Als Johann Wimberg am Mittwochabend um 19.15 Uhr auf der kleinen Bühne im Saal Otte „Zum Schwarzen Ross" in Neuenkirchen ans Rednerpult trat, geriet der Landrat des Kreises Cloppenburg angesichts der großen Schar der Zuhörer sofort ins Schwärmen. „Das ist ein toller Anblick, das freut mich sehr. Ein volles Haus – das ist ein gutes Omen für das Turnier", sagte Wimberg in seiner Funktion als Präsident des Verbundes Oldenburger Münsterland. Nach den Erfahrungen der letzten OM-Cup-Auslosungen standen knapp 120 Sitzplätze auf dem Saal im Herzen Neuenkirchens zur Verfügung, aber das reichte nicht. Es kamen immer mehr Trainer und Betreuer aus den Kreisen Vechta und Cloppenburg, um zu erfahren, wie die Gruppen für das E-Jugendfußball-Spektakel am 2./3. Juli in Neuenkirchen aussehen. Zwei Dutzend Stühle mussten noch nachträglich aufgestellt werden, dann konnte es losgehen.
„Ich bin super happy, dass so viele da sind", sagte Ralf Böckmann, OM-Cup-Beauftragter im NFV-Kreisverband Vechta, bei der Eröffnung und hielt 75 Minuten später fest: „Ich glaub', das war wohl die am besten besuchte OM-Cup-Auslosung seit Jahren." Eine Statistik dafür gibt es nicht, aber der Eindruck war durchaus zutreffend. „Wir alle atmen auf, dass der OM-Cup wieder stattfinden kann", meinte Wimberg mit Blick auf die coronabedingten Absagen 2020 in Lohne und 2021 in Elsten.
Sein Amtskollege Tobias Gerdesmeyer, als VEC-Landrat erstmals bei der OM-Cup-Auslosung dabei, nickte zustimmend. Auch für ihn war's eine Selbstverständlichkeit, beim Einläuten des Countdowns für den 22. OM-Cup mitzuwirken. „Der Verbund steht voll und ganz hinter diesem Projekt", ergänzte Wimberg. Böckmann war ebenfalls fest davon überzeugt, dass das „Erfolgsmodell OM-Cup" auch nach der Zwangspause funktioniert. Er dankte den Helfern sowie allen Sponsoren, die dafür sorgen, dass das zweitägige Event für rund 1200 Kinder und 250 Betreuer kostenlos ist. „Das ist eine Mammutaufgabe", so Böckmann.
„Große Emotionen, mannschaftliche Geschlossenheit, Freude am Miteinander, Spaß im Zeltlager – all das werden die Kinder in Neuenkirchen wieder erleben."
Ralf Böckmann, OM-Cup-Beauftragter des NFV-Kreisverbandes Vechta
Der TuS Neuenkirchen ist bestens vorbereitet und hat laut Wimberg „allerbeste Bedingungen" zu bieten. Neuenkirchens Klubchef Andreas Menke, der zusammen mit Ralf Feldkamp und Jugendleiter Sebastian Gude die Spitze des Orga-Teams bildet, begrüßte die Gäste am „südlichsten Punkt des Kreises Vechta" und richtete sich dann direkt an die Betreuer aus dem Norden Cloppenburgs, aus Barßel und Elisabethfehn, aus Harkebrügge und Ramsloh: „Ich verspreche euch ein Turnier, für das sich die lange Anreise lohnt."
Zur Einstimmung auf die Verteilung der 112 Teams (je 56 aus beiden Kreisen) auf die 14 Gruppen in vier Leistungsklassen gab es ein kurzes Video vom OM-Cup 2018 in Lutten, dem letzten Event im Kreis Vechta. Böckmann sagte im Anschluss: „Große Emotionen, mannschaftliche Geschlossenheit, Freude am Miteinander, Spaß im Zeltlager – all das werden die Kinder in Neuenkirchen wieder erleben."
Auch sportlich habe der OM-Cup einiges zu bieten, betonte Wimberg. Langeweile wie in der 1. Bundesliga werde es am ersten Juli-Wochenende auf den elf Spielfeldern im TuS-Sportpark nicht geben: „Um fehlende Spannung müssen wir uns keine Gedanken machen." Dazu passen die Fakten: In 21 OM-Cup-Auflagen gab's 16 verschiedene Sieger, nur der TV Dinklage (5x) und der SV Emstek (2x) sind mehr als nur einmal in der Siegerliste vertreten.
Für den Wettstreit 2022 wurden die Weichen am Mittwochabend gestellt. Sechs E-Junioren des TuS Neuenkirchen nahmen unter der Regie von Böckmann und dessen CLP-Pendant Christian Albers die Auslosung der Gruppen vor. Und dank der akribischen Vorarbeit von Spielleiter Martin Bothe lagen auch sofort die Spielpläne vor, die in Kürze auf die OM-Cup-Homepage gestellt werden. Eröffnet wird das Turnier am 2. Juli um 14.00 Uhr mit der Partie zwischen Gastgeber Neuenkirchen und BW Langförden. Angesichts der vielen Besucher, die zur Eröffnungsfeier erwartet werden, dürften sich Wimberg, Gerdesmeyer und Co. dann wieder über einen „tollen Anblick" freuen.
Dieser Artikel von Carsten Boning ist am 2. Juni 2022 auf om-online.de zuerst erschienen.