thema Brandschutz. Bei der diesjährigen Innovation steht das Thema „Hygiene" auf der Agenda, ein „Markt mit einem außergewöhnlichem hohen Wachstumspotential in der hiesigen Lebensmittelindustrie, der Tierhaltung und vor allem im Gesundheitswesen", so der Laudator. Müllender lobte Markus Kenter vor allem als echten Typen und stolzen Südoldenburger, der stets nach innovativen, pragmatischen Lösungen strebt und mit seiner Heimat eng verwurzelt ist.

Für einen festlichen Rahmen rund um die Ehrungen sorgte insbesondere Moderator Ludger Abeln, der die Gäste wieder einmal charmant und perfekt durch das Programm führte. Der Event-Partner Otto Kühling GmbH servierte den Gästen ein erstklassiges Vier-Gänge-Menü. Musikalische Höhepunkte setzte das Jugendsymphonieorchester Oldenburger Münsterland unter der Leitung von Dirigent Gabriele Mele. Der Vizepräsident des Verbundes, Landrat Herbert Winkel, dankte zum großen Finale allen Mitwirkenden und lud zum nächsten Unternehmerabend Oldenburger Münsterland am 29. November 2019 in die Stadthalle Cloppenburg ein.

Der Verbund Oldenburger Münsterland vergibt den Unternehmerpreis seit 2003 mit Unterstützung der Landessparkasse zu Oldenburg, der Öffentlichen Oldenburg und der EWE sowie der Münsterländischen Tageszeitung und der Oldenburgischen Volkszeitung. Die Auswahl der Preisträger trifft eine Jury aus Vertretern der ansässigen Wirtschaft, der Sponsoren und der Standorte im Oldenburger Münsterland auf Basis von Vorschlägen aus den 23 Städten und Gemeinden. Der Existenzgründerpreis ist mit einer Prämie von 3.000 Euro dotiert. Der Preis für den „Unternehmer des Jahres", für das „Unternehmerische Lebenswerk" und für den „Innovationspreis des Oldenburger Münsterlandes" wird mit einer Skulptur des Markhausener Diplom-Designers Alfred Bullermann honoriert.

Bildunterschriften:

Foto Existenzgründer des Jahres (v.l.n.r.): Vizepräsident Herbert Winkel, Laudator Gerhard Fiand, Emsteks Bürgermeister Michael Fischer, Moderator Ludger Abeln, Jens Lübbehusen und Sandra Nacke sowie Verbundpräsident Johann Wimberg. Foto: Gerald Lampe, Foto-Hölzen.

Foto Unternehmer des Jahres (v.l.n.r.): Cloppenburgs Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese, Verbundpräsident Johann Wimberg, Stephan und Britta Witte sowie Vizepräsident Herbert Winkel. Foto: Gerald Lampe, Foto-Hölzen.

Foto Innovationspreis OM (v.l.n.r.): Vizepräsident Herbert Winkel, Verbundpräsident Johann Wimberg, Moderator Ludger Abeln, Markus Kenter, Garrels Bürgermeister Andreas Bartels, Nicole Kenter sowie Laudator Jürgen Müllender. Foto: Gerald Lampe, Foto-Hölzen.

Foto Unternehmerisches Lebenswerk (v.l.n.): Verbundpräsident Johann Wimberg, Dammes Bürgermeister Gerd Muhle, Moderator Ludger Abeln, Magda und Günter Zerhusen, Laudator Jürgen Steinemann, sowie Vizepräsident Herbert Winkel. Foto: Gerald Lampe, Foto-Hölzen.

Fotofinale Gruppenfoto Preisträger Unternehmerabends 2018 (v.l.n.r.) :

1. Reihe: (v.l.n.r.): Verbundpräsident Johann Wimberg, Jens Lübbehusen und Sandra Nacke, Britta und Stephan Witte, Magda und Günter Zerhusen, Markus und Nicole Kenter sowie Vizepräsident Herbert Winkel.

2. Reihe: (v.l.n.r.): Cloppenburgs Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese, Emsteks Bürgermeister Michael Fischer, Laudator Gerhard Fiand, Moderator Ludger Abeln, Laudator Uwe Bartels, Laudator Jürgen Steinemann, Dammes Bürgermeister Gerd Muhle, Garrels Bürgermeister Andreas Bartels sowie Laudator Jürgen Müllender.

Fotos: Gerald Lampe, Foto-Hölzen

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