„Fachkräftemacher“ im Landkreis Vechta

Auszeichnung der Agentur für Arbeit

Veröffentlicht: 20. September 2024
© Agentur für Arbeit
Verwaltungsleiterin Carola Weisz von der Stiftung Maria-Rast präsentiert das erhaltene Zertifikat „Fachkräftemacher“. Stiftungsleiter und Vorstand Werner Westerkamp freut sich ebenso wie Umschülerin Stefanie Cebula (1.v.l.). Es gratulieren Tina Heliosch, Leiterin der Agentur für Arbeit Vechta (4.v.l.) sowie die Teamleiterin Iris Willenborg.

Landkreis Vechta. Die Agentur für Arbeit Vechta hat im August zum zweiten Mal „Fachkräftemacher“ der Region ausgezeichnet. Aus dem Landkreis Vechta sind die Zahnarztpraxis Frank Büssing in Bakum sowie die Stiftung Maria-Rast mit Pflegeeinrichtungen mit Sitz in Damme für ihr vorbildliches Engagement rund um die Qualifizierung und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden ausgezeichnet worden. Beide Unternehmen gehen besondere Wege bei der Qualifizierung ihrer Beschäftigten, um ihren Fachkräftebedarf zu decken.

Frank Büssing, Inhaber der Zahnarztpraxis Frank Büssing, der die Praxis nun in dritter Generation führt, steht vor den Herausforderungen vieler Kleinstunternehmen: Der Mangel an qualifiziertem Personal macht sich für ihn direkt bemerkbar. Statt auf die passenden Bewerbungen für Nachbesetzungen zu warten, qualifiziert die Praxis nun die eigenen zahnmedizinischen Fachangestellten mehrere Monate im Bereich Praxis- und Abrechnungsmanagement. Dies stellt das Team vor besondere Herausforderungen, denn Ausfallzeiten durch Schulungstage müssen aufgefangen werden – nicht leicht vor dem Anspruch, auch die gesetzlich vorgeschriebenen Öffnungszeiten der Praxis zu realisieren. Wie Inhaber Frank Büssing klar herausstellt, profitieren jedoch am Ende alle Beteiligten.

Noch stärker ist die Stiftung Maria-Rast mit ihren Seniorenwohnhäusern und Tagespflegeeinrichtungen vom anhaltenden Fachkräftemangel betroffen. Auch wenn sich wieder mehr Jugendliche um eine Pflegeausbildung bewerben, wird sich darüber der Bedarf an Fachkräften nicht dauerhaft decken lassen. Daher setzt die Stiftung auf die Qualifizierung der bereits tätigen Assistenzkräfte. Dabei ist es nicht immer einfach, die Beschäftigten in der Pflege für mehrjährige Weiterbildungen zu gewinnen. Das Unternehmen spricht diese entweder direkt an oder unterstützt die gegenseitige Werbung der Mitarbeitenden untereinander. Im Rahmen einer Umschulung wird dann die Examinierung und damit die spätere Tätigkeit als Fachkraft möglich. Diesen Weg geht derzeit auch Stefanie Cebula, die seit August 2023 die Beschäftigtenqualifizierung zur Pflegefachfrau bei der Stiftung Maria-Rast absolviert. Die ursprünglich gelernte Verkäuferin und Mutter zweier Kinder ist über eine Tätigkeit als Helferin in der Pflege eingestiegen und hat darin ihre Berufung gefunden. Auch wenn es für Berufserfahrene nicht immer leicht ist, wieder die Schulbank an der Berufsschule zu drücken, macht ihr Bespiel Mut, diesen Qualifizierungsweg zu gehen und als Fachkraft in der Pflege anspruchsvollere Aufgaben mit höherer Bezahlung zu übernehmen.

Die Ausgezeichneten freuten sich über die Wertschätzung ihres Engagements im Bereich der Weiterbildung. Tina Heliosch, Chefin der Agentur für Arbeit Vechta, gratulierte den Unternehmen im Rahmen einer kleinen Feierstunde. „Sie gehören zu den Unternehmen, die das Potenzial Ihrer Mitarbeitenden zur eigenen Fachkräftesicherung erkannt haben und die Weiterbildung auf besondere Weise unterstützen. Dieses Engagement ist vorbildlich und verdient die Auszeichnung „Fachkräftemacher“. Sie betonte vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der Transformation auf dem Arbeitsmarkt den Stellenwert der betrieblichen Weiterbildung zur Fachkräftesicherung und systematischen Qualifizierung der Beschäftigten für die Arbeitsplätze von morgen. „Die Agentur für Arbeit bietet für die Beschäftigtenqualifizierung viele Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. Unser Arbeitgeber-Service informiert und berät dazu. Es beginnt jedoch immer mit der Motivation und der Offenheit der Unternehmen sowie der Beschäftigten für das Thema Weiterbildung. So positive Beispiele wie diese erzeugen hoffentlich Interesse bei anderen, das Thema Weiterbildung anzugehen und sind ein wichtiger Schritt zur Fachkräftesicherung in der Region“, resümiert die Agenturchefin.