„Das Thema ‚Garten- und Balkongestaltung' wurde bei unserem letzten Workshop mit regionalen Akteuren und Akteurinnen als relevant für die Region identifiziert und darauf aufbauend ist die Idee der Aktionsreihe entstanden", erklärt Prof. Dr. Marco Rieckmann, Leiter des TeRRIFICA-Projektteams an der Universität Vechta. Eine klimafreundliche Gestaltung kann ganz unterschiedlich aussehen. Zum Beispiel wird bei der Pflanzenauswahl besonders auf heimische und an den jeweiligen Standort angepasste Pflanzen geachtet. Um den Erhalt der Insektenvielfalt zu unterstützen, ist es wichtig, eine Vielfalt an verschiedenen Blühpflanzen zu haben, um über einen möglichst langen Zeitraum im Jahr Blüten als Nahrungsquelle zu bieten. Aber auch ein bedachter Umgang mit der Ressource Wasser ist ein wichtiger Aspekt: Eine Bewässerung sollte, wenn überhaupt notwendig, möglichst mit gesammelten Regenwasser erfolgen.
Die beiden Landräte Johann Wimberg (Cloppenburg) und Herbert Winkel (Vechta) sind sich einig: „Wir freuen uns, diese Suche nach vielen außergewöhnlichen Ideen, wie ein gutes Klima im Garten oder auf dem Balkon erreicht werden kann, durch unsere Schirmherrschaft unterstützen zu können." „Es ist klasse, dass die beiden Landräte Johann Wimberg und Herbert Winkel gemeinsam die Schirmherrschaft für diese Aktionsreihe übernommen haben und damit zeigen, dass Garten- und Balkonbesitzer und besitzerinnen im Oldenburger Münsterland beim Thema „klimafreundliche (Um-) Gestaltung auch von kommunaler Seite aktiv unterstützt werden", sagt Dr.in Barbara Grabkowsky, Geschäftsführerin der wissenschaftlichen Koordinierungsstelle Transformationsforschung Agrar und Teil des TeRRIFICA-Projektteams.
Die Gewinner-Gärten und -Balkone werden im Herbst in einer Zeitungsserie vorgestellt und sollen so als Inspiration und Vorbilder für viele weitere Gärten und Balkone im Oldenburger Münsterland dienen. Denn der zweite Teil der Aktionsreihe richtet sich dann im kommenden Frühjahr an alle, die ihren eigenen Garten oder Balkon klimafreundlich(er) umgestalten möchten. Karin Bokop aus dem Projektteam der Universität Vechta betont: „Bei der gesamten Aktionsreihe spielt die Größe des Gartens oder Balkons keine Rolle: Auch auf kleinstem Raum können wunderbare Dinge umgesetzt werden, um zum Beispiel Tieren Unterschlupf zu bieten." Und ihre Kollegin Hannah Hoff ergänzt: „Ist Ihr Garten oder Balkon bereits klimafreundlich gestaltet oder hat eine besonders klimafreundliche Ecke? Dann nehmen Sie am Wettbewerb teil und lassen Sie uns gemeinsam zeigen, wie Klimaschutz direkt bei uns zu Hause funktionieren kann!"
Teilnahme am Wettbewerb
Teilnehmen können alle, die einen Garten und/oder Balkon in den Landkreisen Cloppenburg oder Vechta besitzen. Der Wettbewerbsbeitrag sollte aus Bildmaterial des Gartens oder Balkons (bis zu sechs aussagekräftige Fotos mit mindestens einer Gesamtansicht oder ein kurzes Video) und einem Infotext (schriftlich oder im Video gesprochen) bestehen. Dabei sollten die folgenden Fragen beantwortet werden:
Welche besonderen klimafreundlichen Aspekte sind hervorzuheben?
Seit wann ist Ihr Garten oder Balkon auf diese Weise klimafreundlich gestaltet?
Wie groß ist Ihr Garten oder Balkon ungefähr insgesamt?
Beiträge bitte mit Angabe des Namens und der Adresse bis zum 30. September 2020 per E-Mail an science.shop@uni-vechta.de schicken. Alle Informationen zum Wettbewerb sind zu finden unter: https://www.wissen-teilen.eu/klimafreundlichesom/
Was ist TeRRIFICA?
Im EU-geförderten Projekt TeRRIFICA geht es in sechs europäischen Pilotregionen darum, mit Menschen vor Ort gemeinsam aktiv zu werden und Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. TeRRIFICA steht für Territorial RRI Fostering Innovative Climate Action. Das Konzept der „Verantwortungsvollen Forschung und Innovation" (englisch: Responsible Research and Innovation, kurz RRI) beinhaltet u.a. Aspekte wie Nachhaltigkeit, Beteiligung der Bevölkerung an Forschungsprozessen, freier Zugang zu Forschungsergebnissen und wissenschaftliche Bildung, die auch in TeRRIFICA eine übergeordnete Rolle spielen. So werden mit Partnereinrichtungen in sechs Regionen Europas Good-Practice-Beispiele analysiert, im internationalen Projektverbund diskutiert und darauf aufbauend neue Ideen für regionale Klimaanpassungsstrategien entwickelt. Der gesamte Entwicklungsprozess findet unter Einbeziehung einer Vielzahl von regionalen Akteur*innen statt und wird durch maßgeschneiderte Fortbildungen, regionale Workshops und Exkursionen unterstützt.