Markenstudie 2015

Eine Studie als Ausgangspunkt

Wie alles begann …

Eine deutliche Verbesserung der Kommunikation und des Außenauftritts über die Grenzen der Region hinaus – diese Hausaufgaben hatte Prof. Dr. Torsten Kirstges von der Jade Hochschule den Verantwortlichen im Oldenburger Münsterland in seiner 2014 veröffentlichten Studie mit auf den Weg gegeben.

„Das haben Sie sich offenbar zu Herzen genommen", erklärte Prof. Kirstges im Herbst 2019. Tatsächlich hat sich in den letzten Jahren einiges getan im Oldenburger Münsterland. Wichtige Handlungsfelder wurden angegangen, die fünf Erholungsgebiete agieren inzwischen unter einem Dach und die Print- und Online-Präsenzen sind zeitgemäß. Und ganz nebenbei: Der Balanceakt zwischen der Bewahrung von Bewährtem und einer innovativen Neupositionierung wird überall in der Region als gelungen wahrgenommen.

Die Empfehlungen der Studie im Detail

Die Region muss sich unter einen einheitlichen Dachmarke präsentieren.

Um überregional wahrgenommen zu werden, muss sich das Oldenburger Münsterland als ein gemeinsamer Raum präsentieren. Nur so lassen sich die Vorzüge der Region für potenzielle Arbeitnehmer und Bewohner deutlich kommunizieren. Kleinstaaterei und Kirchturmdenken schaden dem gemeinsamen Ansinnen.

Das Image der Region ist für das Fachkräftemarketing entscheidend.

Die Frage, wie eine Region in der Öffentlichkeit gesehen wird, hat entscheidenden Einfluss darauf, ob Menschen dort gern leben und arbeiten möchten. Deshalb ist es wichtig, den positiven Imagefaktoren mehr Gewicht zu geben und sie zu stärken. Das Oldenburger Münsterland hat das Potenzial, sich als „jung“ und „lebendig“ zu positionieren.

Ein nachhaltiger Imagewandel braucht Zeit und Geld.

Der Prozess einer Imagebildung nimmt einige Zeit in Anspruch und muss langfristig angelegt sein. Selbst gezielte Maßnahmen werden nicht kurz-, sondern mittel- und langfristig wirken. Ein langer Atem ist erforderlich, auch in finanzieller Hinsicht.

Nur eine gemeinsam abgestimmte Markenführung bringt Erfolg.

Mit ihren unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Interessen stellt die Vielzahl der Akteure ein potenzielles Hindernis für die klare Profilierung dar. Dem muss mit einer von allen getragenen und um geeignete Slogans sowie ein angepasstes Corporate Design ergänzten Dachmarke entgegengesteuert werden.

Der Tourismus sollte als Imagemultiplikator in die Dachmarkenstrategie integiert werden.

Als wichtiger Imagefaktor und -multiplikator wirkt sich der Tourismus positiv auf andere Lebensbereiche aus. Analysen zeigen, dass das Oldenburger Münsterland als touristische Region geschätzt wird. Er hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die Region entwickelt.

Das touristische Angebot muss besser inszeniert und einheitlich vermarktet werden.

Zufriedene Urlauber sind Botschafter einer Region. Es gilt deshalb, den für das Oldenburger Münsterland prägenden Aspekten Ruhe/Natur, Familienfreundlichkeit und „schöne“ Ortsbilder den ihnen gebührenden Stellenwert zu geben, insbesondere durch die Digitalisierung des touristischen Angebots unter einer gemeinsamen Dachmarke.

 

Umsetzung der Empfehlungen

Der Verbund Oldenburger Münsterland hat einen großen Teil der empfohlenen Maßnahmen bereits in die Tat umgesetzt. So wurde neben der Einführung einer neuen Dachmarke auch der Claim „Viel grün. Viel drauf.“ erfolgreich eingeführt. Mithilfe eigens dafür bereitgestellter Finanzmittel konnten die verschiedenen Akteure zusammengebracht und für ein gemeinsames Agieren gewonnen werden. Beispiele dafür sind der inzwischen einheitliche Auftritt der fünf Erholungsgebiete, das Jobportal und der Online-Veranstaltungskalender, der einen stimmigen Überblick der Städte und Gemeinden bietet.

Die Dachmarkenstrategie für das Oldenburger Münsterland

Eine starke Region, die keiner kennt?

Weltmarktführer sind hier zuhause, Unternehmen von internationalem Rang und Namen. Urlauber äußern sich sehr zufrieden, wenn sie von ihrer Zeit im Oldenburger Münsterland erzählen. Und doch: Viele Menschen in ganz Deutschland wissen wenig bis nichts von dieser Region. Das muss und soll aber nicht so bleiben.

Die Markenstrategie für das Oldenburger Münsterland ist eigentlich ganz einfach: bekannter werden! Lange haben viele Akteure in der Region für sich behalten, wie gut es sich hier leben und arbeiten lässt. Zu lange. Das rächt sich in einer Zeit, in der mehr und mehr Städte und Gemeinden um die besten Kräfte im Land konkurrieren.

Vorbei sind die Zeiten, als jedes Dorf für sich selbst werben konnte. Die Generationen von heute sind mobil – im Kopf und mit ihren Fahrzeugen. Was sind schon ein paar Kilometer Fahrt zur Arbeit? Deshalb ist es wichtig, größer zu denken. Also in Regionen. Und sich als Nachbarn nicht noch gegenseitig im Weg zu stehen, sondern sich unter einem gemeinsamen Dach zu versammeln. Und plötzlich spielt man mit auf der großen Bühne, plötzlich wird die Stimme gehört, die sonst kaum jemand wahrnahm.

Potenziale einer Dachmarke

Der Verbund Oldenburger Münsterland hat ein Dach geschaffen, unter dem viele Akteure aus der Region Platz finden: Sport- und Heimatvereine, Unternehmen und Kommunen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Keiner fehlt. Der Verbund bündelt die Interessen und koordiniert die Aktivitäten. Und er achtet auf die Werte, die das Oldenburger Münsterland stark machen: Offenheit, Innovationkraft, Sicherheit, Qualitätsbewusstsein, Familienfreundlichkeit.

Eines wollen wir ausdrücklich betonen: Unter unserem Dach ist vieles möglich. Aber ohne das Dach stehen wir alle im Regen.

Im Klartext: Das für die Gewinnung von Fachkräften so wichtige Image und die Bekanntheit einer Region lassen sich nur mit einer koordinierten und gut vernetzten Initiative verändern.

Wettbewerb um die besten Fachkräfte

Gut ausgebildete Fachkräfte sind begehrt wie nie zuvor. Kein Unternehmen kommt heute mehr ohne qualifizierte Beschäftigte aus. Aber der Bedarf übersteigt das Angebot. Deshalb ist es wichtig für Unternehmen, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Dass etwa junge Familien ein Umfeld vorfinden, in dem sie sich wohlfühlen können. Mit den sogenannten weichen Standortfaktoren punktet das Oldenburger Münsterland schon lange. Der Verbund sorgt dafür, dass das auch weiterhin so ist.

Imagemultiplikator Tourismus

Der Tourismus ist ein exzellenter Weg, um Menschen für eine Region zu begeistern. Beinahe nebenbei lernen sie ihre Vorzüge kennen, finden Gefallen an Landschaft und touristischem Angebot. Dass die fünf Erholungsgebiete im Oldenburger Münsterland sich für einen einheitlichen Auftritt haben gewinnen lassen, trägt erheblich dazu bei, dass die Region als Ganzes betrachtet und wertgeschätzt werden kann. Hier wird deutlich, wie die Nutzer der Dachmarke von einer starken Allianz profitieren.

Der moderierende Verbund Oldenburger Münsterland

Der Verbund Oldenburger Münsterland fungiert als Bindeglied zwischen den beiden Landkreisen Cloppenburg und Vechta, ihren 23 Städten und Gemeinden, den Institutionen und Vereinen. Er gibt Impulse, schiebt Projekte an, koordiniert Aktionen, die zu einer positiven Außendarstellung führen.

Virales Marketing

Virales Marketing ist so etwas wie die gute, alte Mundpropaganda. Nur moderner. Eine Botschaft verbreitet sich in Windeseile, weil sich ihre Zielgruppe direkt angesprochen fühlt und sie selbst weiterträgt. Beim Standortmarketing ist dafür eine gute Vernetzung aller Akteure Voraussetzung. Ist die gegeben, lässt sich die Bekanntheit einer Region durch kreative Aktionen schnell steigern.

Der Verbund Oldenburger Münsterland setzt mit seiner Dachmarkenstrategie stark auf Virales Marketing und behält dabei die Fäden stets selbst in der Hand. So ist gewährleistet, dass die gemeinsamen Wertvorstellungen der Partner berücksichtigt werden.

Alle Partner können durch die Nutzung des Logos zeigen, dass sie sich mit ihrer Region und ihren Werten identifizieren. Um stets die passende Variante zur Hand zu haben, koordiniert die Geschäftsstelle des Verbunds die Nutzung und entwickelt das System kontinuierlich weiter. Darüber hinaus ist sie behilflich, wenn es um weitergehende Ideen oder Maßnahmen geht, bei denen die Verwendung der Dachmarke gefragt ist: etwa die Website mit Jobportal und Veranstaltungskalender, hochwertige Printmedien oder die Präsenzen in den sozialen Medien.