Lohne/Saerbeck. Nach nur zehn Monaten Bauzeit speist die gemeinsam mit der französischen Valois Energie SAS realisierte EnviThan-Gasaufbereitungsanlage in Senlis, Region Picardie, erstmals ins örtliche Netz ein. „Damit geht die Erfolgsgeschichte unserer innovativen Gasaufbereitungstechnologie EnviThan in Frankreich, dem aktuell dynamischsten Markt für Biogasanlagen, weiter“, sagt Christian Ernst, Geschäftsführer der EnviTec Biogas Niederlassung in Frankreich.
Die Betreiber, zwei landwirtschaftliche Betriebe mit Schwerpunkt Ackerbau, fahren die Anlage mit landwirtschaftlichen Abfällen, Silagen und Zuckerrübenpülpe. In der zweiten Ausbaustufe soll die Anlage auf eine Leistung von aktuell 130 Nm³/h auf 400 Nm³/h gebracht werden. „Die Anlage ist schon jetzt für diese Ausbaustufe vorbereitet, allein die Membranen müssen noch nachgesteckt werden“, ergänzt Stefan Laumann, zuständiger Abteilungsleiter der Gasaufbereitung bei EnviTec.
Die Planung und Umsetzung zu der Biogasanlage in Frankreich stellte den EnviTec Anlagenbau vor neue Herausforderungen: „Die Anlage unserer Kunden liegt in der Nähe der historisch bedeutenden Stadt Senlis – hier mussten wir vor allem den architektonischen Vorgaben der Behörden Genüge leisten“, erklärt Ernst weiter. Der Kunde zeigt sich zufrieden: „Aufgrund der perfekten Zusammenarbeit und des maßgeschneiderten Anlagenkonzepts wurden wir schon jetzt mit dem Bau einer zweiten Anlage in gleicher Größe beauftragt“, sagt Sylvain Mesnard, EnviTec Vertriebsleiter Frankreich. Die neue Anlage liegt etwa 20 Kilometer entfernt von Senlis - „mit dem Behälterbau haben wir bereits begonnen“, so Ernst weiter.
Gute Umsatzentwicklung erwartet
Mit der soeben erfolgten Inbetriebnahme des Gemeinschaftsprojektes mit Valois Energie hat die französische Niederlassung des niedersächsischen Biogas-Allrounders bislang acht Biogasanlagen realisiert – das Gros davon sind Anlagen, die mit Abfällen aus der Industrie und Landwirtschaft betrieben werden. „Dank der konsequenten Klimapolitik der Regierung Macron erwarten wir für die kommenden Jahre eine gute Umsatzentwicklung im größten Agrarland Europas“, prognostiziert Frankreichexperte Ernst. Bis Ende September 2016 betrug die installierte Leistung aller 478 Biogasanlagen und Abfalldeponien 385 MW. Ziel der Regierung sei es jedoch, den Anteil an Atomstrom von derzeit 70 auf 50 Prozent zu reduzieren. „Diese Entwicklung kommt natürlich dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien zugute“, sagt Christian Ernst. Erneuerbare machten 2014 nur insgesamt 14 Prozent Anteil am Gesamtenergiemarkt in Frankreich aus. Bis 2030 soll der Anteil auf ca. 32 Prozent sukzessive erhöht werden.