Was Sport und Wirtschaft verbindet

Der Verbund Oldenburger Münsterland und die RASTA Vechta Sport-Marketing GmbH luden zum 2. OM-Treffpunkt „Sport und Wirtschaft“ ein.

Veröffentlicht: 26. April 2019

Vechta. Was können Unternehmer, Manager und Personalchefs von der aktuellen Erfolgsgeschichte RASTA Vechtas in der Basketball-Bundesliga lernen? Welche Rückschlüsse lassen sich aus dem Siegeszug des Aufsteigers ziehen, der – nicht nur für die Fachwelt überraschend – in den Kampf um die diesjährige deutsche Meisterschaft eingreift? Fragen wie diese standen im Mittelpunkt des 2. OM-Treffpunkts „Sport und Wirtschaft", zu dem der Verbund Oldenburger Münsterland gemeinsam mit der RASTA Vechta Sport-Marketing GmbH regionale Führungskräfte eingeladen hatte.

„Der Sport bietet vielen Unternehmen die Möglichkeit, sich in einem positiven Umfeld darzustellen und miteinander zu vernetzen", sagte Verbundspräsident Johann Wimberg zur Begrüßung. Das gelte insbesondere für den ländlichen Raum. Die große Unterstützung, die RASTA aus der regionalen Wirtschaft erfahre, sei dafür ein eindeutiger Beleg. Clubchef und Unternehmer Stefan Niemeyer nahm den Ball auf und betonte, dass das Engagement nur zum Teil vom aktuellen sportlichen Erfolg abhänge. „Viele Partner halten uns schließlich schon seit Jahren die Treuen", wusste der 58-Jährige zu berichten. Und selbstverständlich wecke das gute Abschneiden der Mannschaft weitere Begehrlichkeiten und erleichtere die Kontaktaufnahme: „In mindestens jedem dritten Gespräch, dass ich zurzeit führe, geht es um Basketball." Raphael Dornieden, RASTAs Mann für Marketing und Vetrieb, weiß aber auch, dass man sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen muss. „Sportliche Leistung und Kreativität müssen Hand in Hand gehen."

Für Hans-Bernd Kamps, Geschäftsführer der in Lohne ansässigen Agentur tolimit, gibt es eine Vielzahl an Analogien zwischen Sport und Wirtschaft. Sein Metier ist der Motorsport. Und der setze Emotionen frei, verbinde Menschen weltweit und fördere die Innovationskraft, erklärte der frühere Manager des Rennfahrers Timo Glock. Die genannten Attribute „möchten wir für Marken, deren Mitarbeiter und Kunden nutzbar machen, um mit Emotionen und Erfolg auf die Pole-Position zu kommen."

Sich den Sport zum Vorbild nehmen – diesen Rat gab Reiner Calmund, der ehemalige Manager des Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, den Wirtschaftsvertretern. Der 70-jährige Kommunikationsprofi war Hauptredner beim OM-Treffpunkt im RASTA Dome. Als entscheidende Faktoren für den Erfolg sieht er die Zusammenstellung des Kaders und die Personalführung an. „Es geht immer um das Team, seinen Zusammenhalt und darauf, wie es geführt wird." Gerade RASTA sei dafür das beste Beispiel: „Keine großen Namen, aber ganz viel Spirit, Leidenschaft und Engagement."

Zudem müsse die Förderung des Nachwuchses oberste Priorität haben. „Talente, die Sie selbst ausbilden, müssen sie nicht anderswo abwerben." Als der deutsche Fußball den Nachwuchs in den Neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts vernachlässigt habe, sei es mit ihm bald bergab gegangen. Zum Glück habe man daraus nach einer Zeit der Schmerzen die richtigen Schlussfolgerungen gezogen. Am Ende, so fügte Calmund, selbst gelernter Kaufmann und Betriebswirt, hinzu, zähle beim Fußball der Kampf um jeden Ball, im Unternehmen der um jeden Kunden und jeden Auftrag. „Und der Marktanteil ist in der Wirtschaft gleichzusetzen mit dem Tabellenplatz im Sport."

Calmunds Worte waren Wasser auf die Mühlen von Jan Kreienborg. „Wir wissen, dass viele Unternehmen der Region nach wie vor mit dem Thema Fachkräftegewinnung zu tun haben", sagte der Geschäftsführer des Verbunds Oldenburger Münsterland. Aus- und Weiterbildung seien für sie zentrale Themen. Aber nur mit den jungen Leuten, die in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta leben, ließen sich die freien Stellen in den Betrieben nicht mehr besetzen. „Wir müssen auch Zuzug von außen haben, neue Leute, die neue Impulse geben."

Dafür sei es wichtig, die Region noch bekannter zu machen und weiter an ihrem Image zu feilen. Das sei in den vergangenen Jahren bereits gelungen. Und in den letzten Monaten maßgeblich auch dank der langen Kerle von RASTA Vechta – darin waren sich alle Beteiligten am 2. OM-Treffpunkt „Sport und Wirtschaft" einig. Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch die freundliche Unterstützung der Landessparkasse zu Oldenburg und der MIAVIT GmbH aus Essen.

Bildunterschrift:
Feiert gemeinsam mit rund 360 Gästen den „2. Treffpunkt Sport und Wirtschaft" im RASTA Dome Vechta: (v.l.) Verbund-Vizepräsident Landrat Herbert Winkel, tolimit-Geschäftsführer Hans-Bernd Kamps, Verbundpräsident Landrat Johann Wimberg, Manager-Legende und Sky-Sport-Experte Reiner Calmund und RASTA Vechta Präsident Stefan Niemeyer.
Bildnachweis: Christian Becker Fotografie.