Cloppenburg. Zum 01. August diesen Jahres sind wie gewohnt viele junge Menschen in die Ausbildung und somit in das Berufsleben gestartet. Darunter auch junge Menschen mit nichtdeutschen Wurzeln und Fluchterfahrung.
Betriebe im Handwerk zeigen sich grundsätzlich sehr zufrieden mit ihren Neuzugängen. Hört man jedoch genauer hin, fällt auf, dass Defizite in den Bereichen allgemeine Mathematik und Sprache, in diesem Fall „berufsbezogene Sprache“, immer deutlicher werden und auf allen Seiten für Frustration sorgen.
„Eine Herausforderung, die sich sicherlich nicht in eins vom Tisch wischen lässt“ so Dr. Michael Hoffschroer, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Cloppenburg. „Allerdings macht es ausbildenden Betrieben und auch uns als Interessenvertretung des Handwerks ganz klar, welche verantwortungsvolle Rolle mit der Ausbildung übernommen wird, besonders im Hinblick auf Auszubildende, deren Muttersprache und schulische Vorbildung nicht Deutsch ist.“
Getreu dem Hashtag des Handwerks #einfachmachen hat Katrin Thoben, Willkommenslotsin der Kreishandwerkerschaft, zusammen mit dem Kooperationspartner Bildungswerk Cloppenburg e.V. einen Sprachkurs auf die Beine gestellt, der sich ausschließlich an den Bedürfnissen der Baustellen-Berufe orientiert. Seit dem 19. Oktober nehmen acht junge Menschen aus den Berufen Anlagenmechaniker, Elektroniker und Fliesenleger an dem Kurs, der durch die Betriebe finanziert wird, teil.
„Priorität in der Konzipierung des Sprachangebots hat für uns die Mischung aus theoretischem Unterricht, der in den Räumen des Bildungswerkes stattfindet, und praxisnahen Inhalten, die in den Werkstätten der Kreishandwerkerschaft vermittelt werden“ erläutert Frau Thoben. Der Unterricht findet jeden Donnerstag in der Zeit von 16:30 bis 18:00 Uhr statt und ist vorerst in zehn Terminen bis zum 21. Dezember angesetzt. Die Kooperationspartner arbeiten an der Fortführung des Angebotes und können sich eine Erweiterung auf „Deutsch in der Werkstatt“ durchaus vorstellen.
Für einen guten Lernerfolg ist nicht zuletzt der Dozent verantwortlich. Mit Herrn Yüksek, seines Zeichens Bauingenieur, konnte man einen Dozenten gewinnen, der nicht nur fachliche Kompetenz mitbringt, sondern auch entsprechende Fremdsprachenkenntnisse vorweisen kann.
Das Programm „Passgenaue Besetzung: Willkommenslotse“ wir aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.